Dienstag, 25. Dezember 2018

Strandurlaub im Dezember

Auch dieses Jahr sind wir mit Beginn der südafrikanischen Sommerferien Anfang Dezember wieder für zwei Wochen in den Campingurlaub ans Meer gefahren. Hatten wir es in den letzten Jahren oft nicht so gut mit dem Wetter abgepaßt, so konnten wir uns dieses Jahr über ausreichend Sonne und viele Strandtage freuen.
Nach einem enorm intensiven und arbeitsreichen Jahr tat uns diese Pause richtig gut. Zeit als Familie, Zeit zum Luftholen, Zeit zum einfach mal Nichtstun und für nichts verantwortlich sein. Es war für uns alle gut, mal Abstand von der Arbeit und den täglichen Anforderungen zu bekommen und viel Zeit miteinander zu haben. Eine wirklich toller Urlaub. [Bilder]

Dienstag, 4. Dezember 2018

Große Schwestern

In den letzten Jahren gab es viele Mitarbeiterkinder in Melusi. So hatten unsere Kinder automatisch immer jemanden zum Spielen vor Ort. Da einige Familien aber wieder zurückgegangen sind und eine weitere Familie im Heimataufenthalt ist, gibt es momentan in Melusi so wenig Kinder wie lange nicht mehr. Da ist es für unsere Kinder ein besonderes Geschenk, dass wir dieses Jahr einige Kurzzeitlerinnen haben, mit denen sie sich richtig super verstehen. Es ist als hätten sie plötzlich große Schwestern bekommen.

"Unsere fünf Töchter": Damaris, Selma, Sophie, Elisa-Joy und Jo-Ann

Sonntag, 25. November 2018

Good Bye

Vor wenigen Wochen ist Andre und seine Frau Monica Richtung Kapstadt gezogen. Ihre drei Töchter studieren dort in der Nähe und so war es für sie naheliegend, ihnen zu folgen. Als Familie sind sie vor über 20 Jahren nach Dundee gekommen. Andre war ein hochangesehener Privatarzt und dadurch überall bekannt. Sie gehörten seit kanpp 20 Jahrne auch zu Melusi und waren für uns in dieser Zeit eine unwahrscheinliche Stütze. In den letzten Jahren ist er zu einem unserer besten Freunde hier geworden. Jede Woche haben Peter [Leiter von Melusi], Andre und ich mich zum Männerfrühstück getroffen und vieles miteinander geteilt. Doch nun sind sie Richtung Kapstadt gezogen und haben eine große Lücke in Dundee und Melusi hinterlassen.

Peter, Andre und ich beim Abschied
Andre und seine Familie sind aber nicht die einzigen, die aus unserer Gegend wegziehen. Mehr und mehr Weiße verlassen Dundee, wanderen aus oder ziehen Richtung Kapstadt oder anderen Gegenden in Südafrika, in denen es noch deutlich mehr Weiße gibt als bei uns. Dundee und eine kleine Nachbarstadt haben momentan ca. 50.000 Einwohner, wovon ca. 10% Weiße sind. Dies wird sich aber in den nächsten Jahren deutlich verändern. Steigende Kriminalität, zunehmende Übergriffe auf weiße Farmer, drohende Landenteignungen ohne Entschädigung von weißen Farmern, wachsende Korruption, Chaos in den Behörden und und und. Es gibt viele Gründe wegzuziehen. Auch die meisten jungen Menschen, die aus Dundee zum Studieren weggehen, kommen nicht wieder zurück. Es gibt kaum noch eine Perspektive für sie. Was in den Einzelfällen gut nachvollziehbar ist, wird für unsere Stadt zu einem zunehmenden Problem.

Samstag, 10. November 2018

Whoonga Boys

Wir waren gerade zum Einladen für unsere Jugendkonferenz unterwegs in einer Hüttensiedlung als mich ein junger Mann ansprach. Er wolle nicht nur zur Konferenz kommen, sondern bräuchte dringend Hilfe und würde gern als Resident in Melusi wohnen. Wenige Tage später stand er wirklich vor unserer Tür. Sein Problem: Whoonga - eine Art verunreinigtes Heroin. Billig und extrem gefährlich.
Heute ist Mzomuhle schon seit sieben Monaten in Melusi. Er ist frei von Whoonga, hat mit dem Rauchen aufgehört und sich vor ein paar Wochen taufen lassen. Seine Familie ist extrem stolz auf ihn und sein Leben hat wieder eine Zukunft.


Mzomuhle war der erste Whoonga-Boy, der aus den Townships von Dundee nach Melusi kam. Vorher hatten wir zwar eine zunehmende Anzahl von Drogenabhängigen, doch kamen diese meistens von weiter weg und wurden durch ihre Familien oder Bekannte nach Melusi geschickt. Doch seit ein paar Wochen hat es sich in Dundee herumgesprochen, dass Melusi Drogenabhängigen Hilfe anbietet. Eine private Reha können sich die meisten Familien nicht leisten, eine staatliche Reha gibt es nicht und das örtliche Krankenhaus bietet nicht einmal eine Entgiftung an. 
Durch die Zusammenarbeit mit einem Privatarzt können wir unseren Männer in den ersten Tagen eine Medizin geben, die ihnen durch die schwierigste Zeit hilft. Ohne diese Medizin oder eine Entgiftung ist es fast unmöglich, von Whoonga freizukommen. Zu stark sind die körperliche Schmerzen und das Verlangen nach der Droge.
Mzomuhle war der erste Whoonga-Boy. Doch mit ihm hat etwas angefangen, was uns momentan völlig überrollt. Zu der sowieso hohen Anzahl an Residents [wohnungslosen Männern] haben wir allein in den letzten vier Wochen 10 Jungs aus Dundee bekommen, die alle von Whoonga abhängig sind. Und mit jedem, der es schafft, davon freizukommen, spricht es sich weiter herum, dass Melusi Hilfe anbietet. Momentan wissen wir noch nicht, wie wir auf diese neue Entwicklung reagieren sollen. Denn selbst wenn wir den zehn Männern helfen können, gibt es noch weitere hundert, die dringend Hilfe benötigen.

