Samstag, 30. April 2011

Blasmusik & Mettwurst

Ganz in der Nähe von Dundee gibt es eine deutsche lutherische Kirche mitten im Niemandsland. Zur Kirche gehören noch einige Nebengebäude, ein deutscher Friedhof und seit einigen Jahren auch eine Schule [die Kinder werden mit Schulbussen aus den umliegenden "Städten" oder von den Farmen hingebracht]. 
Einmal im Jahr gibt es einen großen deutschen Basar, zu dem viele der deutschstämmigen Südafrikaner zusammengekommen. Für viele ist dies ein echtes Highlight, da sie so versuchen, ein Stück deutsche Kultur weiterzuleben. Und es ist schon interessant, was unter deutscher Kultur verstanden wird.
Das Erste, was uns - nicht ins Auge - aber ins Ohr fiel, war deutsche Blasmusik. Es hatte etwas von Dorffestatmosphäre. Nicht ganz unser Geschmack und vielleicht auch nicht ganz zeitgemäß, aber deutsch. Das Zweite, was nicht zu übersehen war, war der überdimensionierte Wurst- und Fleischstand. Es gab wirklich Wurst, die der deutschen sehr ähnlich ist. Da man hier eigentlich kaum wirklich gute Wurst findet, haben die Leute auch ordentlich eingekauft. Wir haben uns immerhin eine leckere Mettwurst besorgt.
Ansonsten gab es noch deutsche Backwaren [leider war das Brot schon ausverkauft], Kartoffelpuffer, Kaffee & Torte und natürlich Bier.

Donnerstag, 28. April 2011

Gott im Krankenhaus

Gestern Abend erzählte ich [Stephan] den Kindern, dass ich heute eine Andacht für die obdachlosen Männer halte und diese noch vorbereiten muss. Daraufhin antwortete Ben.Luca voller Überzeugung: "Nein, ich machen. Kirche gehen, Männern Gott erzählen" Als ich nachfragte, was er erzählen möchte, sagte Ben.Luca: "Gott gestorben ist, ins Krankenhaus gebracht [meinte wohl Grab] und aufgegessen [sollte wahrscheinlich auferstanden heißen]."
Naja, irgendwie sind da verschiedene Dinge durcheinander gekommen. Aber früh übt sich, was ein Prediger werden will.

Mittwoch, 27. April 2011

Freedom Day

Nachdem wir nach dem langen Osterwochenende gestern wieder gearbeitet haben, war heute schon wieder frei. Freedom Day - anläßlich der ersten demokratischen Wahlen in Südafrika, die am  27. April 1994 stattfanden und bei denen Nelson Mandela zum Präsidenten gewählt wurde, wurde der Tag zum Feiertag erklärt. Indem damals erstmals nicht nur die Weißen wählen durften, symbolisiert dieser Tag das endgültige Ende der Apartheid.
Auch wenn seitdem 17 Jahre vergangen sind, sich vieles geändert hat, sind doch die Nachwirkungen der Apartheidszeit immer noch deutlich zu erkennen. Und auch die Spannungen zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen [Schwarze & Weiße & Farbige & Asiaten] sind bis heute nicht wirklich gelöst. 
So sind wir gespannt, wie die nächsten Wahlen - am 18. Mai 2011 - verlaufen werden.

Montag, 25. April 2011

Ostern

Nach dem langen Osterwochenende melden wir uns mal wieder zu Wort. Dieses Ostern war in doppelter Hinsicht etwas anders als gewohnt. Dies lag vor allem daran, dass in Melusi Ostern eigentlich nicht gefeiert wird. Nicht, dass man etwas gegen den Inhalt von Ostern hat - ganz im Gegenteil. Aber bis vor einigen Jahren wurden hier insgesamt 25 christliche "Feiertage" pro Jahr hochheilig gefeiert. Nachdem dann der alte Leiter abgetreten ist, wurden sämtliche religiösen Rituale & Feiertage und Ähnliches "abgeschafft". 
Daher waren die letzten Tage sehr ruhig auf dem Gelände und wir haben die Zeit genutzt, um am Samstag und heute, drei Küchenschränke und zwei Fenster zu streichen. Es war eine ganze Menge Arbeit - jedenfalls mehr als wir vorher uns gedacht haben - aber es hat sich gelohnt. So sind wir nun nach dem Wochenende nicht unbedingt erholt, aber zu mindestens glücklich und zufireden, dass wir einiges schaffen konnten.

