Mittwoch, 27. Dezember 2017

Weihnachten in Familie

Für die Tage über Weihnachten und Silvester dürfen wir auf einer Farm außerhalb Dundee's wohnen. Unter einer südafrikanischen Farm sollte man sich eher ein deutsches Landhaus als einen typisch deutschen Bauernhof vorstellen. Doch wie auch immer - wir genießen die Tage, die Ruhe, die Weite und die schöne Zeit als Familie.
Auch wenn unsere Weihnachtsdekoration dieses Jahr sehr spärlich ausgefallen ist, so haben wir es uns trotzdem etwas gemütlich gemacht. An Heiligabend haben wir gemeinsam die Weihnachtsgeschichte gelesen, zusammen gebetet, einige deutsche Weihnachtslieder gesungen, voller Freude Geschenke ausgepackt, im wunderschönen Garten Frisbee gespielt, mit Freunden gegrillt und mit unseren Eltern in Deutschland geskypt. Es war ein richtig schöner Tag. [Bilder]


Dienstag, 19. Dezember 2017

Campingurlaub

Sommer, Sonne, Strand - das war unsere Hoffnung für unseren zweiwöchigen Campingurlaub direkt am Strand des Indischen Ozeans. Doch leider gibt es selbst in Südafrika schlechtes Wetter und Regen. Wobei wir uns nach drei Jahren Dürre eigentlich nicht über Regen beschweren sollten. Nun ja, für unseren Urlaub hätten wir uns trotzdem mehr Sonnenschein gewünscht.
Nichtdestotrotz haben wir die Zeit sehr genossen. Es war unwahrscheinlich erholsam, mal alle Verantwortungen ablegen zu können und nicht immer erreichbar zu sein. Wir waren am Strand spazieren, Muscheln sammeln, in den Wellen baden, gemeinsam im Kino [für unsere Kinder das erste Mal in ihrem Leben], sind in eine tiefe Schlucht gewandert, haben faszinierende Tiere beobachtet, lagen zusammen im Zelt und haben gelesen, gespielt und zusammen gelacht. Es war eine tolle Zeit. [mehr Bilder gibt es hier]

Samstag, 2. Dezember 2017

Preisverleihung und Tschüß

Morgen geht es für zwei Wochen in den Zelturlaub. Der Anhänger ist gepackt und steht abfahrbereit vor unserem Haus. Nun fehlen nur noch die letzten Sachen. Sobald wir vom Gottesdienst zurück sein werden und alle Dinge übergeben haben, geht es nach einem Zwischenstopp in Durban zu einem kleinen Zeltplatz am Indischen Ozean. Die Vorfreude ist schon groß, liegen doch recht volle Tage und Wochen hinter uns.
Vor allem für unsere beiden Großen waren die letzten Tage aufregend. Gestern gab es Zeugnisse und davor gab es die für südafrikanischen Schulen sehr wichtigen Preisverleihungen. Diese Abende bilden immer den Höhepunkt und Abschluß eines Schuljahres.
In den unteren Klassen bekommt noch jeder Schüler eine Auszeichnung. So wurde Ben.Luca für gute Erfolge in allen Lernbereichen geehrt.
Ab Klasse 4 geht es dann deutlich leistungsorientierter zu. Nur noch die Klassenbesten und Schüler mit besonderen Errungenschaften werden ausgezeichnet. Zur großen Freude von Elisa.Joy [und ihren Eltern und Geschwistern] war sie mit dabei.  
Nun ist dies aber alles geschafft, das Schuljahr beendet und der Urlaub kann kommen.

Dienstag, 28. November 2017

Fest der Freiheit

Was für ein Tag, was für ein Fest [Bilder]. Am Sonntag durften wir 14 Leute im Namen Jesu taufen. Es war einfach unglaublich, die einzelnen Lebensgeschichten zu hören. Zu hören, was GOTT im Leben der einzelnen getan hat, wie er Dunkelheit in Licht verwandelt hat, Hoffnungslosigkeit in Freude, Angst und Furcht in Zuversicht. Doch vor allem war es ein Fest der Freiheit: Freiheit von Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Freiheit von Kriminalität und Gefängnis, Freiheit von Ahnenkult und Todesängsten, Freiheit von Schuldgefühlen und Minderwertigkeit ...
14 mal durften wir hören und erleben, was es bedeutet: "Wenn der Sohn [JESUS] euch frei macht, dann seid ihr wirklich frei." [Johannes 8.36]


Montag, 20. November 2017

Hoher Besuch

In den letzten Tagen hatten wir hohen Besuch in Melusi. Für zwei Tage kamen Hans und Elfi Bohl, die Afrikaleiter unserer Missionsgesellschaft bei uns vorbei. Aufgrund einer großen internen Krise der Missionsgesellschaft in Südafrika wurde die Beziehung zu Melusi in einer unguten Art und Weise 2012 beendet. Nur aufgrund der Hartnäckigkeit des deutschen Zweiges der Organisation konnten wir damals in Melusi bleiben.
Doch seit Anfang des Jahres hat sich die Ausrichtung und die Leitung unserer Missionsgesellschaft in Südafrika deutlich verändert und Hans und Elfi kamen nun bewusst bei uns vorbei, um die Beziehung zu Melusi offiziell wieder herzustellen. Es war für uns eine ganz starke Geste und ein toller Neuanfang.

Samstag, 4. November 2017

Wasser, Wasser


Die letzten Tage hatte ich [Stephan] das Privileg an einer Konferenz unserer Missionsgesellschaft in Kapstadt teilzunehmen. Ein wunderschönes Haus, direkt vor uns ein traumhafter Strand, hinter uns der weltberühmte Chapmans Peak Drive - eine wahrhaft grandiose Umgebung. Dummerweise wurde nur am Tag unserer Ankunft der Wasserzähler des Hauses durch die örtliche Wasserversorgung verändert, da es zu deutlichen Wassereinschränkungen aufgrund der extremen Dürre in Kapstadt kommen sollte. Leider lief dabei etwas schief und der veränderte Wasserzähler lies überhaupt kein Wasser mehr durch. Alles Beschweren half nichts: wir hatten keinen Tropfen fließendes Wasser für die gesamte Woche. 


Was zum Anfang noch ganz lustig ist, wird spätestens beim Gang zur Toilette zu einer echten Herausforderung. Die Mitarbeiter des Hauses gaben ihr Bestes, um jeden Tag wenigstens etwas Wasser für die Toilettenspülung und das notwendigste anzufahren. Aus der Not heraus habe ich mein Badezimmer kurzerhand an den Strand verlegt, bin Schwimmen gegangen und habe mich hinterher mit einer großen Schüssel an einem kleinen Wasserhahn abgeduscht. Das ging ganz gut, hat aber leider nicht gegen den wachsenden Bart geholfen.

 
Die Konferenz an sich war richtig schön und ich durfte tolle neue Beziehungen aufbauen. Doch, was von dieser Woche vor allem in Erinnerung bleiben wird, ist die Erfahrung, einen Ozean direkt vor sich zu haben und trotzdem nicht die Möglichkeit zu besitzen, sich einfach Zähne zu putzen, Hände zu waschen oder Duschen zu können.
Frisches Wasser ist kostbar. Man lernt es erst richtig zu schätzen, wenn man es mal nicht mehr hat.