Montag, 29. Oktober 2018

Besuch von Freunden

Relativ spontan hatte sich eine kleine Gruppe aus einer Gemeinde aus Fulda zu einem Arbeitsbesuch in Melusi angemeldet. Da wir weder die Gemeinde noch irgendeinen aus der Gruppe vorher kannten, wussten wir nicht so richtig, was wir erwarten konnten und waren recht gespannt auf unsere Gäste.

Wanderung in den Wolken

Doch wurden wir alle positiv überrascht. Vom ersten Tag an war die Gruppe ein absoluter Segen. Mit voller Leidenschaft und Begeisterung haben sie sich bei der Renovierung unserer Kids Church eingesetzt und nebenbei sich super mit unserem Team verstanden. Es war unglaublich wie in wenigen Tagen aus Fremden Freunde worden. Auch wenn die Gruppe nun wieder gefahren ist, so werden sowohl sie wie auch wir noch lange an diese gemeinsamen Tage denken. 

Sonntag, 21. Oktober 2018

Große Party im Himmel

Letzten Sonntag haben sich 15 Leute in Melusi taufen lassen. Ehemalige Drogenabhängige und Alkoholiker, die zu unseren Residents gehören, Frauen, die in Melusi für ein Lebensmittelpaket arbeiten, Leute, die zu unseren wöchentlichen Bibelstunden in den verschiedenen Townships kommen und Jungs, die an unseren Jugend-Bibelstunden teilnehmen - es war eine bunte Mischung aus ganz verschiedenen Leuten. Doch eins hatten sie alle gemeinsam: ihr altes Leben wollten sie ablegen und ein neues Leben mit JESUS anfangen. Es war beeindruckend, ihren Lebensberichten zu zuhören und die Veränderung in ihrem Leben zu sehen.
Auch wenn es genau an diesem Tag etwas kalt war und jeder nach der Taufe schnell nach Hause wollte, so gab es doch eine große Party im Himmel. "Genauso freuen sich die Engel Gottes über einen einzigen Sünder, der ein neues Leben anfängt." [Lukas 15.10]

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Mehr geht immer

Eigentlich hatten wir gedacht, dass unsere Kirche mit 300 Leuten völlig ausgelastet ist und an ihre Grenzen stösst. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir nur gut 150 Stühle hineinstellen können. Jedenfalls waren dies unsere Gedanken bis letzte Woche Freitag.


Für uns unglaubliche 450 Kinder und Jugendliche quetschten sich in unsere - gefühlt viel zu kleine - Kirche. Melusi Kindertag war angesagt und wir wurden förmlich überrannt von der Menge der Kinder. Wo auch immer man hinsah, es wimmelte nur so von kleinen und größeren Kindern. Es herrschte eine Freude und Begeisterung, die wir vorher nur selten so erlebt hatten. Die Kinder waren mit ganzem Herzen dabei, genossen es GOTT anzubeten, hatten unwahrscheinlich Spaß an den Spielen und waren natürlich auch super glücklich, ein leckeres Mittagessen zu bekommen.
Dieser Kindertag war der bisherige Höhepunkt unserer ständig wachsenden Arbeit unter Kindern. Momentan haben wir durchschnittlich ca. 130 Kinder im wöchentlichen Kindergottesdienst - zu besonderen Anlässen sind es auch deutlich mehr. Wobei damit auch unsere Räume für den Kindergottesdienst schon gut ausgelastet sind. Aber wir haben es ja nun gemerkt, mehr geht immer.

Montag, 1. Oktober 2018

Ein kleiner Zettel

Der kleine dunkle Raum war wie immer voll mit jungen Müttern mit Babys, alten Omas und ein paar vereinzelten, älteren Männern. Es war eine ziemlich gemischte Gruppe - so wie fast jeden Mittwoch Nachmittag, wenn wir uns zuhause bei Mama Maria und Baba Eric zu einer kleiner Bibelstunde treffen ["Große Gemeinde in kleiner Hütte"].
Nachdem ich meine Andacht beendet und wir gemeinsam gebetet hatten, stand Mama Maria auf und überreichte einer Mitarbeiterin von uns einen kleinen Zettel für mich. Er war aus einem Kalender herausgerissen und sah nicht sonderlich bedeutend aus. Doch dafür war der Inhalt umso bedeutender: Vier Leute schrieben in einfachen Worten "Ich, ..., entscheide mich, Jesus zu folgen." 
Eine Woche zuvor hatte ich davon gesprochen, wie herausfordernd es ist, Jesus zu folgen. Viele Zulus, die sich zu Jesus bekennen und dies auch konsequent leben, bekommen mächtig Probleme in ihren Familien. Doch ausgerechnet nach dieser sehr "provokanten" Andacht haben sich vier Leute entschieden, diesen Jesus als ihren persönlichen Retter anzunehmen. Gemeinsam mit Mama Maria haben sie ihre Entscheidung festgemacht und dies dann auf einen kleinen Zettel geschrieben.
Seit diesem Tag liegt dieser Zettel in meiner Bibel: ein kleiner Zettel - eine große Botschaft.