 
Und übrigens: Für uns haben wir dann schon Ostern gefeiert. Wir sind mit unseren Kindern in den letzten Tagen sehr intensiv die Ostergeschichte durchgegangen und haben am Sonntag Nachmittag auch zwei Deutsche und eine Australierin zu uns eingeladen, um mit ihnen gemeinsam Kaffee zu trinken und Ostereier zu suchen.

Mittwoch, 20. April 2011

Creché

Creché - was soviel bedeutet wie Kindergarten ist ein Highlight in unserem Wochenablauf. Denn zweimal in der Woche fahren Elisa.Joy & Ben.Luca und ich [Stephan] mit Mitarbeitern von Melusi in einen Township-Kindergarten. Dabei geht es vor allem darum, die eine Erzieherin für die 26 Kinder zu unterstützen.und  die Kinder an den Umgang mit Weißen zu gewöhnen. [Infos zum Kindergarten und einige Bilder gibt es hier: http://familiebarthel.blogspot.com/2011/03/1-kindergartentag.html]


Ein ganz besonders Programm gab es gestern. Die Kinder durften Bilder der Ostergeschichte ausmalen - allein schon dies ist für sie nichts Alltägliches -, sie durften etwas Nettes basteln und ein eigenes Osterei anmalen [typisch europäisch]. Nachdem dies dann irgendwann alle Kinder geschafft hatten und alle Spiele vorbei waren, gab es noch eine Überraschung.
Die letzten Wochen hatten wir jedesmal wenn wir da waren, mit den Kindern ihren Kindergarten und den Hof davor aufgeräumt und von Müll befreit. Dies sollte die Kinder dazu motivieren, selber ein wenig auf Sauberkeit zu achten, denn dies wird ihnen von ihren Eltern eigentlich nicht groß beigebracht. Nun war es Zeit, die Kinder dafür zu belohnen. So haben wir jeden von ihnen, einen kleinen Schokoladenosterhasen versteckt, den sie dann suchen durften.

Sonntag, 17. April 2011

Herbst

Nachdem wir die ersten Wochen in Südafrika den afrikanischen Sommer genießen durften, scheint dieser nun definitiv vorbei zu sein. Denn im Gegensatz zu Deutschland wird es bei uns gerade nicht wärmer, sondern von Tag zu Tag kälter. Genaue Daten können wir leider noch nicht liefern, da wir bisher in Dundee kein Thermometer finden und kaufen konnten. 
Aber es ist afrikanischer Herbst - eine kurze Übergangszeit zwischen Sommer und Winter, den beiden eigentlichen Jahreszeiten. Somit ist die Zeit der kurzen Hosen vorbei und wir holen langsam alle warmen Fleecejacken raus. Tagsüber ist es noch sehr angenehm - jedenfalls wenn die Sonne scheint. Aber am Abend und in der Nacht kühlt es merklich ab [wahrscheinlich so auf  7-10°]. 
Da die Häuser weder isoliert sind noch über eine Heizung versorgen, wird es dann doch mit der Zeit frisch. So werden wir uns in den nächsten Tagen nach einem großen Heizgerät [Gasheizer] umschauen, womit wir wenigstens einen Teil des Hauses - und auch uns - etwas erwärmen können.

Freitag, 15. April 2011

Kidsclub

Auch wenn wir viele neue Erfahrungen machen und es eine Menge gibt, was für uns noch ungewohnt ist, so haben wir doch auch manchmal ein Déja-vu Erlebnis. Zum Beispiel, wenn es freitags zum Kidsclub geht. Vieles davon erinnert mich [Stephan] an meine McTurtle Zeit in der Heilsarmee Chemnitz. Klar, das Umfeld ist total anders, die Kinder sehen nicht nur anders aus, sondern sie benehmen sich auch anders und doch fühle ich mich beim Kidsclub manchmal in die "gute alte Heilse-Zeit" zurückversetzt.


