Montag, 28. März 2011

Safari

Da Madeleine an den Wochenenden noch nicht im HIV/Aids-Zentrum eingesetzt wird und ich [Stephan] auch noch nicht predige, genießen wir die freien Wochenenden als Familie. Am Sonntag sind wir zu dem nächstgelegenen "Game Park" [Naturpark / Tierreservat] gefahren und haben eine zweistündige Safari mitgemacht.


Schon nach 10 Minuten hat sich der Eintritt gelohnt, da wir einer Giraffenherde aus nächster Nähe beim Essen zuschauen durften. Es hat echt Spaß gemacht, durch den Park gefahren zu werden und die einzelnen Tiere zu beobachten. Auch wenn wir noch viele weitere Tiere gesehen haben [u.a. ein Zebrababy], so blieben doch die Giraffen das Highlight.


Leider haben wir für unsere Safari den ersten "kälteren" Tag erwischt. Es waren zwischen 15 und 20° - ein deutliches Zeichen, dass der Sommer nun langsam aufhört.

Freitag, 25. März 2011

Frühgebet

Jeden Donnerstag trifft sich das Team und einige Leute aus der Gemeinde zum Frühgebet. Los geht´s 6.00 Uhr und gebetet wird eine Stunde. Das Ganze endet meistens mit einem Abendmahl [bräuchte vielleicht angesichts der Uhrzeit eine andere Bezeichnung] und ist wirklich ein toller Start in den Tag.


Gestern haben wir uns bereits 5.30 Uhr getroffen und sind auf den "Hausberg" Dundees gefahren: Frühgebet auf dem Berg. Dies war nicht nur aufgrund der aufgehenden Sonne ein Highlight. Es war bewegend, "unsere" Stadt von oben zu sehen, für die einzelenen Bereiche des öffentlichen Lebens zu beten und gleichzeitig zu sehen, wie das Sonnenlicht die Stadt erhellt. Denn genau das ist es, wofür wir hier sind: Gottes Licht soll diese Stadt und die Menschen in ihr erfüllen.

Mittwoch, 23. März 2011

Familienandacht

Nach den letzten sehr "bewegten" Monaten [in der Zeit von Juli 2010 - Februar 2011 haben wir elfmal unseren Wohnsitz gewechselt] kommen wir nun langsam zur Ruhe. Auch wenn jeder Tag etwas anders aussieht, so finden wir gerade wieder einen eigenen Rhythmus für uns als Familie.
Ein schöner Bestandteil dabei ist unsere morgendliche Familienandacht, die derjenige mit den Kindern macht, der gerade nicht arbeiten ist. Die Kids freuen sich schon immer darauf und bauen selber alles auf. Die Sofakissen werden ordentlich auf den Fußboden gelegt, ein Kreuz und ein Engel werden vorsichtig hingestellt und das Kinderliederbuch und die Kinderbibel werden geholt.
Mit selbstgemachten Glockengeläut geht es los. Dann "liest" Elisa.Joy von einem Zettel den Ablauf vor und teilt jedem Gebetsanliegen zu. So betet Ben.Luca regelmäßig für den Opa und für ein eigenes Auto. Elisa.Joy dankt Gott für den Tag und dass er uns gut versorgt. Auch denkt sie immer wieder mit an ihre Cousins und Cousinen. Ein schönes Ritual dabei ist, dass jeder der betet den Engel in seiner Hand hält. Nach dem Beten singen wir 2-3 Lieder und lesen eine oder zwei kurze Geschichten aus der Kinderbibel. Dabei gehen Elisa.Joy und Ben-Luca völlig mit und sind absolut begeistert. 


Heute gab es noch etwas Besonderes. Elisa.Joy hatte schon am Anfang von ihrem Zettel vorgelesen, dass wir am Ende noch Wein trinken und Brot essen. Dafür hatte sie auch schon alles selbstständig vorbereitet und so haben wir zum Abschluß mit ihrem Puppengeschirr Abendmahl gefeiert.
Es ist für uns total schön zu sehen, wie Elisa.Joy und Ben.Luca ihren eigenen Glauben gerade entwickeln und mit welcher Begeisterung sie bei der Familienandacht dabei sind. Denn wir wollen ja Gottes Liebe und unseren Glauben nicht nur an die Südafrikaner weitergeben, sondern auch an unsere eigenen Kinder.

Montag, 21. März 2011

Kohle & Krieg & Zuludorf

Aufgrund des heutigen südafrikanischen Feiertages [Human Rigths Day / Tag der Menschenrechte - zum Gedenken an 69 Schwarze, die während einer Demonstration gegen die Apartheidspolitik  von der Polizei erschossen wurden] hatten wir ein langes Wochenende.