Samstag, 15. September 2018

Verstärkung

Nachdem unser Team in den letzten beiden Monaten sehr klein war, freuen wir uns nun über tatkräftige Verstärkung. Vier junge Frauen aus drei unterschiedlichen Ländern [Australien, Niederlande, Deutschland] werden nun für sechs bis zehn Monate in Melusi wohnen und unser Team und unsere Arbeit bereichern. 
Natürlich ist alles noch recht neu für sie und sie sind immer noch dabei, einen ersten Eindruck von allem zu bekommen. Doch ist es wirklich erfrischend für uns zu sehen, mit wieviel Begeisterung und Freude sie dabei sind. Herzlich Willkommen!

Samstag, 1. September 2018

Überreich gesegnet

Hannes hat es geschafft. Seit Monaten - oder besser gesagt Jahren - hatte Hannes, einer unserer wohnungslosen Männer, mit einer kaputten Lunge zu kämpfen gehabt. Die letzten Wochen waren eine reine Qual für ihn und zum Schluss wog er nicht mehr als ein Kind. Sein Körper konnte einfach nicht mehr. Vor ein paar Tagen wurde Hannes dann von seinem Leiden erlöst und verstarb.


Hannes kam vor 4,5 Jahren nach Melusi und gehörte damit zu den Männern, die mit Abstand am längsten bei uns waren. Melusi war für ihn weit mehr als eine Zwischenstation in seinem Leben. Es war für ihn ein echtes Zuhause geworden. Hannes war ein Teil der Melusi Gemeinschaft und gehörte irgendwie zu unserer Familie. 
Darüber hinaus hat er ihn Melusi auch zurück zu GOTT gefunden. Trotz seiner gesundheitlichen Kämpfe und seinem bevorstehenden Tod hat er noch vor kurzem gesagt: "Ich bin überreich gesegnet!" Hannes wußte, dass ein noch besseres Zuhause und ein schmerzfreies Leben auf ihn wartete. Danach hat er sich gesehnt, dafür hat er gebetet. Nun hat es Hannes geschafft.

Samstag, 25. August 2018

Das ist alles nur gelogen

Michael - einer unserer Residents - hatte eine unglaubliche freundliche, hilfbereite und angenehme Art. Er war einer der Männer, der schnell das Vertrauen der anderen Mitbewohner und auch der Mitarbeiter gewann und der von allen hoch geschätzt wurde. Durch den Unfalltod seiner Frau und seiner einzigen Tochter zerbrach das Leben von Michael vor 3,5 Jahren innerhalb kürzester Zeit. Der Alkohol wurde sein neuer Begleiter. Doch seitdem er nach Melusi kam, schien Michael so richtig aufzublühen. In den letzten Monaten arbeitete er in unserer Küche und konnte damit sein Können als Koch super einbringen. Es war eine Freude, ihn zu sehen und sein Lebenswandel war für uns alle eine große Ermutigung. Endlich mal wieder ein Mann, der es geschafft hat. [Blog: "Frieden gefunden"]
Jedenfalls dachten wir dies. Doch vor wenigen Tagen stellte sich alles plötzlich als eine große Lüge heraus. Besucher, die von einer anderen Einrichtung für wohnungslose Männer nach Melusi kamen, erkannten ihn und erzählten uns einen anderen Teil seiner Geschichte. Schon vor sieben Jahren war er für mehrere Monate Gast in dieser Einrichtung. Auch dort erzählte er seine rührselige Geschichte vom angeblichen Unfalltod seiner Frau und Tochter. Auch dort gewann er schnell die Herzen und das Vertrauen der Verantwortlichen. Er kochte, erledigte die Einkäufe und brachte die Kinder mit einem Kleinbus zur Schule. Alles lief hervorragend - bis er eines Tages mit dem Auto abhaute und nicht wieder kam. 
Als wir Michael auf diesen Teil seiner Geschichte ansprachen, leugnete er alles ab. Ganz ruhig sprach er davon, dass dies alles ein großes Mißverständnis sei, er noch nie in dieser Einrichtung gewesen und zu dem angegebenen Zeitpunkt noch berufstätig war. Er wollte am nächsten Tag die Sterbeurkunde seiner Frau und einen Arbeitsnachweis für die letzten Jahre besorgen und damit alle Anschuldigungen entkräften. So machte er sich auf den Weg zu den entsprechenden Ämtern. Doch er kam nicht wieder zurück nach Melusi.
Als wir uns daraufhin mit seinem Bruder in Verbindung setzten, mussten wir hören, dass Michael in seiner eigenen Lügenwelt lebt. Seit Jahren ist er immer wieder mit der gleichen Geschichte unterwegs, sucht das Mitleid der Menschen, gewinnt durch seine freundliche Art schnell Vertrauen, übernimmt Verantwortung in Küchen und verschwindet von einem Tag auf den anderen Tag.
Das ist alles nur gelogen. Für uns ist dies nach wie vor ein großer Schock und wir haben uns selten so belogen und betrogen gefühlt. Und doch sind wir GOTT unendlich dankbar, dass die Geschichte aufflog, bevor Michael irgendeinen Schaden in Melusi anrichten konnte. Wir wünschen ihm von ganzem Herzen, dass GOTT ihn aus seiner Lügenwelt befreit und er in Wahrheit leben kann.

Freitag, 17. August 2018

Die Tore zum Himmel

"Die Tore zum Himmel" schallt aus dem Lautsprecher und schnell hat sich eine große Menge von Kindern und Erwachsenen mitten im Dorf versammelt. Es ist Mittwoch Nachmittag und ein kleines Team von Melusi ist zu Besuch. Kidsclub, Bibelstunde und ein gemeinsames Essen stehen auf dem Programm. Doch zum Anfang wird getanzt...