Kidsclub bedeutet hier: Ein Team von Melusi fährt jeden Freitag Nachmittag in einen nahgelegenen Township und veranstaltet auf einer Wiese ein Kinderprogramm mit Spielen, Liedern und einer kindgerechten Botschaft über Gott. 
Schon wenn das Auto durch das Wohngebiet fährt, laufen viele Kids uns hinterher und versuchen mit "aufzusteigen". Genauso enthusiastisch sind sie dann auch bei den Spielen und den Liedern mit dabei. Erstaunlich ist es aber, wie ruhig über 40 Kinder plötzlich sein können, wenn eine Geschichte erzählt wird. Danach gibt es wieder ein paar Spiele und zum Abschluss ein gemeinsames Gebet.
Leider ist es schwer, mit den Kids persönlich ins Gespräch zu kommen. Denn die Kleinen sprechen nur Zulu und die Schulkinder auch nur ein ziemlich bruchstückhaftes Englisch. Daher haben wir auch immer eine Übersetzerin dabei, die vor allem die Geschichte und unsere "Ansagen" den Kindern in ihrer Sprache weitergibt.
Doch die größte Herausforderung des Nachmittags kommt zum Schluß. Fast alle Kinder stürmen unser Auto und sind kaum davon abzuhalten irgendwie mitzufahren. So kann es schon mal vorkommen, dass mehr als 20 Kids und 5 Mitarbeiter hinten auf dem Pick-up sitzen und gemeinsam durch den Township fahren. Das ist dann doch ein wenig anders als in Deutschland.

Mittwoch, 13. April 2011

Arbeitsteilung

Nachdem Madeleine die letzten Jahre in Chemnitz sich vor allem um unsere Kids gekümmert hat und nicht mehr im Krankenhaus tätig war, steigt sie nun wieder ein. Da wir Elisa.Joy und Ben.Luca hier nicht so einfach in einem Kindergarten abgeben können - und wollen - bedeutet dies, dass wir uns mit Arbeiten und Kinderbetreuen abwechseln. Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie das in etwa funktioniert, schildern wir euch kurz die letzten beiden Tage.

Dienstag, 12. April 2011
7:15 - 7:30 Uhr Stephan [in Begleitung der Kids] kontrolliert die Zimmer und Schränke unserer Bewohner [wohnungslose Männer] auf Sauberkeit und "verbotene Substanzen"
7:45 - 12:30 Uhr Madeleine arbeitet im Aids/HIV - Zentrum. Es gibt eine Menge zu tun und so arbeitet sie länger als gewöhnlich.
9:00 - 10.00 Uhr Nach der Familienandacht geht Stephan mit Elisa.Joy und Ben.Luca ins Büro, um einige finanzielle Dinge zu klären und Absprachen bezüglich geplanter Aktionen zu treffen.
10:00 - 10.15 Uhr Kaffeepause aller Mitarbeiter
10:15 - 12:00 Uhr Die Kids fahren mit Stephan und zwei anderen Mitarbeitern in  einen Township-Kindergarten. Dort gibt es ein abwechslungsreiches Programm mit Spielen, Liedern, Malen, Geschichte und dem Erlernen der menschlichen Körperteile in englischer Sprache.
12:00 - 12:30 Uhr Direkt nach dem Kindergarten wird eine Milchspende von der Molkerei abgeholt. Die Kids sind mit dabei.
12:30 - 14:00 Uhr Mittag & Mittagspause
14:00 - 15:30 Uhr Teammeeting mit biblischem Input & Absprachen [Stephan geht hin / Madeleine hat die Kids]
15:30 - 17:00 Uhr Madeleine hat Nachmittagsschicht im Aids/HIV - Zentrum
16:00 - 17.00 Uhr Stephan fährt mit den Kids zum Supermarkt und holt die tägliche Brotspende ab [35-55 Brote]
17:00 - 17:30 Uhr Ein neuer Bewohner ist eingetroffen und Stephan versorgt ihn mit Bettzeug und erklärt ihm alles.

