Montag, 30. März 2020

DANKE Sophie

Die Tränen des Abschieds sind mittlerweile getrocknet. Trotzdem fühlt es sich immer noch seltsam an und wir vermissen unsere fünf Kurzzeitmitarbeiter, die vor wenigen Tagen aus Melusi abreisen mussten - allen voran natürlich Sophie. Sie war über 2,5 Jahre Teil des Melusi Teams und in dieser Zeit ist sie auch Teil unserer Familie geworden. Daher ist es Zeit, DANKE zu sagen.

DANKE Sophie. Danke für alles. Danke, dass du auf mich aufgepasst hast. Du warst meine beste Freundin. Danke für die Übernachtungsparties. Ich habe mich immer gefreut, wenn du zum Abendbrot zu uns gekommen bist. Danke, dass du zu meinem Schulanfang gekommen bist und dass du noch zu meinem 8. Geburtstag da warst.
Du warst wie eine zweite Mama für mich. Es fehlt mir schon jetzt, nach der Schule dich in deinem Haus zu besuchen. Ich werde dich vermissen. Deine Freundin Jo.Ann

DANKE Sophie, dass wir immer so schöne "sleep-overs" [Übernachtungsparties] bei dir haben konnten. Auch das gemeinsame Monopoly Spielen hat total Spass gemacht. Danke für all die tollen Geschenke, die du mir gemacht hast.
Liebe Sophie, danke dass du wie eine große Schwester warst und die Tomatensoße für die Nudeln mit viel Zucker gekocht hast. Danke, dass du mit mir Thabo gelesen hast und deine Kinderschokolade und Salami mit uns geteilt hast. Dich zu Ärgern hat mir immer sehr viel Freude gemacht - mit dir konnte ich viel Spass haben. Ich vermisse dich. Dein Ben.Luca

DANKE Sophie, dass du wie eine große Schwester für mich warst - auch wenn ich bald größer sein werde als du. Danke für all die tollen Erinnerungen, die coolen Übernachtungen, die unzähligen Leseabende in meinem Zimmer, das gemeinsame Filmschauen und die vielen Kichermomente. 
Du bist eine wirklich super Nutella-Freundin. Du bist sehr lieb, cool und einfach genial. Ich werde dich und unsere ständige Schokoladenesserei sehr vermissen. Ich habe dich ganz doll lieb. XOXO deine Elisa.Joy
DANKE Sophie, dass du durch deine Zeit in Melusi Teil unserer Familie geworden bist. Danke für dein Vertrauen und die vielen Gespräche, die wir haben durften. Danke auch für die unzähligen Abende, an denen du auf unsere Kinder aufgepasst hast. 
Danke für deine Fürsorge (dass du schon Nudeln mit Tomatensoße gekocht hast als wir aus dem Urlaub zurückkamen). Danke für dein Mitdenken und Mitplanen [Soll einer von uns die Chapel putzen? 😏] Wir haben uns auch ohne Worte verstanden und das werde ich vermissen.
Big Hug. Madeleine


DANKE Sophie. Auch wenn du mir immer wieder versichert hast, dass du nichts gemacht hast [I did nothing.], so wirst du definitiv in unseren Erinnerungen bleiben. Natürlich nicht so sehr wegen dem, was du gemacht hast [I did nothing.], sondern wegen deiner lieben Art. Du warst wirklich eine großartige Bereicherung des Melusi Teams und unserer Familie. Und ganz nebenbei habe ich mich natürlich immer gefreut, wenn du den Abwasch für mich gemacht hast.
Es ist komisch, dass du nun so plötzlich gehen musstest und irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. Wir vermissen dich. Dein Stephan

Dienstag, 24. März 2020

Zum Heulen

Natürlich haben auch wir die "Corona"-Nachrichten der letzten Wochen sehr genau verfolgt. Zuerst Asien, dann Europa und seit Anfang März auch [Süd-]Afrika. Auch wenn sich der Virus noch verhältnismäßig langsam bei uns ausbreitet [oder nachgewiesen wird], so steigt doch die Unsicherheit und die damit verbundene Angst - vor allem aufgrund der Nachrichten aus Europa - rasant an.
Vor zehn Tagen hat die südafrikanische Regierung erste strikte Maßnahmen zur Eindämmung des Virus verkündet: keine Versammlungen mit mehr als 100 Personen, Schulen wurden geschlossen, Reisebeschränkungen verordnet und und und. Daraufhin haben wir die meisten unserer Arbeitsbereiche vorübergehend gestoppt: keine Kidsclubs, kein Melusi United Fußball, keine Bibelstunden, keine Gottesdienste, keine Jugendfreizeiten und auch kein MYC 2020 [Jugendkonferenz].