Dienstag, 7. August 2018

Siyamthanda


Siyamthanda [Mitte] mit 5 Jahren
Die singenden und tanzenden Jugendlichen in ihren schwarzen T-Shirts mit den großen goldenen Buchstaben MYC (Melusi Youth Conference = Melusi-Jugendkonferenz) sind nicht zu übersehen. Sie ziehen mit lauter Musik durch die Straßen der Townships von Dundee und laden zur Jugendkonferenz in Melusi* ein. Wo sie hinkommen, lassen sich andere Jugendliche von ihrer Begeisterung anstecken. Schon bald ist das MYC-Lied überall auf den Straßen zu hören.
Als die Konferenz endlich beginnt, drängen sich bis zu 500 Jugendliche in dasgroße weiße Zelt auf dem Gelände der Melusi-Gemeinschaft. Sie singen, tanzen, hören gespannt bei den Zeugnissen und Predigten zu, sind tief bewegt von einem Theaterstück, machen gern bei den Spielen zwischen den Gottesdiensten mit und freuen sich, dass es für alle tolles Essen gibt. Es herrscht eine unglaubliche und überwältigende Atmosphäre. Gott ist spürbar da.

Eine der begeisterten Jugendlichen ist die zwölfjährige Siyamthanda. Obwohl auf der Einladung ausdrücklich „ab 14 Jahre“ steht, ist sie mit etlichen gleichaltrigen Freunden gekommen und hat sich unter die vielen Jugendlichen geschmuggelt. „MYC“ ist der alljährliche Höhepunkt in Melusi, und den möchte Siyamthanda auf keinen Fall verpassen, auch wenn sie erst zwölf ist. Schon als kleines Kind kannte sie die Leute von Melusi; nun will sie endlich zu den „Großen“ gehören.
So lange Siyamthanda sich erinnern kann, kommt wöchentlich ein Team von Melusi nach Dlamini, ihre kleinen Hüttensiedlung ohne Strom und fließend Wasser am Rande von Dundee. Dlamini ist ein Ort der Enttäuschten. Die meisten Leute zogen aus ländlichen Gegenden nach Dundee, um Arbeit und Wohlstand zu finden. Doch nur wenige von ihnen haben es geschafft. Viele hausen in erbärmlichen Lehm- und Blechhütten, kämpfen ums Überleben, sind täglich der steigenden Kriminalität ausgesetzt und flüchten in Alkohol.
Siyamthandas Mutter war eine dieser Enttäuschten. Schon als Jugendliche fing sie an, täglich zu trinken. Auch als sie ihre vier Kinder bekam, änderte sich nichts daran. Für sie als alleinerziehende Mutter war der Alkohol die einzige Möglichkeit, den Kummer zeitweise zu vergessen. An vielen Tagen hatte sie nichts, was sie Siyamthanda, ihrer jüngsten Tochter, zu essen geben konnte. Zu allem Überfluss hatte sie Siyamthanda bei der Geburt mit ihrem HIV/Aids-Virus angesteckt. 
Von Hoffnung und Leben spricht in Dlamini schon langer keiner mehr – nur die Mitarbeiter von Melusi. Immer wieder besuchen sie Siyamthanda und ihre Mutter in ihrer kleinen Hütte, bringen ein Lebensmittelpaket vorbei und beten für sie. Siyamthanda liebt diese regelmäßigen Besuche, die Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die sie durch das Melusi-Team erlebt, und das fröhliche Kinderprogramm mitten im Dorf. Für einen Nachmittag in der Woche kann sie einfach Kind sein, unbeschwert spielen, mit echten Stiften malen, vor Freude tanzen und singen, der lustigen Handpuppe zuhören, die von Jesus spricht, und mit den Mitarbeitern für ihre Familie beten.

Anfänglich noch oft betrunken, fängt Siyamthandas Mutter an, recht regelmäßig zu einer kleinen Bibelstunde in ihrer Nachbarschaft zu gehen. Ende 2015 nimmt sie Jesus als ihren persönlichen Retter an, hört auf zu trinken und wird Anfang 2016 in Melusi getauft. Von nun an kommt Siyamthanda fast jeden Sonntag gemeinsam mit ihrer Mutter nach Melusi zum Gottesdienst. Als es ihrer Mutter lange Zeit gesundheitlich nicht gut geht und sie zwischendurch wieder rückfällig wird, sucht Siyamthanda den Kontakt nach Melusi und drängt ihre Mutter, mit ihr in den Gottesdienst zu gehen.
Sie liebt den Melusi-Kindergottesdienst, die mitreißenden Musikvideos, die den Kindern helfen, Gott anzubeten, die spannenden und anschaulichen Geschichten aus der Bibel, die Spiele im Anschluss, den Spielplatz direkt neben der Kirche. Hier in Melusi, wo mittlerweile jeden Sonntag bis zu 150 Kinder zur Kids Church kommen, trifft sie ihre Freunde aus den anderen Townships. Zu ihnen gehören die vielen Jungen, die in den fünf Fußballmannschaften von „Melusi United“ spielen und regelmäßig zum Gottesdienst kommen, ebenso wie die Kinder, die jeden Sonntag extra aus der Nachbarstadt mit einem Kleinbus zu Melusi fahren. Für sie alle ist Melusi Kids Church ihr geistliches Zuhause geworden.

