Sonntag, 27. Juli 2014

Melusi kennen lernen

Heute hatten wir eine Art "Tag der offenen Tür" in Melusi. In den letzten Monaten sind viele neue Leute zu unserer Gemeinde dazugekommen, die oft nicht richtig wussten, was Melusi ist und was wir so die ganze Woche über machen. Geschweige denn, dass sie schon jemals mehr als die Kirche von unserem Grundstück gesehen hatten.


So haben wir im Anschluss an unseren Gottesdienst, viel über die Geschichte und den Auftrag von Melusi  erzählt und sind gemeinsam über unser Grundstück gelaufen. Mit Kindern waren wir ca. 100 Leute und so war eine Menge los. Vor allem unsere neuen Leute waren begeistert, von dem was sie so mitbekommen haben. Im Anschluss daran gab es noch für alle ein ziemlich leckeres Mittagessen, was von einigen Leuten aus der Gemeinde für alle vorbereitet wurde. 
So war es ein ziemlich gelungener Tag, eine tolle Gemeinschaft, eine große Offenheit und das Gefühl, dass wir als Gemeinde nicht nur zahlenmäßig, sondern auch in unserem Miteinander wachsen.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Reine Willkür

In den letzten Wochen haben sich die Visabestimmungen und vor allem die Richtlinien für die Beantragung eines Visums für Südafrika erheblich verändert. Nicht unbedingt zum Positiven und wir haben einige Freunde in unserem Team, die damit nun zu kämpfen haben. Auch unsere neuen Kurzzeitmitarbeiter aus Deutschland sind betroffen und müssen wahrscheinlich zum Teil ihren Start bei uns verschieben.
Als wir von all den Änderungen erfahren haben, waren wir ganz glücklich, dass wir noch zu den alten Bedingungen unser Visa für die nächsten drei Jahre [für länger kann man nicht beantragen] Anfang diesen Jahres beantragt hatten. Auch wenn die Bearbeitung wieder mal ziemlich lange gedauert hat, so konnten wir doch heute endlich unsere neuen Visas abholen.
Doch als wir sie dann nun endlich in den Händen hielten, kam die böse Überraschung: Stephan's Visum ist nicht bis Anfang 2017 gültig wie das vom Rest der Familie, sondern nur bis Mai 2016. Warum dies so ist, konnte uns der Beamte auch nicht mitteilen. Er schien auch nicht, sonderlich daran interessiert zu sein. Wir sollten doch froh sein, überhaupt ein Visum zu bekommen und könnten ja nach Ablauf ein neues beantragen. 
Wir fühlten uns richtig ernst genommen und merkten plötzlich, wie hilflos wir den Beamten ausgesetzt sind. Ja, wir werden uns nächste Woche an die zuständige Behörde wenden und nachfragen, ob Stephan's Visum nicht noch einmal verändert werden kann, doch viel Hoffnung haben wir leider nicht.

Sonntag, 20. Juli 2014

Winterurlaub

Zum Ende der dreiwöchigen Winterferien waren wir eine Woche zelten. Auch wenn vor allem die ersten Nächte doch recht frisch wurden [2-5°], so hatten wir tagsüber zwischen 20-25° und damit prächtiges Winterwetter.


Doch nicht nur das Wetter war super, sondern auch das gesamte Areal, auf dem wir zu Gast waren. Neben einem tollen Campingplatz und zahlreichen schönen Ferienhäusern gab es noch jede Menge Freizeitangebote.


Pferdereiten und Quadfahren standen ganz oben auf der Hitliste unserer Kids. Aber auch Minigolf, Seilbahnfahren, Tiere beobachten [Giraffen, Zebras, Affen, Nashörner, Strauße, Leguane, Chamäleon ...] und mit dem Fahrrad die Gegend erkunden waren täglich angesagt.


Natürlich haben wir auch die WM und das Finale verfolgt. Übertragen wurde es in der Bikini Bar. Gemeinsam mit ein paar anderen Gästen und einigen Mitarbeitern habe ich [Stephan] den deutschen Sieg verfolgt. Doch richtig warm wurde es mir erst nach dem 1:0. Vorher haben wir gemeinsam bei ca. 3° nicht nur vor Spannung gezittert. Von wegen Bikini Bar.


Doch das eigentlich Besondere an dem Ferienresort und der Platz, an dem wir die meiste Zeit verbrachten, waren die warmen Pools und die zahlreichen großen Wasserrutschen. Gespeist durch eine natürliche heiße Quelle hatte der große Pool eine Wassertemperatur von 36° - das Planschbecken war noch deutlich wärmer. Es war die reinste Wohltat in dieser großen Badewanne, unseren Winterurlaub zu geniessen.

Freitag, 11. Juli 2014

Zamani - eine abenteuerliche Geschichte

Da stand sie nun in ihrem Bademantel und wusste nicht so richtig wie ihr geschah. Neben ihr ihre Kinder, die mit ungläubigen Augen diesen fremden Mann ansahen, denn wir gerade in ihr Haus brachten.


Dieser fremde Mann war ihnen eigentlich gar nicht so fremd. Es war Zamani - der Bruder ihrer Mutter - der vor einigen Jahren spurlos verschwunden war. Keiner aus der Familie wusste, was mit ihm geschah und ob er noch am Leben ist.
Vor wenigen Wochen wurde Zamani von einem Krankenhaus zu uns geschickt. Er ist HIV+, leidet an TB und ist aufgrund einer Hirnhautentzündung als Folgekrankheit der TB nun geistig stark eingeschränkt. Er konnte dem Krankenhaus kaum Angaben zu seiner Familie und Herkunft geben. 
So landete er bei uns und wir versuchten, aus ihm schlau zu werden. Letztendlich gelang es uns aufgrund seiner Beschreibungen, seinen Herkunftsort zu ermitteln. Als wir dann dort ankamen, konnte er uns überraschend gut, den Weg zum Haus seiner Schwester zeigen.
Nun ist Zamani wieder bei seiner Familie und der "fremde" Mann wird für die Kinder mit den ungläubigen Augen schnell zu ihren Onkel werden.

Sonntag, 6. Juli 2014

Wintergarten

Heute war der erste Tag seit Wochen, an dem es bewölkt war und wir die Sonne nicht gesehen haben. Da zudem auch noch ein kalter Wind blies, stiegen die Temperaturen tagsüber nicht über 10°. Das ist für den bisherigen Winter Minusrekord. Nachts kann es schon mal Frost geben, doch tagsüber herrscht oft strahlend blauer Himmel und Temperaturen um die 20°.


Diese Bedingungen führen auch dazu, dass wir unseren Gemüsegarten das ganze Jahr über bearbeiten können. Die große Herausforderung besteht allerdings darin, dass es den Winter über für knapp ein halbes Jahr kaum Regen gibt. Unser kleiner See ist so gut wie leer und auch aus dem Bohrloch kann kaum noch Wasser geschöpft werden. Daher sind die Erträge momentan auch nicht so üppig. Einige Beete liegen brach und werden bereits für das Frühjahr vorbereitet.


Täglich wird in Melusi für ca. 50 Leute [Team, Residents, Patienten, Care.Giver] gekocht. Daher sind wir auf einen guten Gemüsegarten angewiesen. Aber der Ertrag des Garten fließt auch direkt in die Lebensmittelpakete, welche unsere 10-20 Arbeiter, die für einige Stunden in Melusi mithelfen, als eine Art "Lohn" erhalten.