Montag, 30. Juli 2012

Die Elefantenoma ist tot

Senziwa Bonangani Ndlovu [wobei der Nachname "Ndlovu" - Elefant bedeutet] ist gestern Morgen verstorben. Wir haben sie und ihre Familie seit einem halben Jahr wöchentlich besucht, ihnen ein Lebensmittelpaket gebracht und mit ihnen Bibel gelesen und gebetet. Gogo [was übersetzt soviel wie "Oma" bedeutet und generell als Anrede für ältere Frauen gebraucht wird] war sicherlich die skurrilste Person, die wir besuchten. Sie schnupfte Tabak, trank gern das traditionelle Zulubier und bezeichnete mich immer als ihren Mann. Wie alt sie geworden ist, weiß keiner. Sie selber konnte auch nur von Ereignissen berichten, die um ihre Geburt herum passiert sind. 


Heute haben wir die Familie besucht, um ihnen unser Mitgefühl auszudrücken. Dabei war die Hütte, in der Gogo wohnte, fast komplett leer geräumt, um Besuchern Platz zu bieten. Ein Vertreter der Familie muss bis zur Beerdigung Tag und Nacht in der Hütte sein und Gogo gedenken. Eine Kerze brennt und auch das Feuer darf bis zum Zeitpunkt der Beerdigung nicht ausgehen. Generell steht das Leben der Familie bis zur Beisetzung fast still. Die Kinder gehen nicht zur Schule, Gäste werden empfangen und beköstigt und man versucht mit allen Mitteln, eine respektable Trauerfeier zu arrangieren. Wer das bezahlen soll, ist noch nicht so klar, doch man hofft, wenigsten etwas Geld aus einer Beerdigungsversicherung zu bekommen.

Donnerstag, 26. Juli 2012

Afrikatiere

Während wir in Dundee - außer ab und zu mal ein Zebra - wenig von den typischen Afrikatieren sehen, war dies im Urlaub schon eine ganz andere Sache. Kleine Affen turnten durch´s Dorf, Hippos und Krokodile konnten man von Bootsstegen aus beobachten und bei zwei Fahrten durch Nationalparks konnten wir auch eine Menge an anderen Afrikatieren bestaunen. So stand auf einmal ein Nashorn direkt neben der Straße und ein anderes Mal kreuzte eine Elephantenherde unseren Weg. Löwen und Leopoarden haben wir zwar leider jeweils knapp verpasst, doch Madeleine kam sogar in den Genuss, Wale vom Strand aus zu sehen.

Montag, 23. Juli 2012

St. Lucia

Es war ein besonderer Urlaub, den wir letzte Woche genießen durften. Besonders vor allem, weil unser Ferienort und die gesamte Umgebung einfach traumhaft waren. St. Lucia besitzt auf der einen Seite einen kilometerlangen Traumstrand und auf der anderen Seite wird es von einem See eingegrenzt, der das Zuhause von hunderten von Krokodilen und Hippos ist. Außerdem befindet sich ein äußerst schöner Nationalpark direkt vor der Haustür, in dem man so alle möglichen Afrikatiere sehen kann.
Während es in Dundee letzte Woche ziemlich kalt war, hatten wir fast die gesamte Zeit über richtig warmes "Winterwetter" und konnten den Strand & das Meer genießen. Außerdem haben wir viele Tiere gesehen - angefangen von Affen direkt vor unserer Wohnung bis hin zu Elephanten, Nashörnern, Krokodilen und Hippos.
Es war ein besonderer Urlaub und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal in St. Lucia.



Einige Bilder zum Mitfreuen. Die Photos unserer Safari & alle weitere Tierbilder folgen demnächst.

Sonntag, 15. Juli 2012

Urlaubsgrüße

Bevor wir morgen den Reisepass für Jo.Ann beantragen und dann in unser eigentliches Urlaubsquartier weiter fahren, haben wir das Wochenende in Durban verbracht. Heute waren wir den ganzen Tag in einem großen Meeresmuseum. Zahlreiche riesige Aquarien, Hai-Fütterung, Delphinen-Show und und und. Ein gelungener Start in den Urlaub.

Freitag, 13. Juli 2012

Los geht´s.

