Mittwoch, 26. Februar 2014

Große Party

HAPPY BIRTHDAY ELISA.JOY hieß es gestern. Nachdem in den Tagen zuvor die Aufregung permant stieg, war es gestern dann endlich soweit. Elisa.Joy wurde 7 Jahren. Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. 
 


Das hat Elisa.Joy sich auch gedacht und kräftig zu ihrer Party eingeladen. Mit insegesamt 17 Kindern hatten wir eine schöne Gruppe zusammen und Elisa.Joy hat sich über jeden ihrer Gäste sehr gefreut. Der Höhepunkt der Party war sicherlich die Seifenrutsche, bei der die Kinder vor unserem Haus auf einer 10m langen Plane sich austoben konnten. Doch auch ansonsten war für mächtig Stimmung gesorgt, so dass Elisa.Joy am Abend zu müde war, alle ihre Geschenke zu öffnen. Geburtstag haben kann ganz schön anstrengend sein - auch für die Eltern. 
[Mehr Bilder gibt es sobald die Diashow wieder funktioniert. SORRY.]



 

Sonntag, 23. Februar 2014

Abschied von Freunden

Nach über drei Jahren in Melusi haben wir heute Peter & Lindiwe mit ihrem Pflegekind Simphiwe verabschiedet. Peter kam vor vielen Jahren als Resident nach Melusi. Eigentlich auf der Durchreise wollte er nur ein - zwei Nächte bleiben. Doch dann begegnete ihm GOTT und veränderte sein Leben. Aus den gedachten zwei Übernachtungen wurden zehn Jahre und Peter war ein fester Bestandteil des Melusi Teams. Jedenfalls bis er vor sechs Jahren Lindiwe traf. Sie arbeitete zu dieser Zeit als leitende Mitarbeiterin für die Zentralbank in Lesotho und kam mit ihrer Gemeinde für einen evangelistischen Einsatz nach Melusi. Die Zeit hier brachte sie nicht nur näher zu GOTT, sondern auch zu Peter. Vor fünf Jahren heirateten die beiden und lebten für eine Zeit lang in Lesotho.


Als wir Anfang 2011 in Melusi ankamen, kehrte Peter mit Lindiwe gerade nach Melusi zurück. Kurze Zeit nach ihrer Rückkehr nahmen sie Simphiwe als Pflegekind an. Dies veränderte ihr Leben drastisch, da Simphiwe durch sein HIV in seiner ganzen Entwicklung beeinträchtigt ist. Eine wirklich nicht ganz einfache Aufgabe.

Nach nun drei Jahren als Familie in Melusi ziehen sie weiter. Deswegen hatten wir heute für sie nach unserem Gottesdienst eine große Abschiedsfeier. Fast die gesamte Melusi Gemeinde traf sich bei einer Familie im Garten - der eher einem Vergnügungspark ähnelt - zum Grillen. Es war ein Abschied von Freunden. Wir werden euch vermissen.

Montag, 17. Februar 2014

Care.Centre Alltag

Seit nun einem Monat ist unserer HIV/Aids Care.Centre nach einer halbjährigen Pause wieder geöffnet. Langsam spricht sich dies auch herum, so dass es wieder mehr Patienten werden. Heute konnten wir zwei neue Patienten aufnehmen und in den nächsten Tage könnten es noch mehr werden. Viele von ihnen sind nicht nur HIV+, sondern leiden auch unter Tuberkulose. Dies hat zur Folge, dass sie jegliches Gewicht verlieren und oft nur noch Haut und Knochen sind. So haben wir momentan eine junge Frau [25 Jahre], die gerade noch 28 kg wiegt oder ein relativ großer Mann kam mit 30 kg zu uns. Ein unvorstellbarer Anblick.

Und doch liegt oftmals die größte Herausforderung für uns nicht im Umgang mit unseren Patienten, sondern mit den Care.Givern. In den letzten Jahren haben wir jährlich 15-20 einheimische Personen zu Pflegehilfskräften ausgebildet, um ihnen anschließend bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Doch dieses Jahr haben wir keinen neuen Kurs gestartet, sondern auf bereits von uns ausgebildete Care.Giver zurückgegriffen. Unsere Hoffnung dabei war, dass es dadurch zum Start etwas einfacher wird.
Doch diese Rechnung ist nur zum Teil aufgegangen. Pausenlos sind unsere drei Krankenschwestern am Erklären und Reden - doch nur mit bedingtem Erfolg. Bevor die Patienten Essen bekommen, nehmen sich unsere Care.Giver immer erst einmal selber eine große Portion. Dass die Patienten regelmäßig zu trinken benötigen, ist nur schwer verständlich. Dass Waschlappen nach der Benutzung in die Wäsche kommen und nicht in die eigene Tasche, haben einige auch noch nicht ganz verstanden - ganz abgesehen von Eigeninitiative und Fleiß zu sprechen.

Doch gibt es auch immer wieder Lichtblicke und so freuen wir uns über jeden neuen Patienten, jedes Kilo, das sie zunehmen, jedes wiederkehrende Lächeln auf ihren Gesichtern und jeden Care.Giver, der mit Freude seinen Dienst tut.

