Donnerstag, 30. Juni 2011

Zurück Zuhause

Madeleine ist nach ihrem kurzen Deutschland.Trip zur Hochzeit ihrer Schwester gestern wieder in Südafrika gelandet. Nun sind wir und vor allem die Kinder die nächsten Tage gut beschäftigt, alle Geschenke nach und nach aufzumachen  Am meisten sind wir aber froh, dass MAMA wieder Zuhause ist.
Auch wenn Madeleine ihre Eltern, Schwester, Verwandte und viele Freunde treffen konnte und die Zeit in Deutschland sehr genossen hat, so ist auch sie glücklich wieder hier zu sein. Denn Melusi ist für uns in den letzten Monaten zu unserem Zuhause geworden. 

Sonntag, 26. Juni 2011

Weiß

Auch wenn Elisa.Joy und Ben.Luca noch immer mit einem hartnäckigen Magen-Darm-Virus kämpfen, das Bad in unserem Haus auch weiterhin nur eingeschränkt benutzbar ist und eher einer Baustelle ähnelt, so sehen wir doch nicht "Schwarz" sondern "Weiß". Der Grund dafür liegt darin, dass wir nach viermonatiger Suche nun endlich ein eigenes Auto haben. Es ist ein Mazda 6 und nach dreitägiger Probezeit werden wir morgen mit dem Besitzer alles klarmachen.


Irgendwie hat die Autosuche uns viel länger beschäftigt als wir ursprünglich gedacht haben. Dies hat vor allem etwas damit zu tun, dass in unserer Stadt und der "näheren" Umgebung [ca. 100 km Entfernung] die Auswahl an Autos sehr klein ist. Außerdem haben die Südafrikaner einen ganz anderen Autogeschmack. Lange Zeit haben wir nach einem familienfreundlichen Kombi gesucht, um irgendwann frustriert aufzugeben, da es so gut wie keinen Kombi hier gibt. Wenn man etwas Größeres will, dann fährt man fährt Pick-up. Doch dafür zahlt man dann auch ordentlich und das wollten wir uns nicht leisten.
Nun haben wir über einen Bekannten aus der Gemeinde diesen Mazda gefunden. Es ist leider kein Kombi, aber hat trotzdem einen großen Kofferaum. Außerdem ist er in einem ordentlichen Zustand, wir kennen den Vorbesitzer und die Geschichte des Autos [was in Südafrika sehr hilfreich ist] und wir bekommen in für einen angemessenen Preis. 
Nun kann es endlich losgehen und trotz aller momentanen Herausforderungen fühlen wir "Weiß".

Freitag, 24. Juni 2011

Magen-Darm auf der Baustelle

Manchmal kommt auch alles zusammen. Die Kids sind das erste Mal für eine Woche ohne Mama und haben sich beide gleich einen Magen-Darm-Virus eingefangen. Vor allem Elisa-Joy hat es kräftig erwischt und sie kämpft seit drei Tagen damit.
Parallel zu unserem Trip nach Johannesburg sollte unser Bad neue Fliesen & neue Farbe bekommen. Als Ausweichquartier, da es noch nicht fertig ist, können wir das Gästehaus von Melusi benutzen. Leider müssen wir es morgen wieder räumen, da es andersweitig gebraucht wird. Zu allem Überfluß ist unser Bad aber eigentlich noch nicht benutzbar und es sieht aus wie auf der Baustelle. So werden wir morgen erst einmal kräftig sauber machen, bevor wir wieder einziehen können.
Trotz allem sind wir drei guter Dinge, auch wenn wir uns vorher manches doch etwas anders vorgestellt haben.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Schwarz

Während Madeleine gestern zur Hochzeit ihrer Schwester nach Deutschland geflogen ist, sind Elisa.Joy & Ben.Luca & ich [Stephan] wieder zurück nach Melusi gefahren. Da unser Bad momentan neue Fliesen erhält, wohnen wir vorübergehend in einem sehr netten Gästehaus. Leider war heute unser erster Tag ohne Mama nicht ganz so toll, da Elisa.Joy sich einen Virus eingefangen hat und die ganze Zeit am Brechen war. 

Aber das war nicht die einzige böse Überraschung, die uns erwartete. Da zur Zeit Trockenzeit herrscht, kommt es immer wieder vor, dass sich das Gras entzündet und große Flächen verbrennen. Um sich gegen das Feuer zu schützen, brennt man - mehr oder weniger kontrolliert - Flächen ab, damit diese dann nicht irgendwann völlig unkontrolliert abbrennen und die Häuser gefährden.