Doch auch sonst fühlt sich Siyamthanda schon lange in Melusi zuhause. Einmal im Jahr wird Melusi tatsächlich für ein Wochenende zu ihrem Zuhause – immer dann, wenn sie an einer der Kinder- und Jugendfreizeiten teilnimmt. Bis zu 60 Mädchen oder Jungen wohnen dann im Freizeitheim, genießen es, in einem eigenen Bett zu schlafen, gönnen sich eine warme Dusche, freuen sich über die regelmäßige Mahlzeiten und sind mit vollem Herzen und großer Begeisterung beim Programm dabei. Eigentlich geht es für Siyamthanda und ihre Freunde schon lange nicht mehr nur ums Programm. Das Gefühl, dazuzugehören, geschätzt zu werden, angenommen zu sein und so Gottes Liebe praktisch zu erfahren, ist für sie viel wichtiger geworden. Siyamthanda bedeutet: „Wir lieben dich“. Und genau das ist der Grund, warum sie – neben vielen anderen – Teil der großen Melusi-Familie geworden ist.

Mittwoch, 25. Juli 2018

Mitarbeiter gesucht

Generell herrscht in Melusi ein ständiges Kommen und Gehen von Mitarbeitern. Ein über viele Jahre recht beständiges Langzeitteam wird jährlich von fünf bis zehn Kurzzeitmitarbeiter unterstützt, die für ein paar Wochen oder Monate bei uns mitmachen. Auch wenn es nicht immer ganz einfach ist, so haben wir uns doch dadurch mittlerweile an das Abschiednehmen gewöhnt.

Veränderungen im Melusi Team seit Anfang März 2018
Doch in den letzten Monaten haben wir auch zu einigen Freunden Tschüß sagen müssen, die über Jahre hinweg Teil der großen Melusi-Familie und damit auch Teil unseres Leben waren ["Ein schmerzhafter Abschied"]. Dies war natürlich nicht nur ein persönlicher Verlust, sondern auch ein großer Einschnitt für unsere verschiedenen Arbeitsbereiche. 
Zudem sind in den letzten Wochen auch noch die letzten Kurzzeitmitarbeiter des vergangenen Jahresteams wieder nach Hause gegangen. Obwohl wir momentan noch eine Gastfamilie haben, die überall kräftig mit hilft, freuen wir uns schon sehr auf fünf junge Frauen, die ab September unser Team und unser Leben für ein paar Monate bereichern werden.
Trotzdem suchen wir nun verstärkt nach neuen Mitarbeitern, die auch langfristig und mit ganzem Herzen Teil von Melusi werden wollen. Vor allem benötigen wir dringend Verstärkung für die Arbeit mit unseren wohnungslosen Männer, für die praktische Instandhaltung und Pflege des Melusi Geländes, für die Kinder- und Jugendarbeit, für die Melusi United Fußballmannschaften, die Gemeinschaftsküche, den Lobpreis im Gottesdienst ...
Melusi ist ein großartiger Ort, GOTT und den Menschen zu dienen ["Serving Christ, Serving others"]. Wer Interesse hat, darf sich gern bei uns melden.

Donnerstag, 19. Juli 2018

Kinder-Visa

Die letzten Monate waren wir für uns geprägt von einer großen Unsicherheit. Die Visa-Anträge unserer Kinder wurden durch die zuständige südafrikanische Behörde fehlerhaft bearbeitet - mit dem Resultat, dass Elisa.Joy und Jo.Ann seit Anfang April kein gültiges Visa mehr hatten [Visa-Chaos]. Obwohl wir sofort Einspruch eingelegt hatten, hörten wir in den letzten Monaten nichts. Emails wurden nicht beantwortet, eine Telefonnumer gab es nicht und so standen wir ziemlich hilf- und ratlos da. 
Doch kurz vor unserem Urlaub gab es plötzlich einen überraschenden Anruf. Nachdem wir zahlreiche Emails geschrieben hatten und nun persönlich beim Visa-Büro vorbeischauen wollten [300km entfernt von uns], wurde uns der aktuelle Stand unseres Einspruchs mitgeteilt. Außerdem gab es nun plötzlich einen persönlichen Ansprechpartner und eine Telefonnummer. Danach dauerte es nicht mehr lange und uns wurde mitgeteilt, dass die neuen Visa-Bescheide für unsere Kinder eingetroffen sind. Gestern war es dann endlich soweit. Eine Freundin aus Melusi konnte die Visa der Kinder für uns abholen. Wir können es noch kaum glauben und sind überglücklich vor Freude, dass wir nun alle ein Visa für die nächsten drei Jahre haben. GOTT sei Dank.

Donnerstag, 12. Juli 2018

Tiere, Tiere, Tiere

Zwei Wochen Urlaub in der Nähe des Krüger Nationalparks liegen hinter uns. Wir haben auf einem kleinen Campingplatz mitten im Busch gezeltet und die Ruhe, die Abgeschiedenheit und die vielen, vielen Tiere um uns herum genossen. Eine besondere Überraschung gab es, als an einem Morgen uns drei Giraffen an unserem Zelt besucht haben. Doch auch im Nationalpark haben wir eine ganze Menge Tiere gesehen und uns an ihn freuen können.

Es tat unwahrscheinlich gut, mal kein straffes Program zu haben, für nichts verantwortlich zu sein und richtig viel Zeit zu haben, um zu entspannen, als Familie auf Safari zu fahren, mit den Fahrrädern unterwegs zu sein, Frühstück am Crocodile River zu essen, gemeinsam am Feuer zu sitzen und die Zeit als Familie zu genießen. Es war eine tolle Zeit.



Donnerstag, 21. Juni 2018

Winterurlaub

Morgen geht's los. Die Kinder werden noch einmal kurz in die Schule gehen, um ihre Halbjahreszeugnisse zu bekommen. Von dort werden wir sie abholen und direkt in den Urlaub fahren. Ganz in der Nähe des Krüger Nationalparks werden wir dann für zwei Wochen zelten.
Natürlich freuen wir darauf, einige Tiere zu sehen und hoffen dabei vor allem auf Löwen und Leoparden. Doch mindestens genaus freuen wir uns darauf, einfach mal Zeit als Familie zu haben und nicht für alles mögliche verantwortlich und immer erreichbar zu sein. Es ist definitiv eine sehr willkommene Auszeit.