Montag, 30. Oktober 2017

Tuberkulose

Eins, zwei, drei ... binnen weniger Tage sind drei unserer Residents positiv auf Tuberkulose getestet wurden. Die Krankheit, die in Deutschland schon lange kein großes Problem mehr darstellt, ist in unserer Region von Südafrika eine der häufigsten Todesursachen. Mehr als 10% aller Todesfälle in KwaZulu-Natal gehen auf TBC zurück. Insgesamt gibt es knapp 500.000 Tuberkulose Erkrankte in Südafrika [eine der höchsten Raten weltweit], wovon über die Hälfte auch mit HIV infiziert ist. All diese Zahlen sind reine Statistik und normalerweise betrifft uns dies nicht sehr - mal davon abgesehen, dass ca. 80% der Südafrikaner in gewisser Weise den Erreger in sich tragen.
Doch nun hat sich die Situation für uns etwas verändert. In den ersten beiden Wochen nachdem die Krankheit festgestellt wurden ist und man mit einer halbjährigen Medikamenten-Kur angefangen hat, zählt man noch als ansteckend. In dieser Zeit sollte man engen Kontakt zu anderen vermeiden und am besten in einem separaten Raum schlafen. Vor allem das letztere ist für unsere Residents schwierig.
Nachdem nun drei unserer Männer von TBC betroffen sind, haben wir uns mit dem örtlichen Krankenhaus in Verbindung gesetzt und alle unserer Residents und zum Teil auch unsere Mitarbeiter testen lassen. Aufgrund beschränkter Räumlichkeiten und einer permanter hohen Anzahl an Residents haben wir das TV-Zimmer in ein TB[C]-Zimmer umgewandelt. Nun hoffen wir, dass die Krankheit sich nicht weiter ausbreitet und sich die Gemüter schnell wieder beruhigen.

Samstag, 21. Oktober 2017

Großer Fußball

Samstag Morgen kurz vor acht sind die ersten Jungs unserer Fußballmannschaft Melusi United schon da. Sie spielen sich vor unserem Haus warm und warten geduldig bis ihr Trainer soweit ist. Doch bevor sich die Mannschaft zum Spiel aufmacht, gibt es noch eine Andacht. Melusi United ist mehr als nur Fußball. [Bilder]


Seitdem wir im August aus Deutschland zurück gekommen sind, trainiert auch Ben.Luca jede Woche mit unseren Kindern und Jugendlichen. Es sind nun schon bis zu 80 Fußballer, die in fünf Altersgruppen mehrmals wöchentlich trainieren und am Wochenende für Melusi United auf dem Platz stehen. Viele von ihnen kommen auch ganz regelmäßig zum Gottesdienst nach Melusi und einige der älteren Jungs haben von sich aus eine Bibelstunde in ihrem Dorf gestartet. Melusi United ist nicht nur großer Fußball, sondern auch großer Glauben.

Sonntag, 15. Oktober 2017

Großes Wunder

Vor wenigen Wochen haben wir den Schulbus verloren, der jeden Sonntag bis zu 100 Leute zum Gottesdienst nach Melusi gebracht hatte ["Kein Bus mehr"]. An einen Ersatz war kaum zu denken, da es keine Schule mehr gibt, die ihre Busse kostengünstig verleiht und eine normale Busleihe viel zu teuer ist. Mit unseren eigenen Autos konnten wir den Transport nicht selber schaffen und so sind in den letzten Wochen vor allem deutlich weniger Kinder zum Gottesdienst nach Melusi gekommen.


Doch wie durch ein Wunder sind wir vor Kurzem in Kontakt mit der Kohlemine der Stadt gekommen, die ohne groß zu zögern sich bereit erklärt hat, uns zu helfen. Und siehe da: Seit heute fährt jeden Sonntag wieder ein Bus für Melusi. Der Bus ist sogar größer und neuer. Doch vor allem wird er komplett gesponsort und kostest uns keinen Cent. Unglaublich! GOTT sei Dank!

Sonntag, 8. Oktober 2017

Großes Team

Sie waren gerade mal zwischen elf und fünfzehn Jahre alt. Doch sprühten sie vor Begeisterung für Jesus und einer riesigen Bereitschaft, Gottes Liebe weiterzugeben. Es war einfach unglaublich ihnen zu zusehen und mitzuerleben, mit welcher Freude und mit welchem Eifer sie dabei waren.


In der letzten Woche hatten wir bereits zum zweiten Mal eine Jugendgruppe aus Johannesburg zu Gast. Jeden Nachmittag waren sie mit unseren Leuten in verschiedenen Dörfern im Einsatz. Darüber hinaus besuchten sie ein Altersheim, das Krankenhaus, ein Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung und gestalteten ein Program für das Frauenhaus. Dazu veranstalteten sie gemeinsam mit uns einen Kindertag in Melusi mit weit über 300 Kindern. Ein straffes Programm.
Doch nicht nur das Programm war beeindruckend, sondern vor allem die Hingabe der Jugendlichen. Sie kamen, um zu dienen, zu lieben, zu beten und zu predigen und das alles im Alter von elf bis fünfzehn. Ein ganz großes Team. [Video]

Volle Kirche zum Kindertag

Samstag, 30. September 2017

Große Party

Alles sollte eigentlich nur eine kleine offzielle Ansage im Gottesdienst werden, dass sich unser Mitarbeiter Bonginkosi mit einer unserer Jugendlichen verlobt. Doch aus dieser kleinen Ansage wurde die größte Verlobungsparty, die wir bisher erlebt haben.
Das Leben von Bonginkosi ist ein einziges Zeugnis der Liebe und Kraft Gottes [siehe auch "Vom Straßenkind zum Missionar"]. Seine Muter ist seit seiner Kindheit Alkoholikerin. Seinen Vater hat er nie kennen gelernt und von seinen mehr als zwanzig Geschwistern lebt heute nur noch die Hälfte. Als Straßenkind kam er nach Melusi und lebte für ein paar Monate in unserem ehemaligen Kinderheim. In seiner späteren Ausbildung zum Krankenpfleger begegnete Gott Bonginkosi sehr persönlich und rief ihn in seine Nachfolge. Seit 1,5 Jahren lebt und arbeitet er nun in Melusi und bereichert unser Team und unsere Arbeit sehr.


Dementsprechend groß war dann auch die Aufregung und Freude am Tag seiner Verlobung. Über 150 Erwachsene und 120 Kinder kamen in die Melusi Kirche und erlebten einen sehr bewegenden und fröhlichen Gottesdienst. Beim anschließenden Mittagessen wuchs die Anzahl der Gäste dann sogar noch einmal an. Beeindruckend war aber nicht nur die Zahl der Besucher, sondern vor allem die friedliche und fröhliche Atmosphäre. In mehrerer Hinsicht eine wahrhaft große Party [mehr Bilder].

