Mittwoch, 28. November 2012

Schulanfang

Auch wenn sich das Kindergartenjahr für Elisa.Joy und Ben.Luca so langsam dem Ende zu neigt und die langen Sommerferien warten, so geht es für Elisa.Joy nun erst so richtig los. Ab Januar wird sie das offizielle Vorschuljahr in einer neuen Schule besuchen, in der sie ein Jahr später auch richtig eingeschult wird. Doch bevor sie dann Englisch als Hauptsprache lernt, soll sie bis dahin über Fernschulmaterial schon einmal Deutsch Lesen und Schreiben lernen.



Da es morgen losgehen soll, gab es heute einen kleinen Schulanfang - sogar mit echten Zuckertüten. Elisa.Joy hatte ihre Freundinnen, die beiden Lehrer aus ihrem jetzigen Kindergarten und die junge Frau, die sich mit Madeleine beim Unterrichten abwechseln wird, eingeladen. Auch wenn es keine große Party war, so war Elisa.Joy doch ganz begeistert davon und freut sich rießig, dass es nun endlich mit Lesen und Schreiben lernen losgeht.

Sonntag, 25. November 2012

Es ist OK

Es ist 18:35 Uhr als unser Telefon klingelt. Eine junge Mitarbeiterin des HIV/Aids Care.Centres teilt uns mit, dass Clement im Sterben liegt. Nur eine Minute später stehe ich [Stephan] an seinem Bett. Doch es ist schon zu spät. Er ist in diesem Moment verstorben.
Clement kam im Januar zu uns und war der Patient, der am längsten bei uns war. Aufgrund eines Schlaganfalls konnte er nicht mehr Sprechen. Doch durch sein Lächeln hat er oft mehr gesagt als tausend Worte [Blogeintrag: "Ein Lächeln"]. Das Einzige, was er sagen konnte, war OK. Und obwohl er die ganze Zeit bei uns pflegebedürftig war, fühlte er sich unwahrscheinlich wohl. Es war OK.


In den letzten Wochen hat er aber immer mehr abgebaut. Als wir heute Nachmittag kurz im Care.Centre vorbeigeschaut haben, hatte er ziemliche Schmerzen. Madeleine wurde noch mal gerufen und stellte eine Bronchities fest. Doch dann ging alles ganz schnell. Innerhalb weniger Minuten ist er sehr friedlich eingeschlafen. Er wußte, wo er hingeht. Er hatte Frieden mit GOTT. Nun ist es wirklich OK.

Mittwoch, 21. November 2012

Dies ist ein Gastbeitrag von Anett & Steffi:


Das kleine Elefantengedicht.

Es war einmal ein schöner Tag,
wie ihn ein jedermann gern mag.
Da fuhr die ganze Barthelssippe
mit Steffi und Anett - die Hippe,
auf große Tour zum Nationalpark,
wo sich so manches Tier verbarg.

Da stießen wir auf eine Elefantenherde,
die sich stoßzähnestoßend um uns "scherte".
Auf einmal da! Der Elefant!
Er kommt recht schnell heran gerannt!
Es war ein Elefantenbullenmann,
wie man ganz klar erkennen kann...

Plötzlich dreht er seinen Kopf mit Brausen
und wir bekommen Muffensausen.
Madeleine rief laut "Stephan!
Es wird Zeit, davon zu fahr'n!"
Des Bullens Stoßzähne blitzten
als wir schnell von dannen flitzten.

Und während der Elefant weiter frisst,
ist dies für uns ein Tag, den man so schnell nicht vergisst...



Wir würden uns sicherlich nicht als "normale Touristen" bezeichnen, aber wir haben während unseres Südafrikaurlaubs tatsächlich eine ganze Menge zu sehen bekommen: traumhaft schöne Landschaften & Natur, Sonne ohne Ende, witzige Vögel, gefährliche Affen, ein Hippo bei Nacht, ein Chamäleon hat auf unserer Hand eine kleine Pause gemacht, Moskitos hatten es auf unser Blut abgesehen, Schmetterlinge tanzten um uns herum, Wale waren sehr kooperativ bei der Fotosession und so weiter und so fort. Hier in Melusi haben wir gelernt, wie man Bagooti kocht - ein leckeres südafrikanisches Gericht, waren mit zum Kinderprogrammm, lagen einfach faul in der Hängematte, strapazierten das Trampolin, hatten bei Barthels unser eigenes Kinderprogramm, waren mit bei den Besuchen im Township nebenan und haben auch sonst lauter Sachen gemacht, die man im Urlaub eben (mehr oder weniger) macht. 

In dem allen merken wir auch, wie herausfordernd es sein kann, so viele verschiedene Welten miteinander zu vereinbaren bzw. einen guten Umgang damit zu finden: 
...als Weiße am Pool zu liegen und die Sonne zu genießen - und schwarze Haushälterinnnen / Gärtner kümmern sich um Haus & Gelände
...als Weiße mit Essenspaketen ins Zulu Township zu gehen - und im Regen die undichte Hütte der Bewohner wieder zu verlassen
...den Stacheldraht und die Mauern als Schutz zu sehen und nicht als "Freiheitsberaubung". ...