Dies haben wir genutzt, um sowohl gestern wie auch heute in ein großes Museum - oder besser gesagt Museumsdorf - zu fahren. Es ist ein altes, weitläufiges Farmgelände, welches dem Gründer von Dundee gehörte. Heute zeigt es die verschiedenen Epochen und Kulturen, die für Dundee prägend waren. 
So gibt es eine große Ausstellung zum Kohleabbau, der ausschlaggebend für die Gründung der Stadt war und bis heute ein wichtiger Bestandteil der einheimischen Industrie ist. Außerdem fand auf dieser Farm die erste Schlacht zwischen den Buren [Holländer] und den Briten statt, die um die Vorherrschaft in Südafrika gekämpft haben. So kann man auch zu diesem Teil der Geschichte Dundees viel sehen. 


Da in und um Dundee natürlich nicht nur Europäer wohnen, sondern es mitten im Gebiet der Zulu liegt, wurde angrenzend an die Farm ein kleines Zulu-Dorf errichtet. Dieses gibt einen guten Einblick in die Kultur der Einheimischen und zeigt in welchem Kontrast, die unterschiedlichen Kulturen stehen, die die Stadt Dundee, aber letztendlich auch das ganze Land geprägt haben.


Diese Spannung der Kulturen kann nur gutgehen, wenn alle unterschiedlichen Volksgruppen, die anderen Gruppen und Kulturen respektieren und ihre Menschenrechte anerkennen - ganz passend zum heutigen Human Rigths Day.

Sonntag, 20. März 2011

Trampolin

Gestern sind wir als Familie in die nächstgrößere Stadt gefahren und haben damit das erste Mal Dundee  verlassen, seitdem wir vor vier Wochen hier eingetroffen sind. Unser Gedanke war, einige Dinge für unsere Wohnung zu kaufen, die wir in unserer Stadt einfach nicht in guter Qualität und zu einem angemessenen Preis bekommen. So sind wir direkt zu dem populärsten Laden gefahren, in der Hoffnung erfolgreich zu sein. Es gab auch eine Menge - aber leider so gut wie keine Möbel, die wir kaufen wollten. So konnten wir zwar einen CD-Player für die Kids, einen ordentlichen Mülleimer, Nachttischlampen und ähnliches kaufen, aber kein Wohnzimmertisch, keine Bücherregale, kein Kommode ... Naja, wir werden weiterhin suchen und demnächst wahrscheinlich anfangen, selber Regale zu bauen.  


Eine tolle Sache durften wir aber mitbringen und damit hat sich auch der ganze Ausflug gelohnt: ein eigenes Trampolin. Am Nachmittag haben wir es sofort in unerem Garten aufgebaut und die Kids haben es schon ausgiebig genutzt. Vor allem Elisa.Joy springt mit voller Begeisterung und großer Ausdauer.

Freitag, 18. März 2011

Personal Financial Management

Auch wenn vieles in Afrika länger dauert, so gibt es doch auch Sachen, die schneller gehen als gedacht. Aufgrund unserer mangelhaften Englischkenntnisse haben wir uns in den letzten Wochen noch sehr zurückgehalten, in Teamsitzungen unsere Meinung zu äußern oder vor Gruppen zu reden. Unser Gedanke dabei war, durch viele Einzelgespräche so langsam Sicherheit in der neuen Sprache zu gewinnen.
Aber manchmal geht es dann doch schneller. So durfte ich  [Stephan] heute die Life Skill Session [Deutsch: Lebenstrainingeinheit] für die Residents halten. Thema war: Personal Financial Management. Viele Gedanken waren schon vorbereitet gewesen, so dass es vor allem darum ging, das Thema den Männern zu präsentieren und mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen.
Da die ganze Einheit eine Stunde ging, war es schon eine echte sprachliche Herausforderung. Aber ich glaube, es ist mir ganz gut gelungen und die Männer haben zum Großteil verstanden, was ich ihnen sagen wollte. Jedenfalls waren sie hinterher sehr angetan. 
Für mich war es ein tolles Erlebnis, seit Wochen mal wieder vor einer Gruppe zu reden. Dass dies nun auch schon halbwegs in Englisch funktioniert, hat mich dabei besonders ermutigt. So werde ich dies in den nächsten Wochen und Monaten wahrscheinlich wieder öfters tun.
Auch wenn uns das Englische noch lange nicht vertraut ist, ist es trotzdem manchmal gut, dass einige Dinge schneller gehen als gedacht.