Dienstag, 12. Juni 2018

Frieden gefunden

Michael's Leben zerbrach in wenigen Momenten. Als seine 13jährige Tochter anrief, um ihn mitzuteilen, dass sie und ihre Mutter in 15 Minuten Zuhause sein werden, ahnte er noch nicht, dass dies das letzte Mal sein würde, dass er mit seiner Tochter redete. Nur wenige Minuten später starb seine Frau bei einem schweren Verkehrsunfall und seine Tochter wurde ins künstliche Koma gelegt. Drei Wochen später gab es auch für sie keine Hoffnung mehr und die Maschinen wurden abgestellt. 
Bis zu diesem Tag war Michael's Tochter sein ein und alles. Finanziell hatte Michael alles, was er brauchte. Er war Chefkoch für eine große Hotelkette und öfters für sie auch im Ausland tätig. Recht spät lernte er seine Frau kennen und mit Mitte vierzig wurde Michael Vater. Seine Tochter war sein einziges Kind und sein ganzer Stolz. Bis zu diesem Tag im Februar 2015.  
Mit einem Mal verlor Michael jeglichen Halt, bediente sich am Alkohol, der ihm im Hotel reichlich zur Verfügung stand und zerstörte in wenigen Monaten alles, was er sich über Jahre aufgebaut hatte. Letztendlich konnte er nicht mehr anders und versuchte, sich sein Leben zu nehmen. Keine Familie, keine Freude, keine Hoffnung. Er nahm eine Überdosis Medikamente und wollte sich in seinem Auto vergasen. Doch wie durch ein Wunder wurde er gefunden und gerettet. 
Sein Absturz ging aber noch weiter bis er irgendwann alles verkauft und vertrunken hatte. Er, der ehemalige Chefkoch eines teuren Hotels, lebte nun an der Strandpromenade in Durban. Es dauerte nicht lange bis er im Suff in einen Streit geriet und niedergestochen wurde. Als er irgendwann stark blutend und am Strand liegend wieder zu sich kam, schrie er in seiner Verzweiflung nach Gott. 
Das nächste, an was sich Michael erinnern kann, sind Suchlichter einer Polizeistreife und dass er irgendwann im Krankenhaus wieder aufwachte. Es dauerte eine Zeit bis er entlassen wurde und in einem katholischen Heim Zuflucht suchte. Doch sein Ärger auf Gott ließ ihn dort nicht lange bleiben und so landete er wieder auf der Straße.
Anfang des Jahres hörte er von einem Haus für wohnungslose Männer in unserer Nachbarstadt. Er erbettelte sich das Zuggeld und war auf dem Weg dahin. Doch ganz in der Nähe von Dundee erlitt Michael einen Herzinfarkt. Der Zug wurde sofort angehalten und Michael in das Krankenhaus von Dundee gebracht. Als er nach mehreren Wochen endlich entlassen wurde, hörte er durch einen Polizisten von Melusi und kam zu uns.
Dies ist nun fünf Monate her und seitdem hat sich Michael's Leben absolut verändert. Nicht innerhalb von wenigen Momenten. Doch nach und nach arbeitet Gott an ihm und schenkt ihm neue Freude und Hoffnung für sein Leben. Michael ist kaum wiederzuerkennen und für uns alle eine große Ermutigung. Seit wenigen Wochen kocht er nun regelmäßig in unserer Küche für mehr als 50 Leute am Tag. Er macht dies leidenschaftlich gern und blüht regelrecht auf.
Er hat endlich Frieden gefunden über den Tod seiner Frau und seiner Tochter.

Montag, 4. Juni 2018

Ein schmerzhafter Abschied

Es ist nicht immer einfach, Tschüß zu sagen und sich von Leuten für "immer" zu verabschieden. Doch vor allem, wenn man eine längere Zeit eng miteinander unterwegs war, fällt dies besonders schwer.
Als wir 2011 nach Melusi kamen, sind im gleichen Jahr noch zwei weitere Familien mit jungen Kindern hier gelandet. Seitdem gehörten diese drei Familien zum Kern des Melusi Teams und der größeren Melusi Familie. Wir haben gemeinsam gearbeitet, zusammen Sport gemacht, waren Teil der gleichen Gemeinde, haben uns praktisch sieben Tage in der Woche gesehen, unsere Kinder sind als beste Freunde aufgewachsen, haben sich jeden Tag früh in der Schule und nachmittags zum Spielen getroffen ... Auch wenn wir als Familien sehr unterschiedlich sind, so sind wir doch in den letzten sieben Jahren zu einer echten Melusi Familie zusammen gewachsen.


Doch seit Mittwoch fehlt etwas. Thomas und Rebekka Braun sind mit ihren drei Kindern endgültig nach Deutschland zurückgekehrt. Dies war schon länger so geplant und dafür gab es auch gute Gründe. Trotzdem war es für beide Seiten ein schmerzhafter und tränenreicher Abschied. 
Es ist für uns ein echtes Privileg, in einer Gemeinschaft zu leben. Ständig dürfen wir neue Leute kennen lernen und gemeinsam unser Leben teilen. Es ist absolut bereichernd und manchmal auch schwer. Doch leider gehört zu dem Privileg, Leute kennen zu lernen und gemeinsam Leben zu teilen, auch das Abschiednehmen dazu. Dies ist der schmerzhafte Teil.

