Donnerstag, 28. März 2013

Ostergeschenk

Das Geschenk was GOTT uns mit der Auferstehung Jesu gemacht hat, ist der eigentliche Grund warum wir in Südafrika sind. Wir wollen Botschafter seiner Liebe sein, Botschafter der Vergebung GOTTes und Botschafter der Versöhnung mit GOTT. Ein echtes Privileg.

Neben diesem einzigartigen "Ostergeschenk" haben wir dieses Jahr noch ein anderes, ganz besonderes Geschenk zu Ostern bekommen. Freunde aus der Gemeinde haben uns sehr spontan ihre Ferienwohnung in einer super schönen Gegend Südafrika´s für eine Woche angeboten. Nach kurzem Überlegen haben wir uns entschieden, dieses Angebot anzunehmen. So werden wir morgen in den Urlaub starten und zu Ostern doppelten Grund zur Freude haben.

Mittwoch, 27. März 2013

Versöhnung ist möglich

Heute waren wir wieder mit einem Team in einem Township [Wohngebiet der Schwarzen] unterwegs, um Familien zu besuchen, mit ihnen über Gott zu reden, gemeinsam zu beten und den Ärmsten ein Lebensmittelpaket zu geben. Zu den meisten dieser Familien haben wir ein sehr gutes Verhältnis, da wir sie ganz regelmäßig besuchen. So werden immer wieder mal Themen angesprochen, die für sie ein echtes Problem darstellen.


In den letzten Wochen ging es dabei auch um Vergebung. Doch dies ist für viele nur schwer zu akzeptieren, da es so viel Kriminalität untereinander gibt. Vor allem Baba Richard, der sonst immer begeistert zuhört, konnte und wollte dies nicht akzeptieren. Zu sehr wurde er von seinem Nachbarn enttäuscht. Nachdem wir letzte Woche noch einmal ausführlich über Vergebung mit ihm gesprochen haben, durften wir heute das Resultat sehen.
Als wir zu seiner Hütte kamen, war auch sein Nachbar mit dabei. Baba Richard erzählte uns, dass er nach unserem letzten Besuch, seinen Nachbarn eingeladen und mit ihm gemeinsam die Bibelstelle gelesen hat, die wir mit ihm angesehen haben. Dann hat er seinen Nachbarn vergeben und die Sache zwischen ihnen bereinigt. 
Baba Richard hat sich heute bei uns noch einmal für die Botschaft der Vergebung bedankt. Und innerlich haben wir uns bei GOTT bedankt, der diese Veränderung und Vergebung möglich gemacht hat.

Sonntag, 24. März 2013

Ein interessanter Besuch

Gestern war Elisa.Joy zur Geburtstagsparty eines Schulfreundes eingeladen. Sein Name: Kaamil. Wir wußten nicht viel über seine Familie, nur dass sein Vater ein indischstämmiger Moslem ist, der einen Baumarkt in Dundee betreibt.
Als wir bei Kaamil ankamen, öffnete uns eine verschleierte junge Frau. Offensichtlich seine Mutter. Zu meiner Überraschung war auch ein älteres weißes Ehepaar "eingeladen", was irgendwie Teil der Familie schien. Auf mein Nachfragen hin, in welchem Verhältnis sie zum kleinen indischen Kaamil stehen, antworteten sie, dass sie die Großeltern seien. Nun verstand ich so langsam die Zusammenhänge: die junge verschleierte Frau war keine indischstämmige Südafrikanerin - wie ich annahm -, sondern eine Weiße, die zum Islam konvertiert ist.
Später ergab sich ein sehr offenes Gespräch mit ihr. Wir sprachen über Religion und Kultur, über Zweitfrauen und Ehevertrag und wie es für sie ist, als Weiße Moslem zu sein, obwohl die absolute Mehrheit der Moslems in Südafrika Inder sind. Sie sprach über ihre Schwiegermutter, die sie nie akzeptierte und über ihren Mann, der wieder zu seiner Mutter zurück gezogen ist und mit ihr nun in Scheidung lebt.
Es war ein unglaublich interessanter Einblick in eine Kultur, die auch zu Südafrika gehört und doch so anders ist als die Kultur der Weißen oder Schwarzen.

Dienstag, 19. März 2013

84

54 - 64 - 84 - was fast nach den Jahreszahlen deutscher Fußballtriumphe klingt, ist die Anzahl der wohnungslosen Männer, die 2010 - 2011 - 2012 in Melusi waren. Es ist ein stetiger Anstieg und letztes Jahr hat Melusi mit 84 Männern, so viele "Residents" [dt. Bewohner] gehabt, wie schon seit 20 Jahren nicht mehr. Dabei mußten wir deutlich an Betten zulegen, so dass wir nun 19 Männer in vier Räumen aufnehmen können. Auch wenn viele von ihnen nur ein paar Nächte oder ein paar Wochen geblieben sind, so gab es letztes Jahr doch auch zunehmend mehr Leute, die einige Monate bei uns gewohnt haben.

Hinter all den Zahlen stehen 84 Einzelschicksale. Auch wenn man nicht zu jedem eine Beziehung aufbaut, so gibt es doch vieles, was man mit den einzelnen Männern verbindet und was man für sie gehofft hat. Doch leider verlassen mehr als die Hälfte der Männer Melusi wieder, ohne dass man wirklich das Gefühl hatte, es hat sich in ihrem Leben grundlegend etwas verändert. Daher sieht man auch einige Gesichter wieder. 