Donnerstag, 17. März 2011

Residents

Während Madeleine sich mehr und mehr in das HIV/Aids-Zentrum einarbeitet, bin ich [Stephan] mit den sogenannten "Residents" [Deutsch: Bewohner] beschäftigt. Höchstwahrscheinlich wird dies auch meine Hauptaufgabe in den nächsten Monaten werden.


Die Residents sind max. 12 arbeits- und wohnungslose Männer, die für eine gewisse Zeit in Melusi aufgenommen und betreut werden. Manche bleiben nur wenige Wochen, andere leben  für mehrere Monate bei uns. Sie wohnen in zwei einfach eingerichteten Zimmern und haben einen festgelegten Tagesablauf. 


So muss jeder von ihnen acht Stunden am Tag auf dem Gelände mitarbeiten. Sie sind gut damit beschäftigt, sowohl die gesamten Grünflächen wie auch alle Häuser in Schuss zu halten. Dieses Mitarbeiten ist aber nicht nur eine enorme Hilfe für Melusi, sondern es hilt auch den Männern, wieder einen regelmäßigen Tagesablauf zu haben, einer sinnvollen Arbeit nachzugehen und dies stärkt natürlich auch ihr Selbstwertgefühl. So sind die meisten von ihnen auch dankbar, wieder arbeiten zu können.


Neben dem Arbeitsprogramm werden für die Residents Andachten und Lebenstrainingseinheiten [z.B. Umgang mit Ärger / Sucht / Finanzen ...] angeboten. Dies soll dazu dienen, dass sie hier nicht nur aufgefangen werden, sondern dass sie auch eine neue Perspektive für ihre Zukunft gewinnen. Denn oftmals sind es Männer, die aus sehr kaputten Verhältnissen kommen, suchtkrank sind und  zum Teil jegliche Hoffnung für ihr Leben verloren haben. 


Der Großteil der Männer ist "weiß", was zeigt, dass es nicht nur unter der schwarzen Bevölkerung Not gibt. Generell ist es so, dass bei den Schwarzen "gestrandete" Männer eher noch von ihren Großfamilien mit aufgefangen werden. Auch muss man ehrlich sagen, dass die Lebenserwartung der schwarzen Männer aufgrund der Aids.Problematik nicht so hoch ist und dass es in den Townships wenige ältere Männer gibt.

Dienstag, 15. März 2011

1. Kindergartentag

Nachdem vor zwei Wochen eine Kindergartengruppe aus einem Township auf dem Melusigelände zu Gast war, sind wir [Elisa.Joy und Stephan] heute das erste Mal mit in diesen Kindergarten gefahren. Wobei man bei dem Wort Kindergarten, die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen darf und auf keinen Fall einen deutschen Standard erwarten sollte. Die Kinder treffen sich von 8.00 - 13.00 Uhr in einer typisch afrikanischen Rundhütte und werden von einer einzigen Frau betreut.
 

Mitarbeiter von Melusi fahren zweimal in der Woche hin und gestalten ein kleines Programm mit Spielen & Singen & einem biblischen Input. Manchmal hören die Kids auch einiges zum Thema Gesundheit oder wir lernen mit ihnen Farben & Zahlen & Tiere o.ä..
 

Für Elisa.Joy war es ein besonderes Erlebnis. Denn sie hat sich sehr darauf gefreut, nach langer Zeit mal wieder in einen Kindergarten zu gehen. Für die afrikanischen Kinder war es auch etwas besonders, dass Elisa.Joy mit dabei war.  Denn vielleicht war sie das erste weiße Kind in ihrem Kindergarten. Vor allem die Mädchen waren ständig dabei, Elisa.Joy´s Haut anzufassen und zu sehen, ob ihre Farbe auch echt ist. Auch ihre Haare und ihr Schmuck wurden immer wieder begutachtet. Als wir uns für die Geschichte hinsetzen sollten, wollten fast alle Kinder direkt neben Elisa.Joy sitzen. Es gab ein regelrechtes Gedränge, um den besten Platz.
 

Auch wenn diese ganze Situation für Elisa.Joy noch sehr ungewohnt ist und sie sich damit etwas schwer tut, hat ihr trotzdem die Zeit gefallen. Wir sind gespannt, wie sich das Verhältnis von unseren Kindern zu den Kindern des Kindergartens entwickelt, denn von nun an, wollen wir ein- bis zweimal in der Woche mit den anderen Mitarbeitern von Melusi mitfahren.