Im Moment sitze ich [Stephan] zwischen gepackten Koffern und einer Menge Zeug, was noch verstaut werden muss. In zwei Stunden sitzen wir dann hoffentlich schon im Auto und sind auf dem Weg in den Urlaub. Die letzten Tagen waren wieder ziemlich voll und gestern hatte ich dann noch mit Magenkrämpfen zu tun und lag den Nachmittag über im Bett. Doch heute geht es schon wieder etwas besser und nun sind wir fleißig am Packen.

Über das Wochenende werden wir in Durban sein und am Monatg einen Reisepass für Jo.Ann beantragen. Wir hoffen sehr, dass dies ohne Komplikationen klappt. Danach werden wir eine Woche in einem Nationalpark am Indischen Ozean verbringen. Wir freuen uns schon total darauf und hoffen viele "Afrikatiere" zu sehen.

Sonntag, 8. Juli 2012

Kulturstudium

In einem anderen Land zu wohnen, bedeutet auch, eine andere Kultur kennen zu lernen. In Südafrika ist es aber nicht nur eine andere Kultur, sondern man trifft auf mindestens vier verschiedene - die der Schwarzen [wobei da auch große Unterschiede bestehen, da es verschiedene Völker mit verschiedenen Sprachen gibt], die der Inder [indischstämmige Einwanderer], die Kultur der Weißen [wobei es selbst da Unterschiede zwischen den englischstämmigen Einwanderer und den Buren - holländische Einwanderer - gibt] und die Kultur der Coulored [Mischung zwischen den einzelnen Rassen]. Alles nicht ganz so einfach. Doch wir sind ja hier, um zu Lernen und mit der Zeit verstehen wir nun auch langsam die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen.
 

Am Freitag war es nun mal an der Zeit, einen ganz wichtigen Teil der weißen südafrikanischen Kultur kennen zu lernen. Gemeinsam mit den anderen Männern unseres Teams bin ich [Stephan] nach Durban zum Rugby gefahren. Es spielten die Sharks [dt.: Haie / das Team aus Durban, was durch die ganze Region unterstützt wird] gegen die Bulls.
Rugby ist fast ausschließlich ein Sport der Weißen. Nur vereinzelt gibt es schwarze Spieler, nur vereinzelt sieht man ein paar Schwarze im Stadion. Auch das gehört zur südafrikanischen Kultur. Die Zeit der Apartheid hat überall ihre Spuren hinterlassen, die noch bis heute deutlich sichtbar sind. Auch im Sport.
 

Auch wenn ich nun etwas mehr vom Rugby verstehe und das Spiel auch ganz interessant war - "unsere" Mannschaft hat sogar gewonnen -, so braucht es wahrscheinlich noch lange, bis ich mich an diese Kultur gewöhnt habe. Da bleibe ich doch lieber bei Fußball.

Dienstag, 3. Juli 2012

Was ist Familie ?

In den letzten beiden Wochen haben wir viele Familien im Township besucht, um etwas über ihre Lebenssituation zu erfahren und zu sehen, in wie weit wir ihnen helfen können und wer Hilfe am nötigsten hat. Natürlich waren wir ständig mit materieller Not konfrontiert und Möglichkeiten zu helfen, gibt es mehr als genug. Doch für mich [Stephan] ist es oft sehr erschreckend festzustellen, wie wenig "heile" Familien es eigentlich gibt. Nur zwei Beispiele:

1. Oma Thembi [55 Jahre] wohnt in einem Haus mit ihrer Schwester und vier Kindern [diese sind von ihr & ihrer Schwester & einer verstorbenen Schwester]. Die Kinder sind im Teenageralter oder junge Erwachsene. Die Jüngste von ihnen [15 Jahre] ist zur Zeit bei uns im HIV/Aids Care.Centre. Oma Thembi hat aber auch schon sieben Enkel, die mit ihr wohnen und für die sie sorgt. Fünf von ihnen sind Waisenkinder - die Mütter gestorben an Aids. Zwei junge Männer wohnen zeitweise mit bei der Familie und sind Väter einiger Enkelkinder von Oma Thembi.

2. Mama Cwalisile ist 32 Jahre und hat vier Kinder von verschiedenen Männern. Den Vater ihres letztes Kindes nennt sie Ehemann. Er arbeitet sieben Tage die Woche als Kuhhirte. Doch auch wenn er mal nicht arbeitet, ist er nicht allzu oft bei ihr, da er noch eine zweite Frau und weitere Kinder hat.