Und doch gibt es auch die Männer, denen man es förmlich ansieht, dass sie eine neue Hoffnung und eine neue Perspektive hier gewonnen haben. Männer, die wieder zu ihren Familien zurück kehren. Männer, die aufhören zu trinken. Männer, die wieder einen Job bekommen. Männer, die in Melusi ihre Heimat finden und ein Teil der Lebensgemeinschaft werden.

Freitag, 15. März 2013

Eins

Der erste Zahn, der erste Schritt, die ersten "Worte" und nun der erste Geburtstag. Jo.Ann - unsere kleine Südafrikanerin - hatte gestern Geburtstag und ist Eins geworden. Auch wenn sie es noch nicht so richtig verstanden hat, haben wir "kräftig" gefeiert.
Jo.Ann ist wirklich ein besonderes Geschenk: überaus freundlich, ziemlich aufgeweckt [leider auch in der Nacht], entdeckungsfreudig [krabbelt immer "kopfüber" die Treppe raus], durchtrainiert [macht schon die ersten Klimmzüge am Kühlschrankgriff], willensstark und begeistert von ihren Geschwistern. Begeistert sind aber auch alle Schwarzen von ihrem blonden Haar und ihren blauen Augen.


Sonntag, 10. März 2013

Bonginkosi

Bonginkosi [26] kam Anfang November letzten Jahres zu uns ins HIV/Aids Care.Centre. Er hatte ein paar Monate vorher einen Schlaganfall und war dadurch ziemlich gehandicapt. Eigentlich ging nicht mehr viel, er war bettlägrig, hatte Windeln und mußte gefüttert werden. Wir trafen ihn im Krankenhaus, wo sich aber niemand um ihn kümmerte und er seinem Ende entgegen sah. Vor ein paar Tagen hat Bonginkosi uns nun wieder verlassen. Doch was für eine Veränderung: voller Lebensfreude und voll Hoffnung.


Das erste Mal habe ich Bonginkosi bewußt wahrgenommen als er mit unserer Physiotherapeutin im Dezember versuchte, die 50 m vom Care.Centre zu unserem Haus zu bewältigen. Ich bot ihm ein Stück Kuchen an, wenn er auch die paar Stufen zum Haus schaffen würde. Das war Anreiz genug.
In den letzten Tagen ist er dann mit seinem Gehstock voller Freude durch Melusi gelaufen. Sein Markenzeichen: ein breites, verschmitztes Lächeln. Es ging ihm sichtbar gut und die Zeit in Melusi hat ihm nicht nur körperlich gut getan. Bonginkosi hatte eine zweite Lebenschance bekommen: sowohl körperlich wie auch geistlich. Nicht nur, dass Melusi für ihn zu seiner Ersatzfamilie wurde, sondern hier hat er auch GOTT kennen gelernt. 
Kurz vor seinem Abschied haben wir noch mal länger miteinander geredet - auch über die Bedeutung seines Namens. Denn Bonginkosi bedeutet soviel wie: Wir sollen dem Herrn danken. Dafür hat er wirklich allen Grund. Denn GOTT hat ihm ein "zweites Leben" geschenkt. Wenn das nicht ein Grund ist, noch ein Stück Kuchen zu essen.

Mittwoch, 6. März 2013

Löwen Safari

Das Beste hebt man sich gewöhnlich für den Schluß auf. So bin ich [Stephan] mit meinen Eltern am vorletzten Tag ihres Buches, auf Safari gefahren. Dies ist immer eine Glückssache, da man nie weiß, ob man auch Tiere sieht. Eine Safari ist halt kein Zoobesuch.
Doch schon nach drei Minuten haben wir das erste Mal angehalten, da aus dem Busch einige Elefanten kamen. Danach gab es noch jede Menge Zebras, Buffalos, Wildebeests, Elands, Warzenschweins, Kudus, eine Giraffe und ein Nashorn zu sehen. Bis dahin eine ganz normale Safari. 



Doch nach ca. 1 Stunde haben wir plötzlich eine Löwenfamilie im Gras entdeckt. Da sie ziemlich faule Tiere sind, ist zuerst kaum etwas passiert. Immer mal ein Kopf aus dem Gras - das war´s. Bewegung kam erst in die ganze Sache als die Löweneltern zur Paarung ansetzten. Dies war schon etwas ganz besonderes, da die Paarungszeit der Löwen sich nur über 3-5 Tage im Jahr erstreckt. Dafür geht es in dieser Zeit so richtig zur Sache und die Löwen paaren sich bis zu 200 Mal. Während die Löweneltern mit sich gut beschäftigt waren, sind die 1-2 jährigen Kinderlöwen uns recht nah gekommen und haben unser Auto "umstellt". Es war schon ein großartiges Erlebnis, Löwen aus wenigen Metern Entfernung zu beobachten und dabei nicht von einem großen Zaun getrennt zu sein.

Sonntag, 3. März 2013

Bildhafter Nachtrag

Seit Freitag sind Stephan´s Eltern wieder zurück in Deutschland und bei uns kehrt zwar keine Ruhe, aber wieder etwas mehr Normalität ein. Die gemeinsame Zeit war für uns alle etwas sehr besonderes und es gäbe eine Menge zu berichten. Vor allem werden uns viele Bilder in Erinnerung bleiben. Deswegen soll es heute mal einen bildhaften Nachtrag zu dem Besuch unserer Eltern geben.