Leider hatte man dies hinter unserem Haus - wo das Gras enorm hoch war - noch nicht gemacht. So kam es dann, dass am letzten Donnerstag sich ein Feuer entzündetet und durch einen Sturm sehr schnell in Richtung unseres Hauses ausbreitete. Die Feuerfront war ca. 300m breit und konnte - Gott sei Dank - direkt vor unserem Garten unter Kontrolle gebracht werden. Nun hat sich unser Ausblick geringfügig verändert und wir sehen nur noch "Schwarz".

Sonntag, 19. Juni 2011

Siyandlulisa

Seit Donnerstag sind wir nun in der Nähe von Johannesburg und besuchen ein Missionsprojekt mit dem leicht zu merkenden Namen: Siyandlulisa. Übersetzt heißt das Ganze "Wir geben es weiter" und dies ist auch Hauptinhalt der Arbeit. Es geht vor allem darum, Gemeinden im Township zu schulen und sie zu unterstützen. Ein Schwerpunkt ist aber auch die Schulung von einheimischen Kindergartenpersonal. Man bietet ihnen ein Jahresprogramm an, welches sie in Eigenregie dann umsetzen können. Ein dritter Bereich, in dem man Schulungen anbietet, ist Landwirtschaft. Das Ziel dabei ist, Einheimische zu schulen mit wenigen Mitteln und auf sehr natürlicher Art, Dinge für den Eigenbedarf anzubauen und damit ihre Familie zu versorgen.



Da Siyandlulisa relativ nah an Johannesburg liegt, sind die Townships hier deutlich größer und alles nicht so ländlich geprägt wie bei uns. So hat das Gebiet, in dem die Mitarbeiter vor allem arbeiten 2,5 Millionen Einwohner. Man sieht ziemlich viele Wellblechhütten und echt heftige Viertel. Das sind schon sehr eindrückliche Bilder.

Das Gelände von Siyandlulisa dagegen war früher eine Farm und ist unspektakulär. Vor allem jetzt wo es Winter ist und alles Gras braun wird. Daher kann man nicht sagen, dass es hier gerade sehr schön aussieht und wir freuen uns am Dienstag wieder nach Melusi zu fahren.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Johannesburg & Deutschland

Morgen werden wir ale Familie in die Nähe von Johannesburg fahren, um uns dort für 5 Tage ein anderes Projekt von unserer Organisation anzusehen. Danach fliegt Madeleine für eine Woche nach Deutschland. Ihre Schwester heiratet und dies will sich Madeleine natürlich nicht entgehen lassen.
So werden die nächsten Tage in mehrerer Hinsicht spannend und interessant: Wir fahren in einen Teil von Südafrika, wo wir noch nie waren, wir fahren mit einem uralten Ford und hoffen, dass wir gut hin- und zurückkommen, Madeleine wird für ein paar Tage in Deutschland sein - als wäre dies das Normalste in der Welt - und Stephan wird das erste Mal mit den Kids für eine Woche alleine sein.
Es wird auf alle Fälle nicht langweilig.

Montag, 13. Juni 2011

Danke Susi

Seit einigen Tagen hängt ein neues Bild in unserem Haus. Es ist nicht nur mit Abstand das Schönste - wobei dies auch nicht so schwer ist - sonders es ist für uns in mehrerer Hinsicht etwas Besonderes.
Susi - eine Kurzzeitlerin aus Deutschland und Elisa.Joy´s beste Freundin in Melusi - hat es uns zu ihrem Abschied geschenkt. Sie ist vor zwei Wochen nach Deutschland zurückgekehrt und hat uns zur Erinnerung dieses Bild gemalt. DANKE Susi.


Susi gehörte zu unserem ersten Team hier in Melusi, womit natürlich viele Erinnerungen verbunden sind. Doch dieses Team löst sich gerade auf, da alle noch verbliebenen Kurzzeitler in den nächsten 3-4 Wochen gehen werden. Obwohl wir uns schon auf das neue Team freuen, werden wir unsere ersten Freunde hier in Südafrika vermissen. Dieses Bild ist aber eine schöne Erinnerung.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Kindergartenbrief

Elisa.Joy schreibt begeistert Briefe und Emails. Vor Kurzem hat sie einen Brief an ihren ehemaligen Kindergarten geschrieben. Hier nun ein kleiner Auszug:

Hallo lieber Kindergarten ... Wir wohnen jetzt gar nicht mehr in Chemnitz, sondern in Südafrika. Wir haben ein kleines Haus und einen kleinen Garten. Wir hüpfen gern auf dem Trampolin. Das haben wir uns selbst gekauft. Mit meinem Bruder Ben.Luca kochen wir auch gern mit dem Kindergeschirr. ...
Meine Mama arbeitet im Care.Centre. Weißt du, was Care.Centre heißt? Krankenhaus. Papa kümmert sich um die Männer, weil die so arm sind und kein Zuhause haben. Sie können bei uns wohnen und müssen arbeiten.