Mittwoch, 13. April 2011
7:15 - 7:30 Uhr Stephan kontrolliert die Zimmer und Schränke der Bewohner
8:00 - 9:00 Uhr Madeleine geht mit Elisa.Joy zum Frauengebet / Stephan ist mit Ben.Luca zu Hause
9:00 - 12:30 Uhr Stephan arbeitet im Büro / erledigt vieles Organisatorische /  danach "Life Skill Session" zum Thema "Lebensplannung und Ziele setzen" mit den Bewohnern / Madeleine ist in dieser Zeit mit den Kids zu Hause und bastelt und schreibt Briefemit ihnen
12:30 - 13.30 Uhr Mittagspause
13:30 - 16:00 Uhr Madeleine fährt zum "Outreach" / es werden sehr arme Familien mit Lebensmittelpaketen versorgt 
16:00 - 17:00 Uhr Stephan fährt mit den Kids zum Supermarkt und holt die tägliche Brotspende ab

Montag, 11. April 2011

Jetzt geht´s los

Unsere ersten Wochen in Melusi waren vor allem davon geprägt, in einem neuen Land und einer völlig anderen Situation anzukommen und langsam in die Arbeit hineinzufinden. Dabei war es ein großer Vorteil, dass wir beide, Mitarbeitern in ihrer Arbeit zur Seite gehen konnten und so unsere neuen Arbeitsbereiche kennen gelernt haben. Doch ab dieser Woche wird es nun ernst. Denn die Leute, die wir bisher unterstützt haben, sind gleichzeitig abgereist.
So hat nun Madeleine jeden Dienstag und Donnerstag und jedes drittes Wochenende die medizinische Leitung im HIV/Aids - Zentrum. Dies heißt vor allem, die einheimischen Mitarbeiter, die durch Melusi zu "Pflegehilfskräften" ausgebildet werden, anzuleiten, spezielle medizinische Tätigkeiten selber zu machen [z.B. Wunden versorgen, Blasenkatheter legen, Blut abnehmen ...] und im Gespräch mit den Patienten sein.
Ich [Stephan] bin nun für eine Gruppe [bis zu 12] wohnungsloser Männer verantwortlich, die wir hier auf unserem Gelände aufnehmen und betreuen. Dabei liegt meine Verantwortung im organisatorischen Bereich und vor allem darin, die Männer durch Gespräche, Andachten und "Life Skill Session" [Lebenstrainigseinheiten] zu motivieren, sich ihren Problemen zu stellen und einen Neuanfang zu wagen.
So schön die ersten Wochen des langsamen Ankommens waren, so schön ist es auch, jetzt selber wieder Verantwortung zu übernehmen.

Sonntag, 10. April 2011

WEC Konferenz

Nachdem uns das Internet in den letzten Tagen im Stich gelassen hat, melden wir uns mal wieder zu Wort.
In der letzten Woche waren wir als Familie gemeinsam mit einigen anderen Leuten von Melusi zur Mitarbeiterkonferenz von WEC Südafrika. Treffpunkt war eine Art Jugendcamp direkt am Indischen Ozean. Eigentlich ist dieses Gebiet das Badeparadies Südafrikas, da das Meer sehr warm ist und fast immer gutes Wetter herrscht. Aber leider nicht immer. So waren die meisten Tage bewölkt und zum Teil stürmisch und regnerisch. Das Baden ist also bis auf wenige Ausnahme ins Wasser gefallen.
Blick vom Konferenzzentrum

Trotzdem war es eine gute Zeit und wir haben mehr und mehr eine Idee davon bekommen, was WEC in Südafrika alles macht. So arbeitet man vor allem in und um die Großstädte Kapstadt, Pretoria, Johannesburg und Durban und hat zahlreiche verschiedene Projekte [z.B. Arbeit unter Flüchtlingen, Arbeit mit Kindern, Schulungsarbeit für Gemeinden, soziale Dienste ....]. Aber auch in den Nachbarländern wie Simbabwe und Mosambik ist man tätig. Besonders hilfreich war es für uns, sich mit Leuten auszutauschen, die z.T. schon jahrelang in der Arbeit in Südafrika stehen und natürlich eine Menge an Erfahrung haben.

Konferenzzentrum

Als wir dann wieder unsere Sachen gepackt haben, haben wir unseren Kindern gesagt, dass wir wieder nach Hause fahren. Für sie war sofort klar, dass dies heißt: zurück nach Melusi. Für uns Erwachsene ist es aber - auch nach nun schon 7 Wochen Melusi -  immer noch etwas ungewohnt, dies als unser Zuhause zu bezeichnen. Und doch war es ein schönes Gefühl wieder im eigenes Haus anzukommen.
Eine besondere Überraschung gab es dann auch noch: In unserer Abwesenheit wurde der alte dreckige Steinfußboden in der Küche durch tolle Fliesen ersetzt. Gerade als wir zum Haus fuhren, waren die Männer, die Stephan betreut, dabei, die letzten Sachen zu putzen. Dies war für uns ein toller Empfang.