Samstag, 23. September 2017

Große Gemeinde in kleiner Hütte

Die kleine Blechhütte ist mit über 50 Leuten - davon die meisten Kinder - bis auf den allerletzten Platz gefüllt. Nachdem die Kinder auf dem Nachbargrundstück gespielt und eine Geschichte aus der Bibel gehört haben, kommen sie schon angerannt. Wir sitzen in der Hütte mit knapp 10 Erwachsenen, lesen gemeinsam in der Bibel und beten miteinander. Doch sobald die Kinder die Hütte stürmen, ist es vorbei mit der Ruhe. Es ist Zeit, Gott anzubeten. 


Seitdem wir vor einigen Wochen das erste Mal eine Gitarre zu unserer Bibelstunde in das Dorf mitgenommen hatten, gehört die gemeinsame Anbetungszeit nun zum festen wöchentlichen Programm. Begeistert singen Kinder und Erwachsene und loben Gott in ganz einfacher Weise. 
Für sie ist ihre kleine Hütte in den letzten Wochen zu einer Kirche und sie selber zu einer echten Gemeinde geworden. 

Doch damit ist es noch nicht vorbei. Maria, die zusammen mit ihrem Mann Erik auf dem kleinen Hof wohnt, hat mit ihren Nachbarinnen wie jede Woche für alle gekocht. Es gibt Maisbrei und eine Soße mit etwas Fleisch und ein paar Kartoffelstückchen dazu. Sie haben selber wenig zum Leben. Leben nur von ihren kleinen Renten und von dem, was Erik sich mit kleinen Jobs noch verdienen kann. Doch ist das gemeinsame Essen für sie ein wichtiger Teil von Gemeinde und von daher wird jeder bewirtet - egal wie viel kommen.
Eine wahrhaft große Gemeinde.

Samstag, 16. September 2017

Große Enttäuschungen

Die Woche hatte noch nicht richtig angefangen als mich ein ehemaliger Resident kontaktierte. Er schien in großen Problemen und brauchte jemanden zum Reden. Kurze Zeit später war ich bei ihm und er klagte mir sein Leid. Durch seine Spielsucht hatte er vor Jahren alles verloren und ist letztendlich in Melusi gelandet. 3,5 Jahre hat er bei uns gelebt, ist ein Teil der Gemeinschaft gewesen und hat in der Melusi Küche gekocht. Letztes Jahr hat er uns verlassen und bei Freunden in der Stadt eine Wohnung und Arbeit gefunden. Er war zufrieden und stand wieder auf eigenen Beinen. 
Bis diese Woche Montag. In den letzten drei Monaten hatte er wieder angefangen zu spielen. Um seine Sucht zu bezahlen hat er viel Geld von seiner Arbeit gestohlen und zum Teil auch von Kunden geliehen. Doch nun kam alles raus und ganz schnell stand er wieder vor dem Nichts. Seine Wohnung konnte er nicht mehr bezahlen, seine Arbeit und sein Auto hatte er verloren. Alles, was er sich mühsam über die letzten Jahre wieder aufgebaut hatte, brach innerhalb weniger Tage zusammen. 

Noch am selben Tag mussten wir einen Mann zur Rede stellen, der schon seit neun Jahrne in Melusi wohnt und praktisch zum Inventar gehört. Schon länger hatten wir die Vermutung, dass er sich an gewissen Dingen selber bedient. Aber nun gab es einen Beweis. Nach einem langen Gespräch haben wir ihm eine letzte Chance gegeben. Auch wenn er noch bei uns wohnt, so ist doch viel Vertrauen kaputt gegangen.

Mitten in der Woche dann die nächste Enttäuschung. Seit sechs Monaten lebte ein älterer Mann bei uns. Er wurde von seiner Familie nach Melusi gebracht, die keinen anderen Ausweg mehr wußten. Der Opa trank seit vielen Jahren Brennspiritus - viel günstiger als normaler Alkohol, dafür umso gefährlicher. Auch wenn unser Opa etwas eigen und einfach war, so schien er sich doch wohl zu fühlen in Melusi. Vor allem war er dankbar, endlich wieder ein sicheres und sauberes Zuhause zu haben. Etwas, was er über viele Jahre nicht mehr hatte.
Doch wie vom Blitz getroffen, packte er am Donnerstag plötzlich sein Koffer und rannte förmlich davon. Er wollte einfach nur weg und sah mit seinen alten Klamotten und seinem Koffer aus wie einer von der Olsenbande. Doch leider verlief das ganze nicht so witzig. Am Abend sammelte die Polizei ihn betrunken von der Straße auf und brachte in wieder zurück nach Melusi. Doch noch bevor Sonnenaufgang lief er wieder weg, betrank sich und lebt seitdem auf der Straße. Morgen will seine Familie vorbeikommen und ihn mitnehmen. Hoffentlich lässt er sich darauf ein.

Leider war es damit noch nicht vorbei. Ein ehemaliger Drogenabhängiger, der seit 1,5 Jahren in Melusi wohnte und clean war, fing in den letzten beiden Wochen wieder an, Drogen zu nehmen. Zuerst ganz unbemerkt. Doch mit der Zeit verstrickte er sich immermehr in Lügen und konnte seine Sucht nicht mehr verheimlichen. Nachdem er die letzten Tage verschwunden war, kam er heute vorbei, um seine Sachen abzuholen. Es war eine traurige Angelegenheit, da er doch noch vor kurzem auf einem guten Weg war.

Es war eine deprimierende Woche. Jedenfalls in Bezug auf unsere Männer. In den letzten Monaten durften wir viele positive Erfahrungen machen und Lebensveränderung und Neuanfänge sehen. Doch die letzten Tage waren sehr enttäuschend.

Donnerstag, 7. September 2017

Große Überraschung

Als es am Montag Nachmittag an unserer Haustür klopfte, ahnten Madeleine und die Kinder nicht, wer vor ihnen stehen würde. Madeleine's Schwester und ihr Mann hatten spontan ihren Urlaub nach Südafrika verlegt und kamen zur großen Überraschung bei uns vorbei.
Nun genießen wir die gemeinsame Zeit und Susan und Alex bekommen einen kleinen Einblick von unserem Alltagsleben. Schule, Hausaufgaben, Fernschule, Reiten, Fußball, Klavier ... Auch bekommen sie viel von dem mit, was uns gerade so in Melusi beschäftigt. Bevor die beiden bald weiterziehen und ein wenig in Südafrika umherreisen, werden wir noch zusammen ein Wochenende Zelten fahren. Große Überraschung. Große Freude.

Sonntag, 3. September 2017

Schulanfang

Auch wenn das Schuljahr in Südafrika eigentlich im Januar beginnt, so haben wir Anfang September Schulanfang gefeiert. Jo.Ann kommt zwar noch nicht in die 1. Klasse der südafrikanischen Schule, fängt aber in den nächsten Tagen ihre Fernschule an. 
Parallel zu dem Lernstoff, den sie in der Schule vor Ort lernen wird, wird Jo.Ann - wie auch schon Elisa.Joy und Ben.Luca - nun zu Hause das Fach Deutsch lernen. Dementsprechend gab es eine kleine Schulanfangsparty und "typisch deutsch" durfte Jo.Ann sich auch über eine echte Zuckertüte freuen.
Freuen tut sie sich auch auf das Lernen und dass sie hoffentlich bald selber lesen und schreiben kann. Wobei ihre Freude im Vorfeld ein wenig getrübt war. Denn sie hat eigentlich keine Lust sich wie ihre großen Geschwister nachmittags an ihren Schreibtisch zu setzen. Viel lieber würde sie spielen und Handstände machen. Aber wahrscheinlich wird sie nach ihrer Schule dafür noch genügend Zeit haben.