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Sonntag, 13. März 2011

Melusi - Gottesdienst

8:30 Uhr - das ist unsere Gottesdienstzeit. Für uns, die wir die letzten Jahre in der Heilse Chemnitz immer nachmittags oder abends Gottesdienst hatten, ist dies schon eine Umstellung. Da unsere Kinder aber momentan sowieso nur bis ca. 6.00 Uhr schlafen und wir dadurch auch nicht ausschlafen können, ist 8:30 Uhr also nicht wirklich ein Problem.


Unser Gottesdienst findet direkt bei uns auf dem Gelände statt und wird von den Mitarbeitern, den obdachlosen Männern, die bei uns wohnen, manchmal von einigen Patienten des Aids-Zentrum und einer ganzen Reihe von Leuten aus der Stadt besucht. Heute waren wir ca. 75 - inkl. Kinder - und damit ist der Raum auch schon relativ gut gefüllt.


Nach einer kurzen Begrüßung gibt es eine längere Lobpreiszeit mit viel Raum, um Zeugnis zu geben, was man persönlich mit Gott erlebt hat. Danach schließt sich die Predigt an. Und dann ist auch schon Schluss. Es ist für uns doch recht gewohnt, auch wenn nicht ein einziges deutsches Lied gesungen wird - nur Englisch.
Der Großteil der Gottesdienstbesucher sind gutbürgerliche Weiße. Einige von ihnen kann man schon als wohlhabend bezeichen, was man schnell an ihren Autos erkennt. Und doch kommen auch ein paar Schwarze - vor allem Kinder. Die meisten von ihnen leben in ziemlich ärmlichen Verhltnissen und kommen aus einer ganz anderen Welt als die meisten der Weißen. So ist die große Spannung zwischen Reich und Arm in Südafrika auch in unserer Gemeinde sichtbar.


Wir freuen uns auf alle Fälle, dass die schwarzen Kids zum Gottesdienst kommen. Dies macht die ganze Sache lebendiger und unsere Kinder haben noch ein paar Kids zum Spielen. Vor allem Ben.Luca zeigt kaum Scheu und hat sich mit einem Jungen schon etwas angefreundet.

Donnerstag, 10. März 2011

HIV/Aids-Zentrum

Nachdem uns ein Gewitter unsere Internetverbindung zeitweise gekappt hat, können wir uns nun wieder zu Wort melden.
Momentan sind wir ja dabei herauszufinden, wo unser Platz in Melusi sein könnte und wie wir uns in die verschiedenen Arbeitsbereiche mit einbringen können. Dabei ist jetzt schon relativ klar, dass Madeleine wahrscheinlich für zwei Tage in der Woche und jedes dritte Wochenende im HIV/Aids-Zentrum die medizinische Leitung übernehmen wird.


Dieses Zentrum ist ein wichtiger Bestandteil der Melusi-Arbeit auf unserem Gelände und bietet jeweils fünf Frauen und Männern Platz. Da die Dimension der HIV-Erkrankungen riesig ist [ca. 25 % der Bevölkerung / mehr als jede dritte Schwangere] konzentriert Melusi sich auch in diesem Projekt auf die Ärmsten der Armen. Man möchte denen eine medizinische Versorgung bieten, die aus verschiedenen Gründen das Krankenhaus nicht aufsuchen können oder wollen und die von ihrer Familie nicht mehr gepflegt werden können. Dabei arbeitet Melusi eng mit dem nahe gelegenen Krankenhaus und einem Arzt aus der Melusi-Gemeinde zusammen.


Madeleines Aufgabe wird sein, sogenannte "Caregiver" [zu Deutsch: Pflgegekräfte] auszubilden und ihre Tätigkeit zu überprüfen. Es geht also nicht darum, selber die Arbeit zu übernehmen, sondern Einheimische anzulernen. Dies hat viele Vorteile: 1. Man bietet einigen Leuten die Möglichkeit, zu arbeiten und dadurch ihre Familie selber zu versorgen 2. Diese Personen haben nach ihrer "Ausbildung" eine bessere Chance, einen Job zu finden 3. Durch das Einbinden von Einheimischen sensibilisiert man sie für die Krankheit und ihre Folgen.

Sonntag, 6. März 2011

Sonnenuntergang

Zum Abschluß eines schönen warmen und freien Wochenendes sind wir mit einigen Leuten vom Team auf den "Hausberg" von Dundee gefahren, um den Sonnenuntergang zu sehen. Der Weg zum Gipfel war diesmal etwas mühsam, da eine Kuhherde die Straße blockierte. 


