Mittwoch, 26. November 2014

Äpfel und Orangen

Schon seit geraumer Zeit war es unser Wunsch, einige Obstbäume in unserem Garten zu pflanzen. Wir lieben einfach Obst und die Kinder beschweren sich lautstark, wenn sie mal keine Früchte nach dem Abendbrot bekommen. 


Auch wenn wir gar nicht wissen, ob wir selber mal von den Früchten essen werden, haben wir uns trotzdem an die Arbeit gemacht. Gemeinsam mit Lukas, unserem Mitbewohner, haben wir am vergangenen Wochenende sechs Bäume gepflanzt: zwei Äpfelbäume, zwei Orangenbäume, einen Zitronen- und einen Mangobaum. In den nächsten Wochen sollen dann noch Mandarinenbäume und ein Feigenbaum folgen.


Wir hoffen stark, dass doch einige von den Bäumen in Zukunft kräftig Frucht tragen. Und selbst wenn wir vielleicht nicht mehr hier sein sollten, die nächste Generation wird sich bestimmt auch an unseren Äpfeln und Orangen erfreuen.

Freitag, 21. November 2014

Wie im Film

Es ist Sonntag Morgen gegen 9:00 Uhr. Während wir im Gottesdienst sitzen, stürmen 20 Männer zum Teil mit Kalaschnikows bewaffnet einen chinesischen Supermarkt in Dundee. Sie eröffnen sofort das Feuer auf einen Sicherheitsmann des Nachbarladens und auch ein zufällig vorbeikommendes Polizeiauto wird unter Beschuss genommen. Mitgenommen werden vor allem Bargeld, Schmuck und Pre-Paid Handyguthaben.
Um ganz sicher zu gehen, dass der Raubüberfall erfolgreich wird, haben die Männer einen traditionellen Doktor dabei, der ihnen vor ihrem Coup eine Medizin zusammengestellt hat, die sie unverletzbar machen soll. Doch dieses Mal ist ihre Rechnung nicht aufgegangen. Noch bevor sie mit ihrer Beute abziehen können, ist die Polizei mit mehreren Autos vor Ort und kann einige von ihnen festnehmen. Den Rest der Gruppe und das meiste der gestohlenen Dinge werden ein paar Tage später gestellt.

Was klingt wie in einem Film, ist leider Realität in unserer Stadt. Obwohl Dundee bei weitem keine Großstadt ist und es deutlich gefährlichere Orte in Südafrika gibt, so ist doch die Kriminalitätsrate auch bei uns viel höher als in Deutschland. Auch wenn dieser Raubüberfall schon extrem war, so kommt es doch leider jeden Tag zu Überfällen, Einbrüchen, Vergewaltigungen und anderen Delikten.

Natürlich hat Südafrika riesen Probleme mit HIV/Aids, Tuberkolose, Armut, unzureichender Bildung und einem noch nicht wirklich gelösten "Rassenkonflikt". Doch in allem ist wahrscheinlich die hohe Kriminalität das größte Problem. Viele Häuser gleichen von den Sicherheitsvorkehrungen einem Gefängnis, vor jedem größeren Laden befindet sich Sicherheitspersonal, in der Dunkelheit verlässt man nicht mehr das Haus und mit Bargeld ist man nur sehr ungern unterwegs.

Auch wenn wir in Melusi über die letzten Monate immer wieder kleinere Einbrüche hatten, so sind wir doch relativ sicher hier. Es gibt einfach nur wenig zu holen bei uns. Von daher leben wir nicht in einer ständigen Angst, können unsere Zeit hier wirklich genießen und müssen trotzdem wie alle anderen, permanent achtsam sein.

Freitag, 14. November 2014

Willkommen Lukas

Lange mußte er auf sein Visum warten. Doch nun war es endlich soweit und Lukas konnte als letzter unserer Kurzzeitler dieses Jahr zu uns kommen. Er wird für acht Monate in Melusi bleiben und unser Team bereichern.


Doch Lukas ist nicht nur Teil unseres Teams, sondern "gehört" zu mindestens für die nächsten zwei - drei Wochen auch zu unserer Familie. Da wir momentan noch seine zukünftige Wohnung ausbauen, ist er erst einmal bei uns im Haus mit untergekommen.
Dies ist ein Teil dessen, was wir in Melusi unter "Gemeinschaft leben" verstehen. Wir sehen uns nicht nur als ein Arbeitsteam, sondern als Leute, die miteinander unterwegs sind, gemeinsam arbeiten, unser Leben teilen und in allem Gott und den Menschen dienen wollen.

Sonntag, 9. November 2014

Geschenkt

Ein Teil unserer Ferienanlage
In der Fülle der letzten Wochen war es oft schwierig für uns, einfach mal abzuschalten und genügend Zeit als Familie zu finden. Umso mehr haben wir uns da gefreut, als ein Ehepaar aus der Gemeinde uns einen Wochenendurlaub in einem großartigen Ferienhaus in den Drakensbergen geschenkt haben.

Blick von unserem Balkon
 

Obwohl die Ferienanlage "Drakensberg Sun" [dt. Sonne der Drakensberge] hieß, haben wir leider bis auf wenige Ausnahmen kurz vor unserer Abreise, die Sonne überhaupt nicht gesehen. Das ganze Wochenende war bewölkt und zum Teil regnerisch. Und doch konnten wir einiges unternehmen und sowohl die Berge, wie auch das geniale Feriengelände genießen. Diese Zeit war ein echtes Geschenk - in vielerlei Hinsicht.

 

Dienstag, 4. November 2014

Grüße aus Deutschland

Während man sich in Deutschland über die mehrtägigen Streiks der Lokführer und Piloten aufregt, freuen wir uns in Südafrika, dass nach mehr als zweimonatigem Streik die Post vorübergehend wieder arbeitet. Was viele Betriebe schwer getroffen hat - es konnte ja nichts mehr per Post versendet werden -, hatte auch seine Vorteile: zum Beispiel konnten auch keine Rechnungen mehr zugestellt werden. So herrschte in vielen Bereichen Chaos.
Für uns bedeutete dies, dass wir seit August keine Post mehr aus Deutschland bekommen hatten. Von daher war die Freude groß als wir letzte Woche tatsächlich wieder einen Brief in den Händen hielten. Abgeschickt am 05. August [DANKE Anett]. Naja, immerhin ist er angekommen. Da wollen wir mal nicht so kleinlich sein und auf das Datum schauen.


Eine andere große Freude bereiteten uns Martin & Claudia aus Leipzig, die uns auf ihrer dreimonatigen Südafrika-Reise letzte Woche für ein paar Tage besucht haben. Auch wenn wir Martin das letzte Mal vielleicht vor 5 Jahren gesehen hatten und Claudia gar nicht kannten, war es doch total schön, mal wieder Besuch zu haben. Vor allem unsere Kinder waren schwer begeistert von den beiden, auch wenn sie es nur schwer verstehen konnten, wie man Vegetarier sein kann. So etwas hatten sie in Südafrika noch nie gehört. Naja, sei's drum. DANKE Martin & Claudia für die tolle Zeit miteinander.