Das sind nur einige Beispiele, die hier eben auch zum Alltag gehören wie Frühstücken, zur Schule oder in den Kindergarten gehen oder eben zur Arbeit bzw. sich um die Kinder kümmern. 

Auf einer Fahrt haben wir von einer Kinderlieder CD gehört: "Ich vertraue dir (Jesus ist gemeint) und ich geh vorwärts. Ich schau nicht zurück, das Beste kommt erst noch. Ich vertraue dir, und ich geh vorwärts. Das nächste Abenteuer fängt grad an." Also starten wir voller Vertrauen in ein neues Abenteuer - aber halten uns an die Geschwindigkeitsbegrenzung. 

 

Montag, 19. November 2012

Strand & Freunde & Elefanten

Nachdem wir Anfang November unsere Familie zu Besuch hatten, sind wir die letzten beiden Wochen im Urlaub gewesen. Wir durften mal wieder das Ferienhaus eines Freundes am Indischen Ozean nutzen. Auch wenn nicht jeden Tag die Sonne schien, so sind wir doch meistens zwischen dem Meer und dem eigenen Swimmingpool gependelt. Viel mehr ist eigentlich auch nicht passiert, da wir bewußt versucht haben, uns etwas auszuruhen. Doch mit drei kleinen Kindern ist uns dies nur eingeschränkt gelungen. Erholung sieht halt doch etwas anders aus.


Die letzten Tagen unseres Urlaubs haben wir dann gemeinsam mit zwei Freunden [Anett & Steffi] aus Deutschland verbracht. Wir haben noch mal den Ferienort gewechselt, um näher an den "Afrikatieren" zu sein. Diese haben wir dann auch reichlich gesehen: Elefanten, Giraffen, Zebras, Nashörner, Krokodile, Hippos ... Dies war schon beeindruckend - vor allem als Elefanten neben unserem Auto anfingen miteinander zu kämpfen oder als sich zwei Elefanten uns in den Weg stellten.

Nun sind wir wieder in Melusi gelandet und versuchen so langsam, wieder in den Alltag zu finden. Anett & Steffi sind noch bis Freitag bei uns und bekommen so noch mal einen ganz anderen Eindruck von Südafrika. Es gibt halt nicht nur Elefanten und Strand, sondern auch eine ganze Menge, was Touristen normalerweise nicht zu sehen bekommen.

Montag, 5. November 2012

Familienbesuch

Eine Woche lang herrschte Ausnahmezustand bei uns. Madeleines Eltern mit ihrer Schwester & Ehemann kamen zu Besuch. Es war total schön, sich nach 20 Monaten mal wieder zu sehen und viel Zeit miteinander zu verbringen. Vor allem die Kids genossen die Zeit mit Oma & Opa. Am Sonntag haben wir den Besuch der Familie genutzt, um Jo.Ann in der Gemeinde einsegnen zu lassen. Auch da war es bewegend, die Eltern dabei zu haben.
Für unsere Familie war es super hilfreich mal zu sehen, wo wir wohnen und was wir tatsächlich so machen. Live sieht vieles doch ganz anders aus. Sie waren vor allem von den Lebensbedingungen der Familien, die wir wöchentlich versorgen, sehr bewegt.
DANKE Oma/Mutti & Opa/Vati & Susan & Alex für euren Besuch. Ihr dürft gern wieder kommen.



Nun geht es für uns knapp zwei Wochen in den Urlaub. Dort werden wir dann weiteren Besuch bekommen. Anett & Steffi wir freuen uns schon auf euch.


Donnerstag, 1. November 2012

10 Jahre

Am 01. November 2002 habe ich [Stephan] angefangen in der Heilsarmee & Jesus Freaks Gemeinde Chemnitz zu arbeiten. Heute genau vor 10 Jahren. Dies bedeutet für mich: 10 Jahre hauptamtlicher Dienst in der Gemeinde und Mission. 10 Jahre Glauben und Hoffen, Staunen und Zweifeln, Zuhören und Reden, Begeistern und begeistert werden. 10 Jahre voller Leben.
Mehr als tausend Stunden Predigtvorbereitung, hunderte von Predigten und Andachten, zahllose Sitzungen und Vorbereitungstreffen, über hundert Ehevorbereitungsgespräche und Eheberatungen, mehrere dutzend unterschiedliche Mitarbeiter, tausende Einzelgespräche, endlose Diskussionen... Diese Liste ließe sich ohne Probleme noch weiterführen. Doch das Meiste, von dem was mich in den letzten Jahren beschäftigt hat, lässt sich nur schwer in Worte und erst recht nicht in Zahlen fassen.
Auf alle Fälle habe ich selber viel mehr in diesen 10 Jahren geschenkt bekommen als ich weitergegeben habe. So waren diese Jahre ein großes Vorrecht für mich. Ich bin GOTT unendlich dankbar für jede einzelne Erfahrung, für seine Treue und seinen Weg mit mir. Und vor allem bin ich gespannt auf die nächsten 10 Jahre.