Sonntag, 27. Mai 2018

Reich und arm zu Besuch

Größer konnte der Unterschied kaum sein. Letztes Wochenende hatten wir das erste Mal eine Schülergruppe einer christlichen Privatschule bei uns zu Besuch. Die meisten von ihnen kommen aus recht wohlhabende Familien, sind weitesgehend behütet aufgewachsen und haben Dank ihrer tollen Schulbildung richtig gute Zukunftsaussichten.


All dies kann man leider nicht von den 58 Jungs behaupten, die dieses Wochenende zum Melusi Boys Camp kamen. Wahrscheinlich lebt nicht einer von ihnen mit seinen beiden Eltern und leiblichen Geschwistern zusammen. Das monatliche Schulgeld für einen Privatschüler übersteigt bei weitem das Budget, was für die ganze "Familie" eines Jungen im Monat reichen muss. Obwohl auch die meisten von ihnen regelmäßig zur Schule gehen, sind ihre Schulbildung und ihre Zukunftsaussichten nicht ansatzweise vergleichbar.


Auch wenn die Unterschiede der beiden Gruppen kaum größer sein konnten, so haben sie doch etwas gemeinsam. Beide Gruppen haben unwahrscheinlich viel Energie, Freude und Begeisterung mit nach Melusi gebracht. Beide Gruppen haben ihre Zeit in Melusi absolut genossen und beide Gruppen wurden trotz ihrer Unterschiedlichkeit gleichermaßen kräftig von GOTT gesegnet.

Samstag, 12. Mai 2018

Afrikanische Hochzeit

MYC war gerade Geschichte, da stand schon das nächste Großereignis an. Bonginkosi - einer unserer Mitarbeiter - heiratete in Melusi. Jedenfalls fand der Gottesdienst bei uns statt. Der Rest wurde an drei unterschiedlichen Plätzen ausgetragen. 
Los ging es am Tag vor der Hochzeit mit einem offiziellen Besuch Bonginkosi's Familie bei der Familie seiner Frau. Dort wurden traditionell Geschenke an die Familie der Braut überreicht. Dazu gab es natürlich noch einige Reden und viel Gesang und Tanz.


Der eigentliche Hochzeitstag startete dann in Melusi mit einem Gottesdienst, der mit knapp einstündiger Verspätung - hatten wir schon damit gerechnet - losging. Von Melusi aus ging es weiter in eine Festhalle in der Stadt. Das Program war vor allem laut und lang. Jede Rede wurde mit Gesang und einem Tanz vorbereitet. Die Lautsprecher waren völlig überlastet - doch dies machte, außer ein paar Weißen, niemanden wirklich etwas aus. 16:00 Uhr war das Programm endlich geschafft und das Mittag konnte ausgeteilt werden. Danach ging es mit einem Autokonvoi noch zu Bonginkosi's Familie. Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt schon lange dunkel war, mussten natürlich auch dort noch die traditionellen Geschenke an die Familie übergeben werden. [Bilder]

Es war ein sehr eindrucksvoller Tag und ein Tag, an dem wir wieder merken konnten, welchen Stellenwert Kultur, Tradition und Herkunft spielen.

Freitag, 4. Mai 2018

MYC 2018 - II

Zutiefst bewegt waren wir von der geistlichen Not und zugleich Offenheit der Jugendlichen, die unsere MYC Jugendkonferenz besuchten. Gottes Gegenwart war greifbar und es war berührend zu sehen, wie viele der Teilnehmer sich nach GOTT ausstreckten, um Vergebung baten und sich bewusst entschieden, JESUS zu folgen. 


Ein spezieller Grund zur Freude für uns waren drei Jugendliche, die während unserer ersten Jugendkonferenz vor zwei Jahren, sich von dem traditionellen afrikanischen Glauben an die Ahnengeister abkehrten und ein Leben mit JESUS starteten. Dieses Jahr gehörtern alle drei zu unserem MYC-Team: einer der Jungs übersetzte eine Predigt und war Teil eines evangelistischen Dramas, ein anderer organisierte die Spiele und war Teil der Tanzgruppe und der dritte gehörte zur Lobpreisband. Es ist unglaublich zu sehen, was GOTT in den letzten beiden Jahren in ihnen getan hat. Nun freuen wir uns schon darauf, was in den nächsten Monaten und Jahren als Frucht der diesjährigen Konferenz heranwächst.

Mittwoch, 2. Mai 2018

MYC 2018

Auch wenn unsere Jugendkonferenz schon wieder ein paar Tage hinter uns liegt, so sind wir immer noch zutiefst beeindruckt und bewegt von dem Erlebten. 1400 Gäste an drei Tagen haben unsere Erwartungen übertroffen. Doch nicht nur der große Ansturm hat uns erfreut, sondern auch die Begeisterung der Jugendlichen. Einen kleinen ersten Eindruck gibt es hier:


Donnerstag, 26. April 2018

Vorfreude

In wenigen Stunden geht es los. MYC - die Melusi Jugendkonferenz steht vor der Tür und wir sind schon alle ziemlich aufgeregt. Ein große Zelt ist aufgebaut, die Bühne, zwei große Bildschirme und die Musikanlage stehen [und funktionieren hoffentlich auch] und auch sonst ist alles vorbereitet. Madeleine ist bereits in der Küche und kocht für 400 Leute. Wie viele Jugendliche dann tatsächlich kommen ist wie immer die große Frage. Eigentlich wäre es ja ein gutes Problem, wenn das Essen nicht reichen sollte...