Aber als wir dann da waren, haben wir uns einen tollen Platz gesucht, unser Abendbrot ausgepackt und die Aussicht genossen.


Es tut gut, als Team nicht nur gemeinsam zu arbeiten, sondern immer wieder auch Zeiten zum gemeinsamen Entspannen zu haben. Auch unsere Kinder kommen mehr und mehr in der Gemeinschaft von Melusi an und werden ein Teil davon.


Freitag, 4. März 2011

Für die Ärmsten der Armen

In Südafrika existiert eine enorme Kluft zwischen einer Minderheit von wohlhabenden Leuten und der Mehrheit der Menschen, die als arm bezeichnet weren können. Da es unmöglich ist, sich um alle zu kümmern, konzentriert sich das Melusi-Projekt auf die Ärmsten der Armen. Dieser Gedanke zieht sich durch alle unsere Arbeitsbereiche und man versucht dadurch sicherzustellen, dass die Hilfe wirklich bei den Leuten ankommt, die sie am nötigsten brauchen.

Aufgrund des Apartheidssystem im letzten Jahrhundert leben die meisten der Schwarzen in sogenannten Townships am Rande der Stadt. Diese Viertel unterscheiden sich in der Bauweise, dem Lebensstandard und vielen anderen Dingen deutlich von der restlichen Stadt. Und doch gibt es auch zwischen den verschiedenen Townships und in den einzelnen Townships erhebliche Unterschiede.


Zweimal wöchentlich fährt ein Team von Melusi in nahegelegene Townships und besucht die Ärmsten der Armen. Dabei versorgen wir Familien, die keinen haben, der die Möglichkeit hat zu arbeiten, mit gespendeten Lebensmittelpaketen. Oft bestehen diese "Familien" nur noch aus alleinstehenden oder verwitweten Müttern mit einer Unmenge an Kindern. Wir gehen von Haus zu Haus, reden mit den Leuten, versuchen zu sehen, wo wir helfen können und bieten Gebet an. 
Dabei werden wir immer von vielen Kindern begleitet. Wir spielen und singen mit ihnen. Jeder, der seine Tasse nicht vergessen hat, bekommt zum Abschluß noch "Macjeba“, eine Art Milchbrei.

Donnerstag, 3. März 2011

Besuch vom Kindergarten

Zweimal in der Woche fahren Mitarbeiter von Melusi in einen Township-Kindergarten. Dabei geht es vor allem darum, die eine Erzieherin für die 26 Kinder zu unterstützen. Man spielt mit den Kids, singt mit ihnen und versucht den Kindern sowohl biblische Geschichten wie auch einfachste hygienische Dinge weiterzugeben. 
Aller 4-6 Wochen gibt es dann einen speziellen Tag. Die gesamte Kindergartengruppe wird mit einem [!] Pick-up abgeholt und darf einen Vormittag auf unserem Gelände erleben. Die Kinder werden von ihren Eltern mit ihren besten Sachen angezogen, denn für sie ist es fast wie ein Ausflug in eine andere Welt. Sie dürfen sich auf dem Spielplatz austoben, es gibt Picknick am See und zwischendurch wird gesungen und viel gespielt.

Für Elisa.Joy und Ben.Luca war es eine tolle Möglichkeit, in Kontakt mit afrikanischen Kindern zu kommen. Sie waren natürlich das Highlight und während Ben.Luca sofort mit ihnen spielte, wurde Elisa.Joy von den Mädchen immer wieder angefasst. Sie wollten sehen, ob die weiße Farbe echt ist.
Da es unseren beiden Kids gut tut, mit gleichaltrigen Kindern unterwegs zu sein, wollen wir in Zukunft mit den anderen Mitarbeitern von Melusi, gemeinsam ein- bis zweimal in der Woche den Kindergarten besuchen. Dies wird Elisa.Joy und Ben.Luca helfen, einen eigenen Bezug zur südafrikanischen Kultur zu finden.

Dienstag, 1. März 2011

Tolles Gelände

Nun sind wir schon seit zehn Tagen in Dundee und immer mehr geniessen wir das traumhafte Gelände von Melusi. Es ist liebevoll gepflegt und wirkt zum Teil wie ein großer Park: Palmen und alte Bäume, ein malerischer See und ein großartiger Gebetsgarten, nette Blumen und schöne Wiesen, eine eigene Kapelle und und und.
Man fühlt sich fast wie im Urlaub. Doch realisieren wir auch langsam, dass wir hier nicht nur für ein paar Tage im Urlaub sind, sondern dass wir hier die nächsten Jahre wohnen und arbeiten werden.