Montag, 28. August 2017

Große Aufregung

Was für eine Aufregung. Elisa.Joy ist letzte Woche mit ihrer Klasse das erste Mal auf Klassenfahrt gewesen. In ihrem Alter hat sie sich auch noch darüber gefreut, dass Papa als Unterstützung für die Lehrerin mitgefahren ist.


Es waren drei unvergessliche, lehr- und abwechslungsreiche Tage für die Kinder. Ein pensionierter Lehrer hat ihnen sehr anschaulich vieles über eine Flußmündung in das Meer, die Entstehung einer Dünenlandschaft, den Strand, einen tropischen Wald und vieles mehr erklärt. Das Außergewöhnlichste dabei war definitiv ein toter Wal, der gerade an den Strand angespült wurde und den wir dadurch aus nächster Nähe bestaunen konnten.
Nachdem die Kinder ziemlich viel über die Küste gelernt hatten, ging es am zweiten Tag in ein Zulu-Kulturdorf. Dies war ein Erlebnis der ganz anderen Art - aber mindestens genauso spannend und unterhaltsam wie am Strand. Stockkampf, Speerwerfen, Zulu-Tanzvorführung, Zulu-Bier-Verkostung, Einkaufen auf einem Zulu-Markt, Übernachtung in Zulu-Hütten und und und.
Nach diesen drei Tagen waren die Kinder restlos begeistert. Es war für sie ein großartiger Ausflug und eine super Zeit zusammen als Klasse. [Bilder]

Sonntag, 20. August 2017

Kein Bus mehr

Auch wenn wir "nur" zwei Monate aus Melusi weg waren, so hat sich doch einiges getan. Besonders schön ist, dass viele der Leute, die erst in den letzten Monaten einen Anfang mit Jesus gewagt haben, weiterhin mit ihm unterwegs sind. Und doch gab es auch so manche Enttäuschungen. Einige unserer Leute haben ganz schön zu kämpfen und sind zum Teil wieder rückfällig geworden. Wir sind gespannt, wie es mit ihnen weitergehen wird.


Eine Enttäuschung ganz andere Art ist, dass der Bus, den wir wöchentlich für unsere Gottesdienste und auch zu besonderen Anlässen super günstig mieten konnten, vor drei Wochen verkauft wurde und uns damit nicht länger zur Verfügung steht. Bis zu 100 Leute erhielten damit die Möglichkeit, zum Gottesdienst nach Melusi zu kommen [siehe dazu auch das Video]. 
Dies fordert uns nun ganz schön heraus, da wir den Transport mit unseren eigenen Autos nur teilweise bewerkstelligen können und das Anmieten eines Busses normalerweise viel zu teuer ist. So sind wir nun auf der Suche nach einer neuen Möglichkeit, möglichst viele Menschen für möglichst wenig Geld zu transportieren. Auch hier sind wir sehr gespannt und beten, dass GOTT eine neue Tür [oder besser gesagt einen neuen Bus] öffnet.

Sonntag, 13. August 2017

Zurück Zuhause

Der Abschied von unseren Familien fiel uns allen nicht ganz so leicht. So sind wir mit ziemlich gemischten Gefühlen und auch so mancher Träne in den Augen am Dienstag Abend ins Flugzeug gestiegen. Nach einer sehr unkomplizierten, ziemlich langen und doch insgesamt guten Reise sind wir am Mittwoch Nachmittag wieder glücklich in Melusi gelandet. Zurück Zuhause.


Unsere Kinder wurden sofort von den anderen Melusi Kindern euphorisch in Empfang genommen und waren wieder mittendrin als wären sie nie weg gewesen. Nachdem wir endlich alle Taschen ins Haus getragen hatten, kam eine gute Freundin unserer Familie vorbei. Sie wollte uns einfach Willkommen heißen und brachte auch gleich noch Blumen und ein großes Lebensmittelpaket für die ersten Tage mit. Kurze Zeit später kamen auch noch einige Melusi Freunde vorbei und so starteten wir mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken. Dank unserer Eltern, die uns noch Kuchen mitgegeben hatten, konnten wir unseren Gästen sogar etwas anbieten. Es war ein richtig schönes Willkommen.

Dienstag, 8. August 2017

Tag des Abschieds

Jetzt geht's los. Nur noch wenige Stunden und wir sitzen wieder im Flieger nach Südafrika. Auch wenn diese Situation für uns nun schon nicht mehr ganz neu ist, so ist es doch etwas, woran man sich schlecht gewöhnt. Das Kofferpacken ist dabei noch der leichtere Teil. Vor allem, weil jeder von uns dieses Mal zwei Koffer plus Handgepäck mitnehmen darf [zum Glück wird uns ein Kleinbus vom Flughafen abholen]. Der viel schwerer Teil ist das Abschiednehmen von unseren Familien. Natürlich freuen wir uns auf Südafrika und vor allem auf unsere Freunde in Melusi und doch fällt es uns nicht leicht, Tschüß zu sagen. Wir empfinden Vorfreude und Abschiedsschmerz zugleich. Ein komisches Gefühl.

Die Koffer sind schon gepackt. Das Handgepäck fehlt aber noch ...

Mittwoch, 2. August 2017

Deutschlandzeit

Viele schöne Tage und Erlebnisse liegen hinter uns als Familie. Wir waren gemeinsam in einem Freizeitpark und haben das Hygienemuseum in Dresden besucht, Ben.Luca und Papa waren in der Autostadt Wolfsburg und haben Dynamo Dresden im Stadion angefeuert, Jo.Ann hat hunderte Handstände gemacht und pausenlos ein Rad geschlagen, die für uns viel zu wenigen sommerlichen Tage haben wir im Freibad genossen und dann haben wir mit einem super schönen Tagesausflug nach Berlin auch noch einen Traum unserer Kinder erfüllt. Wenn wir nächste Woche wieder zurück nach Südafrika fliegen, werden wir uns an vieles noch lange erinnern. Eine Menge Bilder werden uns im Gedächtnis bleiben. Eine kleine Auswahl davon gibt es hier.

Dienstag, 11. Juli 2017

Familienzeit

Auch wenn es einiges "geschäftliches" für uns zu tun gibt, wir vier Vorträge über unsere Arbeit in Melusi halten und bezüglich der Visa-Situation für neue Mitarbeiter ständig in Kontakt mit Melusi stehen, so ist doch unsere Zeit in Deutschland vor allem eine Familienzeit. Wir genießen es, unsere Eltern und Großeltern, unsere Geschwister und deren Kinder mal nicht nur per Skype zu sehen, sondern viel Zeit mit ihnen zu haben. Unsere beiden Familien sind ein echtes Geschenk für uns.