Mit wem wir definitv planen können - nicht nur zum Kochen - sind Freunde von unserer australischen Partnergemeinde. Seit letzte Woche sind acht Leute in Melusi, um uns in allen Vorbereitungen auf die Konferenz zu unterstützen. Für uns ist dies eine echte Hilfe und für sie ein einmaliges und prägendes Erlebnis.  
Früh am Morgen - alles noch ruhig und friedlich

Samstag, 14. April 2018

Zwei Blumen

Man sieht es Jan an, dass er ein Mann von der Straße ist. Ungepflegtes Äußeres, ausbaufähige Hygiene und auch an seinem Umgang merkt man, dass er es nicht gewohnt ist, mit vielen Leuten zusammen zu leben. Und doch hat er uns vor kurzem ziemlich überrascht.
Jan kam gerade vom Krankenhaus und war mit seinen neuen Medikamenten auf dem Weg zu unserem Haus. Madeleine hat übergangsweise wieder die Verwaltung der Medikamente unserer Residents [wohnungslose Männer] übernommen und unser Haus sieht daher aus wie eine kleine Apotheke. Der Großteil unserer 20-25 Männer nimmt regelmäßig Medikamente, die wir ihnen täglich ausgeben.
Aus dem Fenster konnte ich Jan nun auf seinem Weg zu uns beobachten. Als er kurz vor unserem Haus war, öffnete ich die Tür und erwartete ihn direkt vor mir. Doch er war nicht da. Etwas überrascht lief ich heraus und entdeckte ihn in Madeleine's Blumenbeet vor unserem Haus. Er brach gerade zwei Blumen ab und kam voller Stolz und mit einem Lächeln auf mich zu. "Diese Blumen sind für eine liebevolle Frau, die mich immer gut behandelt."

Sonntag, 8. April 2018

Visa-Chaos

Die Freude war groß als wir den ersten Umschlag mit Stephan's Visa öffneten. Die beantragten drei Jahre - mehr kann man leider nicht beantragen - wurden genehmigt. Doch leider hielt unsere Freude nicht lange. Schon der zweite Umschlag war eine Enttäuschung. Ben.Luca's Visa wure nur für ein Jahr ausgestellt. Elisa.Joy neues Visa dagegen hat das gleiche Gültigkeitsdatum wie ihr altes - 04. April 2018 !!! - und Jo.Ann's Antrag wurde komplett abgelehnt. Auch wenn im letzten Umschlag Madeleine's Visa für drei Jahre war, konnten wir uns kaum noch darüber freuen. Ziemlich fassungslos standen wir da. Eine Erklärung zu den willkürlichen Entscheidungen gab es auch nicht. Momentan besitzen also unsere beiden Mädchen kein gültiges Visa.
Nun haben wir gegen die Visa Bescheide der Kinder Einspruch eingehoben. Wir sind sehr gespannt und hoffen und beten, demnächst neue Visa für unsere Kinder zu erhalten. Eine Garantie dafür gibt es aber leider nicht.

Montag, 2. April 2018

Gute Freunde

Es passiert nicht allzu oft, dass wir Besuch aus Deutschland bekommen. Doch letzte Woche kamen Rafael und Damaris - sehr gute Freunde aus unserer Chemnitzer Zeit, die nun schon seit einigen Jahren in England leben - auf ihrem Weg zu Rafael's Eltern nach Kapstadt für zwei Tage bei uns vorbei. Dies war nun schon ihr dritter Besuch bei uns und somit sind sie diejenigen, die uns bisher am meisten in Südafrika besucht haben.


Wir haben es unwahrscheinlich genossen, alte Freunde bei uns zu haben, mit ihnen über das zu sprechen, was uns gerade persönlich und in Melusi beschäftigt, ihnen einen kleinen Einblick in unser alltägliches Leben zu geben und zu hören, was sie auf der anderen Seite der Welt bewegt. 
Obwohl Melusi unser Zuhause geworden ist, wir hier viele Leute kennen und Kontakte haben, so schätzen wir doch unsere Familien und Freunde in Deutschland sehr und freuen uns über jeden Besuch. Melusi ist halt leider nur etwas abgelegen und nicht ganz so einfach zu erreichen. 
Daher geht ein großes DANKE an Rafael und Damaris. DANKE für euren Besuch und eure Freundschaft.

Freitag, 23. März 2018

Doppelter Grund zur Freude

Durch dem Diebstahl unserer beiden Laptops Anfang Februar wurden wir in unserer Kommunikation in den letzten Wochen ziemlich eingeschränkt. Zwar konnten wir durch die großzügige Unterstützung einiger Freunde relativ schnell neue Geräte aus Deutschland bekommen, doch waren damit noch lange nicht alle Probleme gelöst. Unser Backup-Programm hatte - zu unserer großen Überraschung - leider nicht unsere Email-Daten gespeichert und so standen wir ohne jegliche Email-Adressen und Emails der letzten Jahre da. Sehr frustrierend.
Zu allem Überfluß ist ungefähr zur gleichen Zeit auch noch das Melusi Internet fast gänzlich zusammen gebrochen. Zuhause wurde skypen fast unmöglich und selbst im Büro war es manchmal schwer, einfache Emails zu versenden. Doppelt frustrierend.

Doch nun scheint es wieder aufwärts zu gehen. Durch die Hilfe eines Computerfachmanns, der uns gerade in Melusi besucht, wird das gesamte Melusi Wlan wieder neu aufgebaut. Und siehe da: seit heute haben wir wieder halbwegs guten Internetempfang in unserem Haus. Große Freude.
Doch damit noch nicht genug. Ein weiterer Grund zur Freude ist, dass - für uns wie durch ein Wunder - ein guter Freund uns helfen konnte, unsere Email-Adressen und Daten fast vollständig wieder herzustellen. Auch wenn nicht alles wieder da ist, so sind wir doch unwahrscheinlich glücklich, dass wir das meiste retten konnten. Doppelter Grund zur Freude.
Nun hoffen wir, dass die Kommunikation wieder einfacher wird und ihr auch wieder häufiger von uns hören werdet.