Samstag, 2. April 2011

Unterwegs

Nachdem Stephan schon in den letzten Tagen unterwegs war, werden wir morgen als ganze Familie zur Mitarbeiterkonferenz unserer Organisation fahren. Bis Freitag werden wir in einem Camp an der Küste des indischen Ozeans sein und alle Mitarbeiter von WEC Südafrika treffen.
Nachem wir nun schon sechs Wochen in Melusi sind, war es heute etwas komisch, unsere Sachen zu packen. Doch ist es dieses Mal ja nur für paar Tage und wir hoffen, dass wir eine gute Zeit haben und auch ein wenig den Strand genießen können.

Lesotho II

Nun ein paar mehr Gedanken zu meinem Lesotho.Trip. Von Mittwoch bis Freitag durfte ich gemeinsam mit Peter, dem Leiter von Melusi und zwei Kurzzeitlern [Mez aus Australien und Daniel aus Deutschland] nach Lesotho fahren. Dort haben wir eine Familie besucht, die früher selber in Melusi gelebt hat und seitdem Freunde von Peter sind. Seit ca. einem Jahr wohnen sie in den Bergen von Lesotho. Ihr Ziel ist es, zu den Schafhirten der Region, die oft wochenlang von Zuhause weg sind, Kontakt aufzubauen und ihnen die Liebe Gottes weiterzugeben.


Es war in vielerlei Hinsicht ein beeindruckender Besuch. Das fing schon mit der Hinfahrt an. Denn für die letzten 35 km brauchten wir über 2,5 Stunden. Es ging bergauf, bergauf, bergauf. Und obwohl wir uns auf einer Hauptverbindungsstrecke zwischen Südafrika und Lesotho befanden, waren wir froh, dass wir einen kräftigen Jeep hatten. Die "Straße" ist für normale Autos einfach nicht passierbar.


Als wir dann endlich den Pass erreicht hatten, erwartete uns nicht nur die Grenzstation zu Lesotho - die als solche eigentlich nicht zu erkennen war - sondern auch das höchstgelegenste Pub Afrikas.


Von dort aus ging es dann über ein Hochplateau zum nächsten Anstieg. Bei ca. 3200 m Höhe hatten wir unser Ziel erreicht. Ein einsames Haus in der Wildnis. Ringsherum nichts außer Berge und ein paar vereinzelter Hütten der Schafhirten. 


Beeindruckend war aber auch die Familie in ihrer Gastfreundschaft und in ihrem Glauben zu erleben. Die letzten 14 Jahre haben sie in einem riesengroßen Township gelebt und eine tolle Arbeit für Kinder und Aids-Kranke aufgebaut. Und nun haben sie das absolute Kontrastprogramm, fangen wieder bei Null an und dienen den Schafhirten.


Als Team haben wir die Zeit sehr genossen. Für mich war vor allem sehr wertvoll, viel über die Geschichte von Melusi zu hören und mit unserem Leiter, nicht nur dienstlich Zeit zu verbringen. Aber auch für mich alleine mal auf einen Berg zu steigen, Zeit mit Gott zu verbringen und die Natur zu geniessen, war traumhaft. Als besonderes "Highlight" gab es jeden Abend einen Sternenhimmel, den ich so noch nie gesehen hatte. Einfach traumhaft.




Freitag, 1. April 2011

Lesotho

Auch wenn wir uns in den letzten Tagen nicht über unseren Blog gemeldet haben, heißt dies nicht, dass bei uns nichts los war. Ganz im Gegenteil. Madeleine war mit den Kids allein zu Hause und hatte mit ihnen und vielem organisatorischen Kram eine Menge zu tun. Ich [Stephan] durfte mit drei anderen Leuten von Melusi für einige Tage in die Berge von Lesotho fahren. Es war ein unglaubliches Erlebnis und in vielen Dingen wirklich "atemberaubend". Denn das Haus in dem wir wohnten, befand sich auf 3200 m Höhe und ist damit wahrscheinlich nicht nur von Lesotho das höchstgelegenste Haus, sondern auch von dem ganzen südlichen Teil Afrikas.
Was wir dort genau gemacht haben und einige Bilder davon gibt es morgen zu sehen.