Barthel Familienwochenende 2017

Besonders schön war das nun schon traditionelle Barthel-Familienwochenende. Gemeinsam in der Sächsischen Schweiz wandern, zusammen Fußball, Wikingerschach und Badminton spielen, Geocaching ausprobieren, ein gemeinsamer Gottesdienstbesuch, zusammen Geburtstag feiern, Eis essen und und und. Wie haben diese Tage sehr genossen.

Samstag, 24. Juni 2017

Wie im Traum

Überglücklich und völlig übermüdet sind Madeleine und die Kinder gestern Morgen nach 22 stündiger Reise in Dresden gelandet. Nun sind wir wieder als Familie vollzählig und freuen uns auf die gemeinsame Zeit bei unseren Familien und Freunden.

Das Begrüßungsteam: Unsere Eltern, Madeleine's Schwester mit Mann und Stephan
Es sind eine ganze Menge Eindrücke, die nun vor allem auf die Kinder einstürmen. An vieles können sie sich gar nicht mehr erinnern, vieles kennen sie nicht mehr und freuen sich so über Kleinigkeiten. Auf alle Fälle ist es für uns total schön, hier zu sein. Ben.Luca und Elisa.Joy sagten heute, dass es sich für sie anfühlt "wie im Traum". Wahrscheinlich braucht es noch ein paar Tage bis wir alle wirklich angekommen sind.

Sonntag, 18. Juni 2017

Deutschland - Südafrika

Seit 1,5 Wochen reise ich [Stephan] nun schon durch Deutschland [und Holland]. Nachdem ich die ersten drei Tage bei unseren Eltern war, besuche ich nun meine Geschwister, Freunde, Unterstützer und ehemalige, aktuelle und zukünftige Mitarbeiter von Melusi. Auch wenn ich ständig woanders bin, so genieße ich es, wirklich etwas herum zu kommen und Zeit mit unseren Freunden zu haben.

Stephan zu Besuch bei unserer Mitarbeiterin Brandien in Holland

Madeleine und die Kinder kommen erst in wenigen Tagen nachgeflogen. Momentan sind Elisa.Joy und Ben.Luca noch sehr mit ihrer Schule beschäftigt. Doch gestern haben sie nun auch schon angefangen, ihre Koffer zu packen. Sobald Elisa.Joy ihre letzte Klassenarbeit geschrieben und Ben.Luca seinen Vortrag am Donnerstag gehalten hat, werden sie direkt von der Schule aus zum Flughafen fahren. Die Vorfreude darauf steigt sowohl in Südafrika wie auch in Deutschland. 

Montag, 5. Juni 2017

Sobonana futhi - Bis bald

In wenigen Stunden werde ich [Stephan] für ein paar Wochen nach Deutschland kommen. Madeleine kommt mit den Kinder aufgrund der Schule erst in zwei Wochen nach. Auch wenn ich mich sehr darauf freue, mal wieder Zuhause zu sein, werde ich vor allem Madeleine, Elisa.Joy, Ben.Luca und Jo.Ann vermissen.
 

Ich werde aber auch Melusi vermissen, was für uns in den letzten Jahren zu einem echten Zuhause geworden ist. Darüber hinaus werde ich es vermissen, unsere Freunde in den Townships von Dundee zu besuchen, mit ihnen ein wenig ihr Leben zu teilen, Bibel zu lesen und gemeinsam zu beten. Sie bereichern unser Leben und sind uns zu echten Freunden geworden. Sobonana futhi - Bis bald.

Montag, 29. Mai 2017

Melusi Team

Melusi Team Mai 2017

In den nächsten Tagen heißt es wieder einmal, Abschied zu nehmen. Nachdem Anfang Mai schon die erste unserer Kurzzeitlerinnen nach Hause gegangen ist, werden in den nächsten Tagen uns drei weitere Kurzzeit-Mitarbeiter verlassen. Damit wird sich unser Team wieder deutlich veringern. Doch wir verlieren nicht nur "Arbeitskräfte", sondern tolle Persönlichkeiten, die unser Team, unsere Gemeinschaft und unsere Arbeit enorm bereichert haben.

Doch nicht immer gab es für unsere jungen Leute, spannende und aufregende Arbeiten zu erledigen. Unsere jungen Frauen haben viel geputzt, gekocht und stundenlang Wäsche zusammen gelegt. Die Männer dagegen durften ihre ganze Energie wochenlang ins Rasenmähen stecken ...

Mittwoch, 24. Mai 2017

Kinder-Kirche

In den letzten 15 Monaten hat sich der Besuch unserer wöchentlichen Kinder-Kirche fast verdreifacht. Hatten wir Anfang des letzten Jahres zwischen 30-35 Kinder zu unseren Gottesdienstes, so kommen nun regelmäßig 80-100 Kinder, die an unserem Kindergottesdienst teilnehmen. 
Viele der Kinder kennen uns durch unsere verschiedenen Programme in den Townships. Auch wenn die meisten Eltern [noch] nicht mitkommen, so können die Kinder es kaum erwarten nach Melusi zu kommen. Um es ihnen überhaupt zu ermöglichen, am Gottesdienst teilzunehmen, mieten wir jeden Sonntag einen Bus an, der durch den größten Township Dundee's fährt und alle einsammelt, die mit wollen.
Doch nicht nur die Anzahl der Kinder ist stark gestiegen, sondern auch ihre Begeisterung und Liebe für GOTT. Sie lieben es einfach GOTT anzubeten. Die Lobpreiszeiten sind der absolute Höhepunkt des Gottesdienstes geworden. Oft können wir nur staunend danebenstehen und zuschauen, wie GOTT unsere Kinder mit seiner Liebe beschenkt.


Montag, 15. Mai 2017

"Machet zu Jüngern..."

In den letzten Wochen gab es viele Freizeiten und Programme in Melusi. Herausragend war natürlich unsere Jugendkonferenz MYC mit täglich ca. 300 Jugendlichen. Wochenendfreizeiten waren mit über 70 Teilnehmern völlig überbelegt und selbst zum sonntäglichen Kindergottesdienst hatten wir schon über 100 Kinder vor Ort.
Doch eines der wichtigsten Elemente in unserer Kinder- und Jugendarbeit ist ein Jüngerschaftsprogramm. Seit drei Jahren werden jährlich 10-20 Jugendliche in besonderer Weise geschult, begleitet, herausgefordert und bei allen möglichen Aktionen mit eingespannt. Es sind genau diese Jugendliche, die den Unterschied machen. Ohne sie wäre MYC nicht möglich, ohne sie würde unser Kindergottesdienst kaum noch laufen, ohne ihre Begeisterung, Lebendigkeit und Freude würde uns echt etwas fehlen. 


Von den 20 "Jüngern", die dieses Jahr bei MYC mitgeholfen haben und vorher an einem Extra-Vorbereitungscamp teilnehmen durften, kommt nicht einer aus einer christlichen Familien. Für die meisten ist es kein leichter Schritt, sich für JESUS zu entscheiden, da sie viel Gegenwind in ihren Familien erfahren. Manche von ihnen wurden körperlich bedroht, anderen wurde deutlich gemacht, dass sie keine Unterstützung mehr von ihrer Familie zu erwarten haben. Doch sie haben JESUS persönlich kennen gelernt, sind begeistert von ihm und können nicht anders, als von ihm zu erzählen.