Schon allein diese Entscheidungen sind uns schwer gefallen. Doch viel schlimmer kam es ein paar Tage später, als wir durch die deutsche Botschaft informiert wurden, dass unsere Kurzzeitmitarbeiter aufgrund des drohenden Zusammenbruchs des internationalen Flugverkehrs so schnell wie möglich das Land verlassen sollen. Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen. Noch am selben Abend [oder besser gesagt Nacht] konnten wir - GOTT sei Dank - Flugtickets für fünf unserer Mitarbeiter für den nächsten Tag buchen. Ihnen blieben dann nur wenige Stunden, um ihre Sachen zu packen. Denn schon am nächsten Morgen hieß es, Tschüß zu sagen.


Ganz erhlich: es fühlte sich an wie eine Beerdigung. Wir haben schon viele Mitarbeiter über die Jahre verabschiedet, aber einen so emotionalen Abschied haben wir noch nie erlebt. Keiner war wirklich darauf vorbereitet und dass sie letztendlich über Nacht gehen mußten, machte alles noch schlimmer. Es war einfach zum Heulen - für die fünf und für den Rest der Melusi Familie.

Dienstag, 10. März 2020

Team Südafrika

In den letzten Jahren bestand unser Team vor allem aus internationalen Freiwilligen - vorwiegend aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und manchmal auch aus Australien. Im Februar 2020 kamen nur drei von 13 Vollzeitmitarbeitern aus Südafrika. Natürlich haben wir zusätzlich eine ganze Menge an Einheimischen, die sich in gewisser Weise in die Arbeit von Melusi mit einbringen. Sie sind in vielerlei Hinsicht unverzichtbar und übernehmen mehr und mehr Verantwortung.

Melusi Team November 2019

Doch um in Zukunft nicht immer nur abhängig von ausländischen Freiwilligen zu sein und bewußt mehr Südafrikaner mit einzubeziehen, haben wir nun erstmals zwei junge einheimische Erwachsene mit in unser Team aufgenommen.
Wenn auch nicht zum Team, so gehörten Jack und Lungi schon seit Jahren zu Melusi. Lungi lernte Melusi als Kind durch einen Kidsclub in ihrem Dorf kennen und Jack hat Melusi durch unser Fußballprogramm kennen gelernt. Beide sind in den letzten Jahren nicht nur älter geworden, sondern auch geistlich gewachsen. Sie gehörten fest zu unserer Jugendgruppe, waren im Gottesdienst beteiligt und halfen beim Kidsclub in ihren Dörfern. 


Wir haben sie nun bewußt eingeladen, für mehrere Monate einen "Kurzzeiteinsatz" in Melusi zu machen, unsere Lebensgemeinschaft zu bereichern und unser Team zu verstärken. Wir sind begeistert, dass sie sich auf dieses Abenteuer einlassen [Leben & Arbeiten in einem eher europäisch geprägten Team] und wünschen uns, dass diese Zeit für sie persönlich unwahrscheinlich bereichernd wird. Vor allem wünschen wir uns aber, dass dies nur der Anfang ist und in Zukunft mehr Einheimische Teil unserer Gemeinschaft und unseres Teams werden.

Man darf sich ja auch mal eine Pause können - Jack beim "Arbeiten"

Mittwoch, 4. März 2020

350m mehr Sicherheit

Das Melusi Gelände ist ein echter Segen: mehr als 5 Hektar groß, wunderschön mit Gärten und Wiesen und auch noch zentral gelegen zwischen dem Stadtzentrum Dundee's und dem größten Township [Siedlung der Schwarzen außerhalb der Stadt aus Zeiten der Apartheid]. Doch die Größe des Geländes und die damit verbundene ca. 1000 Meter Grundstücksgrenze bereitete uns in den letzten Jahren oft Probleme. Zu alt und löchrig war unser Zaun, der einen Großteil des Geländes begrenzte. Immer wieder nutzten in der Vergangenheit unsere Residents den kaputten Zaun als eine Gelegenheit, sich mal unerlaubterweise vom Grundstück zu entfernen. Und auch ungebetene Gäste nutzen in der Nacht oft den Zaun - oder was davon noch übrig war - als einen guten Einstieg auf unser Gelände. 


Um für etwas mehr Sicherheit in Melusi zu sorgen, haben wir in den letzten Monaten mit viel Mühe und Einsatz einen 350 Meter langen neuen Zaun errichtet, der nun hoffentlich nicht mehr so schnell überwunden werden kann. Natürlich hat es wieder einmal viel länger gedauert als gedacht. So brauchte allein die Firma, die für uns die Zaunfelder herstellte, drei Anläufe bis sie es endlich hinbekamen, uns Zaunfelder zu liefern, die nicht schief waren.
Doch nun ist dies erst einmal geschafft und der Zaun steht. In den nächsten Monaten werden wir noch weitere 180 Meter Zaun aufstellen. Dann klappt es hoffentlich ohne größere Probleme. [Fotoalbum]