Donnerstag, 29. Dezember 2011

Ist Versöhnung möglich

"Sticks" - was Stock bedeutet und auf seinen super dünnen Körper anspielt - kam letzte Woche Mittwoch zu uns nach Melusi. Er ist 28 Jahre - jedenfalls behauptet er dies, obwohl er viel jünger aussieht - und wurde wenige Tage vorher nach vier Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Es war bereits sein zweites Mal, dass er inhaftiert war.


Sticks Familie hatte während seiner Zeit im Gefängnis keinen Kontakt zu ihm gesucht. Für sie gehörte er nicht mehr zu ihnen und dementsprechend überrascht waren sie auch als er vor einigen Tagen wieder bei ihnen auftauchte. Die Begegnung mit seine Mutter, die mittlerweile einen neuen Partner hat, verlief nicht sonderlich gut. Ihre Familie will eigentlich nichts mehr von ihm wissen. Sein Vater und seine neue Frau waren da schon aufgeschlossener, obwohl auch sie keine Entscheidung treffen konnten. Zuerst muss die gesamte Familie zusammen kommen, um über Sticks Zukunft zu entscheiden.
Sein größter Wunsch ist, dass er sich bei seiner Familie entschuldigen kann, es zur Versöhnung zwischen ihnen kommt, er wieder ein Teil der Familie ist und mit ihnen wohnen kann. Doch ob es dazu kommt, ist momentan ungewiß. Seine Familie scheint an einer schnellen Entscheidung und eventuell Versöhnung kein allzu großes Interesse zu haben. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu warten und zu beten. Dies tun wir nun gemeinsam mit ihm.

Montag, 26. Dezember 2011

Weihnachtsimpressionen

Was macht Weihnachten zu Weihnachten? Diese Frage haben wir uns dieses Jahr ganz neu gestellt, da jedenfalls die äußeren Bedingungen so gar nicht mit unseren bisherigen Vorstellungen von Weihnachten zusammen passten. Sonne statt Schnee, Bratwurst statt Gänsebraten, Stausee statt Familienfeier, Sonnenbrand statt dicker Socken, Kaffeetrinken am Pool statt Stollen am Kamin.


Auch wenn vieles ungewohnt war und sich nicht wie Weihnachten angefühlt hat - wie muss sich Weihanchten eigentlich anfühlen -, so haben wir doch die letzten Tage genossen. Vor allem am 24. haben wir uns viel Zeit als Familie genommen und mit den Kids über das gesprochen, was Weihnachten wirklich zu Weihnachten macht. Am Abend hatten wir dann mit unseren Residents ein richtig tolles Essen und konnten jeden ein Geschenk überreichen. Dies war für sie schon etwas Besonderes, da für die meisten Weihnachten keine ganz so einfache Zeit ist.
Am Sonntag hatten wir dann einen sehr guten Gottesdienst. Ganz ohne das traditionelle Weihnachtsprogramm, dafür aber mit sehr viel Jesus. War wirklich beeindruckend. Nach dem anschließenden gemeinsamen Grillen sind wir am Nachmittag wieder Baden gefahren. Heute waren wir zusammen mit Residents und Teammitgliedern wandern. Das Tolle war, dass wir wirklich viele Tiere sehen und zum Teil auch anfassen konnten. Den Abschluß unserer Weihnachtsfeiertage bildete heute Nachmittag ein entspanntes Kaffeetrinken bei Freunden am Pool. 
Was macht Weihnachten zu Weihnachten? 
JESUS.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Neue Aufgaben

Kurz vor Weihnachten haben wir ein besonderes Geschenk bekommen. Besser gesagt gleich zwei. Zuerst wurde Stephan für die Zeit, in der unser Leiter im Urlaub ist, die Verantwortung für Melusi übertragen. Ein paar Tage später wurden wir gefragt, ob wir gemeinsam die Mitarbeiterbetreuung [Member.Care] vor allem für die Kurzzeitmitarbeiter übernehmen könnten. Beides hat uns sehr gefreut, denn es zeigt, dass unsere Arbeit hier wirklich geschätzt wird und wir mehr und mehr unseren Platz in Melusi finden. 
Natürlich bedeutet beides nicht nur ein Mehr an Verantwortung, sondern auch ein Mehr an Arbeit, denn alles passiert zusätzlich zu unseren anderen Aufgabe. Doch ist beides auch eine Bestätigung unserer Gaben und wir freuen uns über das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird.


Sonntag, 18. Dezember 2011

4. Advent

Während das Wetter in Deutschland momentan etwas ungemütlich wird, steigen die Temperaturen bei uns mehr und mehr an. Heute hatten wir 35° und waren am Nachmittag in einem See baden. Etwas ungewöhnlich für den 4. Advent.
Obwohl wir uns extra unseren Herrnhuter Stern und eine Weihnachtskrippe mitgenommen haben, fühlt es sich überhaupt nicht wie Advent oder Weihnachten an. Vor allem wenn die Kids ihre Weihnachts-CD im Auto anhören und wir gleichzeitig die Klimaanlage anhaben müssen, da es sonst zu warm ist, hat man das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Auch den Adventskranz anzuzünden, obwohl die Sonne kräftig scheint, ist doch etwas gewöhnungsbedürftig.
Auch wenn wir die "typisch deutsche" Weihnachtsstimmung vielleicht etwas vermissen, so ist dies doch eine gute Erfahrung, sich wirklich auf das Eigentliche von Weihnachten zu konzentrieren. Und dies ist unabhängig davon, wie warm es gerade ist und ob wir am 4. Advent am Kamin oder Badesee sitzen.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Er ist wieder da