Mittwoch, 10. Mai 2017

Gemeinsam

10. Mai 2003 - heute vor 14 Jahren haben wir uns versprochen, einander zu lieben, miteinander unser Leben zu teilen und gemeinsam unseren Lebensweg zu gehen. Seitdem durften wir unwahrscheinlich viel zusammen erleben. Aus unserer Beziehung ist eine Familie entstanden. Wir haben drei wunderbare Kinder geschenkt bekommen, an denen wir uns täglich erfreuen und die unser Leben absolut bereichern. Wir haben unglaublich viele beeindruckende Menschen kennen gelernt und neue Freunde gewonnen. Wir haben verschiedene Länder besucht und unterschiedliche Kulturen kennen gelernt und wir dürfen gemeinsam unseren Traum leben, Menschen für JESUS zu begeistern und GOTTes Liebe ganz praktisch weiterzugeben.
Überaus glücklich und dankbar sind wir, dass wir in all dem wirklich GEMEINSAM unterwegs sind und an unserem Eheversprechen festhalten. Dies ist vielleicht das größte Geschenk.

Dienstag, 2. Mai 2017

MYC 2017

Nun ist unsere zweite Melusi Youth Conference [Jugendkonferenz] vorbei und wir blicken voller Dankbarkeit zurück. Von Anfang an herrschte eine unglaublich freudige und friedliche Atmosphäre. Jeden Tag war die Kirche voll mit Jugendlichen und manchmal hatten wir sogar Probleme, alle rein zu bekommen. Ein absoluter Höhepunkt waren auf alle Fälle die Lobpreiszeiten. Es war unglaublich, mit welcher Begeisterung die Jugendlichen gesungen und getanzt haben. Jetzt sind wir echt gespannt, wie es weitergeht.

Samstag, 29. April 2017

MYC - Tag 2

Was für ein Kontrast: Während in Melusi täglich ca. 300 Jugendliche GOTT anbeten, voller Freude miteinander spielen und die Atmosphäre absolut entspannt und friedlich ist, mussten wir gestern auf unseren Fahrten durch den größten Township Dundee's ganz das Gegenteil erfahren.


Aufgrund eines langen Wochenendes sind viele Männer zuhause und es scheint, dass sie außer sich zu betrinken, nicht viel vor hatten. Schon als wir am Morgen die Jugendlichen mit einem großen Bus abgeholt haben, wurden wir von Betrunkenen belästigt. Am Nachmittag hatten wir Glück, dass die Situation nicht eskaliert ist. Betrunkene warteten schon auf uns, belästigten unsere Jugendlichen auf dem Heimweg, bedrohten ein Kind mit einem Messer und wollten unbedingt mit dem Bus mitfahren. Als wir das endlich hinter uns gelassen hatten, wurden wir Augenzeuge einer wüsten Schlägerei und Messerstecherei auf offener Straße.
Auch wenn es in mehrerer Hinsicht erschreckend war, so war es für uns eine große Bestätigung unserer Arbeit und ein Ansporn, auch in Zukunft in das Leben der Jugendlichen zu investieren.

Freitag, 28. April 2017

MYC - Tag 1

Momentan läuft unsere zweite Jugendkonferenz in Melusi [MYC - Melusi Jugendkonferenz] und wir sind ziemlich eingespannt mit all dem, was dies so mit sich bringt. Doch vor allem sind wir begeistert, dass täglich mehr als 300 Jugendliche nach Melusi kommen, GOTT anbeten, zu einem Leben mit JESUS eingeladen werden, Fußball spielen, tanzen und gemeinsam unwahrscheinlich viel Spaß haben. 

Sonntag, 23. April 2017

Melusi United

Bis zu 80 Jungs treffen sich zweimal wöchentlich auf einem Acker, der den Namen Fußballplatz nicht wirklich verdient, um in vier Altersgruppen Fußball zu spielen. Samstag stehen dann für alle Mannschaften die Spiele in der Dundee Stadtliga an. Doch für unseren Mitarbeiter und Trainer Bonginkosi geht es um viel mehr. Es ist sein tiefster Wunsch, dass seine Jungs nicht nur erfolgreich Fußball spielen, sondern vor allem JESUS kennen lernen. Daher gehört zu jedem Training eine Andacht. Darüber hinaus besucht er die Familien unserer Spieler, investiert sich in einzelne und lädt sie zum Gottesdienst nach Melusi ein. Bonginkosi ist für seine Spieler weit mehr als nur ein Trainer und bei Melusi United geht es um weit mehr als nur Fußball.


Sonntag, 16. April 2017

Oster-Fußball

Ostern feiern wir die Auferstehung JESUS von den Toten. Ostern feiern wir den Sieg JESU über den körperlichen Tod. Ostern feiern wir den Sieg JESU über unsere Schuld, die uns von GOTT trennt und unseren "geistlichen" Tod bedeutet.
JESUS kam auf diese Welt, "um zu suchen und zu retten, was verloren ist." [Die Bibel / Lukas 19.10] Sein Leben, sein Tod und seine Auferstehung waren auf dieses eine Ziel hin ausgerichtet: Menschen zur Umkehr zu GOTT aufzurufen und in seine Gegenwart [sein Reich] einzuladen.


Noch heute sind wir aufgerufen, in Gottes Gegenwart zu leben und Menschen, zu einem Leben mit JESUS einzuladen. Was ist daher näherligender als das Osterwochenende zu nutzen, um Jungs zu einem Fußball-Wochenende nach Melusi einzuladen, mit ihnen Spaß zu haben, viel Fußball zu spielen und über den Sieg JESU zu reden.

Sonntag, 9. April 2017

Waisenhaus Lesotho

Mit einer kleinen Gruppe aus Melusi sind wir als Familie nach Maseru [Lesotho] gefahren, um Freunde zu besuchen, die dort die Leitung eines Waisenhauses übernommen haben. Peter und Lindiwe gehörten früher zum Melusi Team und haben in dieser Zeit selber ein Kind adoptiert. Nun sind sie für Beautiful Gate Maseru verantwortlich, einem Waisenhaus für bis zu 70 Kinder. Oftmals kommen die Kinder schon als Babys zu ihnen. Das Ziel ist, die Kinder in ihren ersten fünf Lebensjahren mit neuen Familien zu verbinden. Doch leider ist dies nicht immer möglich und so bleiben einzelne Kinder auch länger in Beautiful Gate ["Schönes Tor"].
Es war ein beeindruckender Besuch. Auch wenn Beautiful Gate wirklich ein schöner Ort ist, die Mitarbeiter sich super um die Kinder kümmern und diese sich dort echt Zuhause fühlen, so ist es trotzdem unwahrscheinlich traurig, dass es so ein Haus geben muss. Viele der Kinder habe ihre Eltern durch HIV/Aids verloren oder wurden durch ihre Eltern verstossen. Eine Rückkehr zu ihren eigentlichen Familien ist für die meisten Kinder daher nicht möglich. So warten sie nun auf eine neue Familie und ein neues Zuhause.  [mehr Bilder gibt es hier]

Donnerstag, 30. März 2017

Was gibt es Schöneres?