Donnerstag, 13. Februar 2014

Warren´s Geburtstag

Da stand er nun vor mir. Ein breites Lächeln auf seinem Gesicht und auf meine Frage wie es ihm heute geht, antwortete er mir nur: "Großartig, denn morgen habe ich Geburtstag." 
Warren war schon ganz oft bei uns in Melusi. Doch jeweils nach ein paar Tagen ist er wieder abgehauen. Er ist geistig eingeschränkt und dadurch ein Einzelgänger. Als Parkwächter verdient er sich ein wenig Geld zu seiner kleinen Invalidenrente dazu. Tagein und tagaus steht er vor der Apotheke und obwohl er dort viele Leute trifft, ist er ziemlich einsam. Er ist nicht der Typ mit dem viele Umgang haben möchte. 
Doch als er mir so begeistert von seinem Geburtstag erzählte, da kam mir der Gedanke, ihn zu unserem gemeinsamen Mittagessen nach Melusi einzuladen. Wir kauften für ihn noch einen Kuchen und ein paar Getränke und holten ihn zu seiner eigenen Geburtstagsparty ab.
Er fühlte sich so besonders und war überglücklich, dass jemand an seinen Geburtstag gedacht hat. Für uns war es nur eine Kleinigkeit, doch für ihn bedeutete dies an diesem Tag die Welt.

"Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben, ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben, ich hatte Geburtstag und ihr habt mit mir gefeiert. ... Denn was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." [Die Bibel / Matthäus 25.35+40]


Samstag, 8. Februar 2014

Alltag

In den letzten Tagen ging es bei uns etwas ruhiger zu. Jedenfalls könnte man diesen Eindruck bekommen, da wir von keinem besonderem Erlebnis berichtet haben. Vielleicht ist dies nach einigen negativen Nachrichten der letzten Wochen [zwei Einbrüche in Melusi, die Vergewaltigung eines jungen Mädchens ...] auch ganz gut so.
Es ist etwas Alltag eingekehrt. Nicht, dass es uns momentan langweilig wird - es ist jeden Tag genügend los. Doch merken wir auch, dass wir nach drei Jahren Südafrika uns an so manches gewöhnt haben und vieles nicht mehr ganz so intensiv erleben, wie noch in der ersten Zeit. 

Drei Dinge haben uns in den letzten Tagen trotzdem besonders beschäftigt. Zum Einen nimmt der Betrieb unseres HIV/Aids Care.Centres nun langsam wieder richtig Fahrt auf. Momentan haben wir vier Patienten und eine weitere Frau wird hoffentlich bald wieder aus dem Krankenhaus zu uns zurückkehren. Es sieht so aus als würde es sich rumsprechen, dass wir wieder geöffnet haben. Wir freuen uns über diese Entwicklung.
Zum Anderen haben wir momentan sehr viele Anfragen bezüglich eines Kurzzeiteinsatzes. Dies sah noch vor wenigen Wochen ganz anders aus und die letzten Monate haben wir vollkommen ohne Kurzzeitler auskommen müssen. Doch nun scheint sich diese Situation wieder deutlich zu verändern. Ein weiterer Grund zur Freude.
Auch das Dritte ist für uns sehr ermutigend gewesen. Diese Woche haben wir in der Gemeinde, jeweils einen Abend speziell nur für Frauen und Männer angeboten. Oft hatten wir empfunden, dass es in der Gemeinde sehr unpersönlich zugeht und wenig davon mitgeteilt wird, was einem wirklich bewegt. So sind diese Frauen- und Männerabende besonders darauf ausgelegt, sich persönlich auszutauschen und füreinander zu beten. Die ersten Abende sind super angenommen worden und waren ein toller Start für etwas, was nun regelmäßig stattfinden wird.

Sonntag, 2. Februar 2014

Aller guter Dinge sind DREI

In den nächsten Tagen feiern wir unser Dreijähriges: Drei Jahre Südafrika. Am Abend des 03. Februars 2011 sind wir von Dresden aus gestartet, um am Nachmittag des nächsten Tages in Durban anzukommen. Zwei Wochen später ging es dann nach Melusi / Dundee.
Was erst einmal für zwei Jahre gedacht war, hat sich schnell für uns zu etwas mit Langzeitperspektive entwickelt. Nun sind drei Jahre vergangen und wir fühlen uns wohler denn je. Melusi ist speziell für unsere Kinder zur Heimat geworden und für uns Eltern ist es genau der Platz, an dem GOTT uns momentan haben möchte. Ganz ehrlich: Zur Zeit können wir uns nichts anderes vorstellen. 
Wie lange wir hier noch bleiben werden? Das können wir eigentlich gar nicht beantworten. Vielleicht noch einmal drei Jahre, vielleicht auch kürzer oder länger. Wir wissen es nicht und denken über diese Frage auch gar nicht nach.
Wir sind unwahrscheinlich dankbar für die zurückliegenden Jahre und sind gleichzeitig gespannt, wie es in den nächsten Jahren für uns weitergeht.