Sonntag, 29. Juni 2014

Mandla - eine Ermutigung

Hirnhautentzündung, HIV+ und TB - seine Voraussetzungen waren nicht gut als er zu uns ins Care.Centre kam. Mandla wog nur noch knapp 30kg und konnte weder selber essen noch laufen. Reden ging kaum noch und oft war er völlig durcheinander. Im Krankenhaus konnten sie nicht mehr viel für ihn tun und seine Familie hatte ihn praktisch aufgegeben. 


Nachdem er nun zwei Monate bei uns ist, kann er wieder selbstständig essen und fängt langsam an zu laufen. Viele Fähigkeiten, die er bereits verloren zu haben schien, kommen nun zunehmend zurück. Er macht deutliche Fortschritte, so dass wir ihn schon zweimal zu seiner Familie bringen konnten. Sie staunen nicht schlecht, ihn wieder so zu sehen und am meisten ist er selber davon begeistert. Doch auch für uns ist dies eine große Ermutigung, da viele unserer Patienten es leider nicht wieder schaffen.

Mandla [3. von links] inmitten seiner Familie

Mittwoch, 25. Juni 2014

JA, mit Gottes Hilfe

Es war keine richtige Hochzeit und doch etwas ganz Besonderes. Nachdem ihre Ehe letztes Jahr vor dem Aus stand und wirklich alles auf eine Scheidung hindeutete, gaben sich A. und Z. letzten Sonntag im Gottesdienst erneut ihr Eheversprechen. Es war sehr bewegend, ihr Zeugnis zu hören und ihre Ehrlichkeit und Freude zu spüren. Begleitet von ihren beiden Söhnen wollten sie bewusst einen Neuanfang wagen und GOTT, um seinen Segen bitten. Als Gemeinde durften wir daran teilhaben und gemeinsam für sie und ihre Ehe beten.


Auch wenn es keine richtige Hochzeit war, so war es doch für mich die erste "Trauung" in Südafrika und damit ein tolles Erlebnis. Nach der Segnung von A. und Z. haben wir generell noch eine Segnungzeit für Paare [und auch für Singles] angeboten. Noch bevor ich mit der Einladung zum Segnen fertig war, sind die ersten Leute schon nach vorn geströmt. Es war ein überwältigendes Erlebnis und ein Gottesdienst, den viele so schnell nicht vergessen werden.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Überraschender Besuch

Es war schon relativ spät als mein Telefon mir eine neue Nachricht anzeigte. Ein mir bis dahin nur vom Namen her bekannter Mann teilte mir mit, dass er am nächsten Tag mit einer Reisegruppe nach Südafrika kommen wird und gerade heute von uns gehört hatte. Nun wollte er wissen, ob wir auf seiner Reiseroute liegen und ob es die Möglichkeit gibt, bei uns spontan mit der ganzen Gruppe vorbei zuschauen.
Wenige Tage später parkte ein echter Touribus in Melusi und 28 Deutsche kamen auf ihrer Durchreise zu Besuch. Aus der geplanten einen Stunde wurden schnell zwei. Es war eine tolle Atmosphere und eine riesige Offenheit. So konnten wir von dem berichten, was wir als Melusi machen und was GOTT uns auf's Herz gelegt hat. Als unsere Gäste wieder in den Bus stiegen, waren sie sehr bewegt und wir total ermutigt durch diesen überraschenden und super netten Besuch.

Sonntag, 15. Juni 2014

Bereit wie nie

Wir haben uns das Motto der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sehr zu Herzen genommen und sind zur diesjährigen Weltmeisterschaft "Bereit wie nie". Vor wenigen Tagen haben wir eine Deutschlandfahne in unser Fenster gehangen und extra eine Antenne an das Haus angebracht, um die Weltmeisterschaft live verfolgen zu können. Dies ist überhaupt das erste Mal, dass wir als Familie einen Fernseher besitzen. Daher können wir nun wirklich sagen: Wir sind bereit wie nie.
Auch wenn unsere Kinder - sehr zum Leidwesen des Vaters - kaum eine Ahnung vom Fußball haben [das kann sich ja nun ändern], verfolgen wir nun gemeinsam die Spiele. Eine tolles Familienerlebnis.


Montag, 9. Juni 2014

"Hallo Stephan, wie geht es dir?"

Heute Nachmittag klingelte mein Telefon im Büro. Höflich meldete ich mit "Melusi Christian Community, Stephan is speaking" als mir mein Gegenüber auf Deutsch antwortete: "Hallo Stephan, wie geht es dir?" Unser Gespräch haben wir dann komplett auf Deutsch geführt, obwohl mir gar nicht richtig bewusst war, wer mich gerade anrief.

Elisa.Joy mit ihrem Lebkuchenherz

Obwohl diese Art von Erlebnissen relativ selten vorkommen, sind wir doch immer wieder überrascht wie viele Deutsche in und um Dundee herum leben. Die meisten von ihnen sind schon in der fünften oder sechsten Generation hier. Doch sie fühlen sich immer noch als Deutsche und reden zu Hause bewusst auch Deutsch.

"Helm auf!" - die kleine Schwester kommt mit Boxhandschuhen

Am Wochenende fand nun wieder einmal ein traditioneller deutscher Markt in der Nähe von Dundee statt. Neben deutscher Schlagermusik und einer echten Blaskapelle steht vor allem das deutsche Essen im Vordergrund. Zum Mittag wählt man zwischen Knackwurst und Kartoffelpuffer und seinen Kaffee geniesst man mit einem Stück Schwarzwälderkirschtorte.
Auch wenn wir noch viele andere Dinge mit Deutschland verbinden und nicht als erstes an Schlagermusik und Kartoffelpuffer denken, so haben wir den Tag doch sehr genossen. Da wir nun auch schon etliche Leute aus der Umgebung kennen, kam es dann auch häufiger vor, dass mich Leute mit "Hallo Stephan, wie geht es dir?" angesprochen haben.

Freitag, 6. Juni 2014

Ein besonderer Abend

Madeleine fühlt sich sehr wohl in ihrern Rollen als Mutter und als Krankenschwester. Sie muss dabei nicht im Rampenlicht stehen und schon gar nicht vor Leuten reden. Nichts bereitet ihr mehr Sorgen als die Vorstellung, vor einer Gruppe etwas sagen zu müssen. Dies überlässt sie dann gewöhnlich großzügiger Weise mir [Stephan].

Doch in den letzten Wochen hatte GOTT einige Gedanken zum Thema "Lebensträume" in Madeleine`s Herz gelegt. Immer wieder wurde sie daran erinnert und wusste letztendlich auch, dass diese Gedanken nicht nur für sie bestimmt waren.
Nach einigen innerlichen Kämpfen und viel Aufregung hat Madeleine vor zwei Tagen dann über Lebensträume zum Melusi Frauenabend gesprochen. Sie konnte gut und innerlich auch ruhig von dem erzählen, was GOTT ihr auf`s Herz gelegt hatte und merkte, wie bewegt viele der Frauen waren.
Es war ein besonderer Abend. Nicht nur für die Frauen der Gemeinde, sondern vor allem für Madeleine.