Frans, Peter, Ayanda, Happy, Ashley, Nosipho und Njulo - sieben einzigartige Persönlichkeiten, sieben völlig unterschiedliche Lebensgeschichten und doch haben alle sieben eins gemeinsam: sie haben in den letzten Monaten Jesus persönlich erfahren und wurden nun getauft.
Momentan können wir oft nur über das staunen, was GOTT gerade in Melusi macht. Menschen finden zum Glauben, entscheiden sich für ein Leben mit Jesus, erfahren Vergebung und wagen einen Neuanfang. Es gibt kaum etwas Schöneres. 


[Falls es Probleme beim Ansehen dieses Videos gibt, findet man es auch unter www.melusi.com]

Sonntag, 26. März 2017

Drakensberg-Camping

Dank eines Feiertages hatten wir die Möglichkeit, über ein verlängertes Wochenende in die nahegelegenen Drakensberge Zelten zu fahren. Es war vor allem eine tolle Familienzeit. Gemeinsam Wandern, eine Mountainbike Tour mit Elisa.Joy und Ben.Luca, viele Lagerfeuer und zwischendurch immer wieder in den großen Pool springen - es hat sich definitiv gelohnt.
Der kurzzeitige Abstand tat sehr gut, da die Tage und Wochen momentan doch extrem voll sind und dazu noch viele größere Aktionen in den nächsten Wochen anstehen.
Mehr Bilder gibt es hier zu sehen.

Mittwoch, 22. März 2017

Melusi in Bildern



Für alle, die über diesen Link unser neues Melusi Video leider nicht sehen können, gibt es die Möglichkeit, sich das Video auf der Melusi Homepage anzusehen. Viel Freude beim Anschauen.

Mittwoch, 15. März 2017

Fünf

Gestern war Jo.Ann's großer Tag. Endlich fünf Jahre. Auch wenn sie es momentan überhaupt nicht mag, im Mittelpunkt zu stehen und von anderen "begutachtet" zu werden, so hat sie "ihren" Tag doch richtig genoßen. Geburtstagsfeier im Kindergarten und Geburtstagsfeier am Nachmittag mit ihren Freunden in Melusi - viel Grund sich für Jo.Ann zu freuen.
Jo.Ann ist - nicht nur an ihrem Geburtstag - für uns ein echter Grund zur Freude. Sie bereichert unsere Familie, ist unsere Prinzessin [irgendwie scheint diese Phase nicht vorüber gehen zu wollen], hält mit ihren großen Geschwister in vielen Dingen schon super mit und auch wenn sie zur Zeit sehr schüchtern gegenüber vielen Leuten ist, so weiß sie doch recht genau, was sie möchte. Eine großartige Tochter.
Jo.Ann ist für uns aber auch immer eine Erinnerung, wie lange wir nun schon in Südafrika sind. Am Anfang unseres zweiten Jahres wurde sie in Dundee geboren. Wie die Zeit vergeht.

Freitag, 10. März 2017

Mauerfall

Normalerweise freuen wir uns ja darüber, wenn Leute es nicht erwarten können, nach Melusi zu kommen und uns förmlich die Tür einrennen. Doch in diesem Fall hätten wir gern darauf verzichtet. 
Kurz nach Mitternacht gab es ein lautes Bremsgeräuch und ein an Melusi vorbeirasender Mann verlor die Kontrolle über sein Auto und landete schließlich an - oder besser gesagt in - unserer Außenmauer. Auch wenn der Einschlag gar nicht so groß war, so reichte er doch aus, um einen Teil der Mauer zum Einstürzen zu bringen. 
Das einzig Gute an der Situation ist, dass das Auto ein Firmenauto einer Baufirma ist. Der Chef versprach noch in der Nacht, das "Mißgeschick" seines Fahrers zu beheben und die Mauer wieder aufzubauen. 


Freitag, 3. März 2017

Solchen gehört das Reich Gottes

In den letzten Monaten hat sich vieles sehr positiv in Melusi entwickelt. Doch wenn eines aus allem herausragt, dann ist es das, was momentan unter unseren Kindern passiert. Seit Wochen haben wir regelmäßig knapp 100 Kinder im Kindergottesdienst, unsere Kinderwochenenden platzen aus allen Nähten - es herrscht eine Begeisterung, die kaum zu beschreiben ist.
Zu unserem ersten "Lobpreis- und Spielenachmittag" kamen gestern knapp 250 Kinder nach Melusi. Auch wenn vieles noch verbesserungsfähig ist und nicht alles geklappt hat, so konnte man es den Kindern förmlich ansehen, wie sehr sie die Zeit genossen haben.
"Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes." [Die Bibel / Markus 10.14]

Sonntag, 26. Februar 2017

Happy Birthday Elisa.Joy

Auch wenn die Runde der Geburtstagsgäste kleiner war als letztes Jahr, so hat unsere Elisa.Joy ihren zehnten Geburtstag sehr genossen. Sie ist eine echte Lady geworden, bildhübsch und obwohl sie eher ruhig ist, ist sie doch absolut beliebt in ihrer Klasse. Für uns ist sie einfach ein großes Geschenk Gottes und erfüllt unser Leben und unsere Familie mit einer enormen JOY [Freude]. 


Was vor zehn Jahren mit Elisa.Joy startete, hat sich heute zu einer fünfköpfigen Familie entwickelt. Wir sind GOTT dankbar für jedes einzelne unserer Kinder, unwahrscheinlich stolz auf ihre Persönlichkeiten und reich gesegnet durch ihre Gegenwart.

Dienstag, 21. Februar 2017

Ein Tag in Melusi



Ein Tag in Melusi gibt einen interessanten Einblick, in das tägliche Leben und Arbeiten in Melusi. Etwas unkonventionell beschreibt Dion aus Australien seine Erfahrungen in unserer Gemeinschaft. Absolut sehenswert.

Donnerstag, 16. Februar 2017

Bedrückende Stille

Fast 40 Jahre drehte sich im Leben von unserem Freund Peter das meiste um Schafe. Auf seiner Farm hat er natürlich auch Mais, das südafrikanische Grundnahrungsmittel angebaut und Kühe gehabt, doch seine Leidenschaft galt den Schafen. Mit über 900 Tieren war er einer der größten Schafbauern der Region. Doch was Peter sich über Jahre hinweg mühsam aufgebaut hatte, wurde vor wenigen Tagen innerhalb von 1,5 Stunden versteigert.
Allein in den letzten Monaten wurden dutzende Schafe von seiner Farm gestohlen. Jede Nacht ist er persönlich fast stündlich unterwegs gewesen, hat kontrolliert und auf alle verdächtigen Geräuche reagiert. Seinen eigenen Mitarbeitern konnte er nicht mehr trauen und so wurde aus seinem Traumberuf ein Albtraum.
Südafrikanische Bauern leiden generell unter enormen Diebstahl ihrer Tiere. Doch die Schafbauern trifft es am härtesten. Auch wenn die Polizei vor kurzem zwei Diebesbanden festnehmen konnte, ist man ihnen fast hilflos ausgeliefert. Schafe werden daher generell als "Take aways" ["Essen zum Mitnehmen"] bezeichnet. Es ist traurig zu sehen und alarmierend für Südafrika, dass immer mehr Bauern aufgeben. 
Noch hat Peter nicht vollends resigniert. Wahrscheinlich wird es für ihn und seine Farm weitergehen. Doch bestimmt nicht mehr mit seinen geliebten Schafen. Auch wenn er jetzt wieder in Ruhe schlafen kann, so ist es doch für ihn eine bedrückende Stille.