Das Warten hat sich gelohnt. Heute durften wir endlich unseren Laptop wieder entgegennehmen. Ein schönes und doch auch etwas seltsames Gefühl. Nun gilt es einiges aufzuarbeiten und wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. Dies wird noch etwas dauern, doch wir sind ganz glücklich, dass wir nun endlich wieder Zugriff auf unsere Adressen und Dokumente haben.
Der Einbruch ist nun vier Wochen her und wir merken, wie wir uns so langsam wieder sicher fühlen im eigenen Haus. Es ist alles noch nicht ganz so unbeschwert wie zuvor, doch ist das permantene Gefühl der Angst und Unsicherheit nicht mehr da. Wir sind Gott dankbar, dass er auf uns aufgepaßt hat und uns durch diese nicht ganz so einfache Zeit getragen hat.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Warten

Manches geht schneller als gedacht, doch in vielen Faellen heisst es warten. Obwohl gestern die Gerichtsverhandlung war, konnte die Polizei uns den Laptop, den sie als Beweismittel brauchten, noch nicht herausgeben. Es fehlte ein Dokument vom Gericht. Heute ist der zustaendige Beamte nicht da, so sollen wir morgen wiederkommen. Wir werden sehen, ob wir ihn dann tatsaechlich bekommen und warten in der Zwischenzeit - wie schon in den letzten Tagen.
Warten gehoert generell zum Alltag in Suedafrika, denn leider kann man auf Versprechen, die einem gemacht werden, nicht allzu viel geben. Gestern Nachmittag sollten drei unterschiedliche Dinge erledigt oder geliefert werden. Dies wurde uns fest zugesagt. Nicht eines davon ist passiert. So heisst es warten und nicht aergerlich werden darueber, denn dies hilft letztendlich auch nicht weiter - eine gute Schule, um Geduld und Gelassenheit zu lernen.

Freitag, 9. Dezember 2011

Gute Nachricht

Nein, der Laptop ist noch nicht zurück und auch wurden bisher keine weiteren Sachen sichergestellt - dies ist eigentlich auch aussichtslos. Doch heute morgen konnte ich endlich den Polizeikommisar persönlich treffen, der für unseren Fall verantwortlich ist. Von ihm habe ich erfahren, dass die Gerichtsverhandlung über unseren Fall schon am Dienstag nächster Woche stattfindet - manches geht doch viel schneller als man von Afrika erwartet. Bis dahin bleibt der Laptop als Beweisgegenstand bei der Polizei, doch danach darf ich ihn mitnehmen. Halleluja.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Gott und die Polizei

Es ist unglaublich. Die Polizei konnte unseren Laptop sicherstellen. GOTT sei Dank!!! Der Einbrecher hatte versucht unseren Computer zu verkaufen. Aber derjenige, der ihn kaufen sollte, informierte sofort die Polizei als er merkte, dass es sich um Diebesgut handelte. Ohne Passwörter konnte er ja nichts damit anfangen. Die Polizei kam, nahm den Computer mit und verhaftete auch gleich noch den Einbrecher. Laut unserer südafrikanischen Freunde passiert dies wirklich nur sehr selten und so sind wir überzeugt, dass GOTT seine Hand mit ihm Spiel hatte.
Diese gute Nachricht bekamen wir genau an dem Tag als wir einen neuen Laptop kaufen wollten. Also auch das Timing stimmte. Doch leider warten wir seitdem darauf, dass uns die Polizei den Computer wieder zurück gibt. Es kann sogar sein, dass sie ihn als Beweismateriell für die Gerichtsverhandlung behalten wollen. Dies könnte Monate dauern. Also beten wir weiter, dass GOTT wieder eingreift, dass wir unseren Laptop endgültig zurück bekommen und vielleicht auch noch mehr auftaucht. Es bleibt spannend mit GOTT und der Polizei.

Montag, 5. Dezember 2011

Die Berge und das Meer

Seit gestern sind wir aus unserem Urlaub zurück und versuchen so langsam wieder im normalen Leben anzukommen. Dies ist aufgrund des Einbruchs gar nicht ganz so einfach. Auf der einen Seite ist natürlich der materielle Verlust, auf der anderen Seite ist das permanente Gefühl der Unsicherheit. Daher war es auch etwas komisch gestern wieder zurück zu kommen. Doch sind wir in allem zuversichtlich, dass wir uns bald wieder einleben und uns auch wieder sicher und zu Hause fühlen.

Unser Urlaub war ganz o.k., wenn auch nicht der absolute Traumurlaub. Dies lag daran, dass wir gedanklich natürlich noch sehr mit dem Einbruch zu tun hatten und auch das Wetter nicht immer perfekt war. So mussten wir leider die Drakensberge nach nur 4 Nächten verlassen, da unser Zelt dem Regen nicht standhielt. Dies war total traurig, da wir es dort echt genossen haben. Super schöne Landschaft, kaum Leute, ein toller Zeltplatz und und und.
Doch im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, da die Kids schon etwas krank geworden waren. Außerdem konnten wir dadurch 1,5 Wochen in einem sehr schönen Ferienhaus am Ozean verbringen. Auch wenn das Wetter nicht immer optimal war, konnten wir sehr oft am Strand sein, das Meer genießen, den Delphinen zu schauen und einfach entspannen. In Allem aber war es vor allem gut, mal etwas Abstand zu bekommen, als Familie deutlich mehr Zeit miteinander zu verbringen und die Berge und das Meer zu genießen.