Wir gehen manchmal in den Kindergarten. Das ist nur eine kleine Hütte und kein großes Haus. Dort sind nur schwarze Kinder und gar keine weiße. Sie fassen uns immer an und streicheln uns, weil sie gar nicht wissen, dass wir echt weiß sind. Im Kindergarten malen wir manchmal und singen Lieder. Die sind aber nur auf Englisch oder Afrikanisch. Gar keiner kann Deutsch.
Ich kann auch schon etwas Englisch. Cheese heißt Käse und tomato heißt Tomate. Auch kann ich schon “Nice to meet you“ sagen. Was das heißt, weiß ich aber noch nicht so richtig.
Mir gefällt es in Südafrika. Es blendet immer schön die Sonne am Morgen und am Abend wird es dunkel und die Wolken kommen. Ich habe auch schon Giraffen und Zebras gesehen.
 
Tschüßi und viele Küsse Eure Elisa.Joy

Sonntag, 5. Juni 2011

Oh, wie ist das schön ...

... oh, wie ist das schön, so `was ´hammer` lang nicht gesehen, so schön, so schön." Mit diesem Schlager - gefolgt von einem flotten "Wir haben Hunger, Hunger, Hunger" - wurden wir gestern auf einem deutschen Fest begrüßt. 
Damit wirklich auch keiner hungern musste, gab es sowohl Kartoffelpuffer, Bockwurst und Eintopf wie auch echten deutschen Kuchen. Der Höhepunkt des ganzes Festes, schien die Eröffnung des Basars zu sein. Kurz vor 14.00 Uhr bildete sich eine riesen Schlange Frauen vor der Halle mit dem Gebäckbasar, während die Männer ihrerseits geduldig in der langen Reihe vor dem Fleischverkauf standen. Generell schien Fleisch etwas typisch Deutsches zu sein, da man am Abend auf einen der ca. 15 großen Grills sein erworbenes Fleisch gleich wieder verwerten konnte. Um beim ganzen Essen auch nicht zu verdursten, gab es genügend Kaffee, Bier und weil es am Abend kalt wird auch Glühwein.



Dies war nun schon das zweite deutsche Fest, das wir hier besuchten und es zeigt uns immer mehr, wie viele Deutsche und Nachfahren deutscher Einwanderer hier leben. Für viele von ihnen sind diese Feste etwas ganz Besonderes und sie kommen teilweise weit angereist. Wie beim ersten deutschen Basar, bildete wieder eine "deutsche" Kirche den Treffpunkt. Wobei sie beim Fest keine Rolle spielte und komplett abgeschlossen war - bis auf einen Seiteneingang. Den haben wir dann auch genutzt, um uns die Kirche mal näher anzusehen. Als wir dann drinnen waren, ging plötzlich die Alarmanlage los. Ein deutliches Zeichen, dass die Kirche wirklich nicht zum Fest gehörte.
Als es dunkel wurde und aus den Lautsprechern "Weißt du wieviel Sternlein stehen" ertönte, war es für uns Zeit wieder nach Hause zu fahren und wir waren uns alle einig:  "Oh, wie war das schön, oh, wie war das schön, so `was ´hammer` lang nicht gesehen, so schön, so schön."

Donnerstag, 2. Juni 2011

Food for Work

Einen großen Arbeitsbereich von Melusi haben wir bisher noch nicht vorgestellt. Dies liegt vor allem daran, dass wir beide darin nicht involviert sind. Und doch ist es ein klasse Projekt und lohnenswert, darüber zu berichten.
Von Montag bis Donnerstag dürfen jeweils 15 Leute auf unserem Gelände für 4 Stunden arbeiten. Sie werden in unserem großen Gemüsegarten, in der Küche oder auch zum Saubermachen der Büroräume eingesetzt. Als "Bezahlung" bekommen sie jeden Tag eine Kiste voller Lebensmittel: Brot & Bohnen & Mais-Brei & Gemüse ... - getreu dem Motto: Food for Work [Essen für Arbeit].


Die Arbeiter kommen alle aus den Townships der Stadt, haben keine Arbeit und kaum eine Möglichkeit ihre Familien zu versorgen. So ist es für sie, ein echter Segen hier arbeiten zu dürfen und jeden Tag etwas zu Essen mit nach Hause zu nehmen. Außerdem gibt es ihnen das gute Gefühl, selber für ihren Unterhalt zu sorgen und nicht nur auf Spenden angewiesen zu sein. Deswegen sind die 15 Plätze auch immer besetzt und sobald jemand aufhört, warten neue Leute darauf, einsteigen zu können.