Montag, 13. Februar 2017

Alles in Butter

Seit ein paar Wochen ist in Melusi: "Alles in Butter". Fast wöchentlich bekommen wir von einer Molkerei Schlagsahne-Rückläufer, die nicht mehr verkauft werden können. Da so viel Sahne keiner gebrauchen kann, fertigen wir nun unsere eigene Butter an. Dies spart enorme Kosten, da wir täglich unsere ca. 20 wohnungslose Männer zu versorgen haben. Außerdem bekommt jeder unserer 15-20 Gartenarbeiter eine Art Pausenbrot.
Doch spart die Butter uns nicht nur Geld, sondern unsere Arbeiter haben auch mächtig Freude daran, die Sahne so lange zu rühren, schütteln, schlagen bis irgendwann tatsächlich alles in Butter ist. Und ganz nebenbei kann man während der Arbeit auch Gott noch anbeten.

Dienstag, 7. Februar 2017

Freunde zu Gast


Eines der schönsten Sachen für uns ist, wenn uns Freunde aus Deutschland besuchen und wir ihnen unser Leben in Südafrika zeigen dürfen. Zur Zeit sind Jan & Krissi Schönherr mit ihren beiden Kindern zu Gast und wir geniessen die gemeinsame Zeit. Für sie ist es ein Eintauchen in eine ganz andere Welt und für uns ist es schön, mal deutsche Freunde vor Ort zu haben, leckeren deutschen Honig und andere Sachen zu essen, einfach mal wieder miteinander etwas zu unternehmen und ihnen dadurch Anteil an unserem Leben zu geben. Es ist schön, solche Freunde zu haben. DANKE für euren Besuch. 


Sonntag, 29. Januar 2017

Gebucht

Die Flugtickets sind gebucht. Im Juni werden wir wieder für ein paar Wochen nach Deutschland kommen. Aufgrund der Schule der Kinder wird es aber leider immer schwieriger, sie für einen längeren Zeitraum rauszunehmen. Deshalb wird Stephan am 05. Juni alleine fliegen, um an einigen Treffen teilzunehmen und Freunde zu besuchen, die außerhalb von Sachsen wohnen. Sobald Elisa.Joy ihre verpflichtenden Tests geschrieben hat, wird Madeleine mit den Kindern am 22. Juni nachkommen. Gemeinsam werden wir dann am 08. August wieder nach Südafrika aufbrechen. Soweit erst einmal der grobe Plan. Alles weitere wird sich noch entwickeln.
Auch wenn es noch einige Monate bis dahin sind, so freuen wir uns jetzt schon ziemlich auf diese Zeit.

Montag, 16. Januar 2017

Freud und Leid

Es scheint vorbei zu sein. Nach den letzten drei Jahren, in denen wir so gut wie keinen Regen hatten und fast alle Wasservorräte aufgebraucht waren, hat es in den letzten Wochen mehrmals geregnet. Vor allem in der letzten Woche konnte man endlich das Gefühl bekommen, die Dürre ist vorbei. Unser See in Melusi, der für die Bewässerung des Gemüsegartens während der halbjährigen Trockenzeit dringend gebraucht wird, ist zumindestens fast zur Hälfte wieder gefüllt. Das Grundwasser steigt langsam wieder, die Flüsse sind nicht mehr komplett ausgetrocknet und Wasserabstellung, die es noch vor kurzem täglich gab, kommen nur noch selten vor. Ein echter Grund zur Freude.
Doch der starke Regen der vergangenen Tage hat für manche auch viel Leid mit sich gebracht. Eine Frau aus der Gemeinde hat sich über viele Monate mühsam eine neue Lehmhütte aufgebaut. Heute stand nur noch die Hälfte. Ihre Nachbarn hat es sogar noch schlimmer getroffen. Von ihrer einstigen Hütte ist nur noch ein Lehmhaufen übrig. Vor allem für die Ärmsten, die sowieso kaum etwas haben, ist dies natürlich ein großer Verlust. In aller Freude über den Regen überwiegt für sie das Leid.

Freitag, 6. Januar 2017

Mehr als Angeln

Auch wenn unsere obdachlosen Männer [Residents] sehr unterschiedlich sind, so lieben die meisten es doch zu angeln. Von daher haben wir die zurückliegenden Feiertage genutzt, um zweimal als Melusi Gemeinschaft - d.h. alle Teammitglieder, Kinder und Residents - an einen größeren See bzw. Fluß zu fahren, um zu angeln, baden und einfach zu entspannen.
Auch wenn der See aufgrund der Dürre der letzten Jahre immer noch erschreckend wenig Wasser hat und das Wetter nicht besonders schön war, so war es doch angeltechnisch ein sehr großer Erfolg. Selbst Ben.Luca - mit kräftiger Unterstützung von einem unserer Männer - konnte vier Fische fangen.
Der Ausflug an den Fluß war dann einfach nur traumhaft. Die Anfahrt war zwar aufgrund der "Straßen"verhältnisse etwas abenteuerlich, doch hat sie sich auf alle Fälle gelohnt. Unsere Angler konnten wieder ihr Glück probieren, viele von uns sind in den Fluß baden gegangen und der Rest hat sich einfach unter einem netten Baum erholt.
Diese Ausflüge haben uns als Gemeinschaft und dem Miteinander von Team und Residents spürbar gut getan. Es waren besondere Momente [mehr Bilder].

Montag, 2. Januar 2017

Mehr als Geschenke

Die Vorfreude unserer Kinder auf Weihnachten war natürlich riesengroß. Sie haben die Tage gezählt und waren schon ganz aufgeregt, was sie wohl bekommen würden. Immer wieder haben wir mit ihnen darüber gesprochen, dass es Weihnachten um mehr als Geschenke geht. In gewisser Weise haben sie dem auch zugestimmt, obwohl sie sich natürlich auf und später über ihre Geschenke am meisten gefreut haben.
Während wir Heiligabend als Familie und später noch mit ein paar Freunden gefeiert haben, trafen wir uns am ersten Feiertag als Team mit unseren wohnungslosen Männern zum Grillen. Es war wie eine große Familienfeier - sehr entspannt, eine tolle Atmosphäre und gute Gemeinschaft. Vor allem das Überreichen der Geschenke an unsere Männer war für sie sehr bewegend. Zu jedem einzelnen haben wir noch einige persönliche Worte gesagt. Es tat ihnen sichtlich gut, in der großen Runde gelobt, geehrt und ermutigt zu werden. So war Weihnachten für sie wirklich mehr als nur Geschenke. [weitere Bilder]