Montag, 28. Dezember 2020

Weihnachten in Familie

Unsere Familie / Heiligabend 2020

Weihnachten in Familie - für viele Menschen weltweit war dies aufgrund von Corona dieses Jahr nicht oder nur eingeschränkt möglich. Auch wenn es in den letzten Tagen in Südafrika nur wenige Einschränkungen gab, so ist "Weihnachten in Familie" für die meisten unserer wohnungslosen Männer sowieso nur ein Traum. Entweder sie haben jeden Kontakt zu ihrer Familie verloren oder sind einfach nicht willkommen. 

Von daher ist Weihnachten immer eine besondere Zeit in Melusi. Als Team feiern wir gemeinsam mit unseren Männern. Für einige ist es das erste nüchterne Weihnachten seit vielen Jahren. Die meisten Männer sind tief berührt und manche wischen sich sogar Tränen aus dem Gesicht, wenn sie ein Geschenk überreicht bekommen und wir ihnen ein paar sehr persönliche Worte der Anerkennung und Wertschätzung mitgeben. 

Dieses Jahr haben alle unsere Männer ein besticktes T-Shirt von uns bekommen: Hoffnung, Gnade und gesegnet. Es ist unsere feste Überzeugung, dass es durch die Gnade Gottes Hoffnung für unsere Männer gibt und sie als Gesegnete leben dürfen.

Einige unsere Männer zeigen stolz ihr neues T-Shirt

Sonntag, 6. Dezember 2020

Endlich ein Dach über'n Kopf

  
Gerade stürmt es gewaltig. Regen, Hagel - alles was geht. Normalerweise war dieses Wetter der Horror für Mama Sylvia und ihre beiden Mädels. Das Dach ihrer alten Hütte glich eher einem Sieb und wann immer es regnete, mussten sie überall Schüsseln und Eimer aufstellen. In einer regnerischen Nacht war an Schlaf kaum zu denken.
Vor einigen Jahren hatten die drei Frauen angefangen, ein neues Haus zu bauen. Sie hatten alles selber gemacht: Fundament, Mauern, Fenster und Türen einbauen. Die Wände sind zwar reichlich schief geworden, doch dafür recht stark. Doch leider hat ihr Geld nie dafür gereicht, dem neuen Haus ein ordentliches Dach zu geben und so mussten sie weiterhin in ihrer alten Blechhütte wohnen.


Sylvia und ihre beiden Mädels gehören seit ein paar Jahren zu Melusi. Sie kocht täglich in unserer Gemeinschaftsküche, die Mädels gehören zu unserer Jugendgruppe und seit kurzem gibt es jeden Sonntag Kids Church auf ihrem Grundstück.
Da sie aus eigener Kraft ihren Traum vom neuen Haus - mit regensicherem Dach - selber nicht verwirklichen konnten, haben wir sie dabei unterstützt. Gemeinsam mit ein paar unserer Residents und einigen Leuten aus der Gemeinde haben wir ihnen ein ordentlichen Dach auf ihr Haus gesetzt, den Fußboden gegossen, Türen gehangen und noch ein paar Dinge ausgebessert.


Es ist bei weitem kein Traumhaus geworden - jedenfalls aus unserer Sicht. Doch umso größer war die Freude der drei Frauen als sie endlich einziehen konnten. Sie können ihr Glück immer noch kaum fassen und genießen es nun förmlich, wenn es regenet.

Donnerstag, 19. November 2020

Melusi Kids Church

Bevor wir die meisten unserer Arbeitsbereiche aufgrund von Corona für mehrere Monate einstellen mussten, war unsere Kids Church ein absolutes Aushängeschild. Jede Woche kamen zwischen 120-180 Kinder zu unserem speziellen Kindergottesdienst in Melusi. Es gab tolle Lobpreisvideos zum Mitsingen und Tanzen, die Geschichten wurden super dargestellt und darüber hinaus konnten die vielen Kinder sich auf unserem Spielplatz und dem Fußballfeld so richtig austoben. Für viele Kinder war dies definitiv der Höhepunkt der Woche. Doch damit war es ab Mitte März plötzlich vorbei.
Obwohl wir seit Anfang Oktober wieder Gottesdienste anbieten, ist es uns bis heute nicht möglich, unsere Kids Church in Melusi zu starten. Dies ist ein echter Verlust. Und doch hat sich in den letzten Wochen etwas Neues entwickelt, was uns mit Stolz und Freude erfüllt. Einige Frauen aus unserer Gemeinde haben ihre eigenen Kindergottesdienste bei sich Zuhause angefangen. Jeden Sonntag laufen sie schnell nach dem Gottesdienst nach Hause, um ihre Kids Church zu starten. Voller Begeisterung und Liebe für die Kinder erzählen sie von Jesus, singen und beten gemeinsam mit den Kindern und malen zum Abschluss noch etwas aus. Bevor die Kinder wieder nach Hause gehen, gibt es für jeden noch etwas zum Essen. 

 
Seit ein paar Wochen versorgen wir unsere Leute mit ausgearbeitetem Material, welches sie einfach umsetzen können. Zu unserer großen Überraschung haben ein paar Jugendliche nun sogar angefangen, die Bibelgeschichte als Theaterstück für die Kinder vorzuführen. Es ist unglaublich, was sich da gerade entwickelt. 
Momentan läuft Melusi Kids Church parallel in vier verschiedenen Townships und schon jetzt erreichen wir mehr Kinder als zuvor. Wir sind absolut begeistert davon - und die Kinder noch viel mehr.

Donnerstag, 5. November 2020

Krüger Nationalpark 2020

Ende Oktober hatten wir die Möglichkeit, für 10 Tage ganz in der Nähe des Krüger-Nationalparks Urlaub zu machen. Es war eine super entspannte Zeit, die wie sehr genossen haben. Von unserem Zelt aus konnten wir die Löwen aus der Entfernung hören, doch im Park konnten wir sie und viele andere Tiere auch ganz aus der Nähe sehen. 

Mehr Bilder und Eindrücke gibt es hier.


Montag, 19. Oktober 2020

Unsere Schulkinder

Jo.Ann / 2. Klasse

Ben.Luca / 6. Klasse

Elisa.Joy / 7. Klasse

Montag, 5. Oktober 2020

Melusi Gottesdienst

 

Nach fast sieben Monaten Corona bedingter Pause konnten wir gestern das erstes Mal als Melusi Gemeinde wieder gemeinsam Gottesdienst feiern. Es war ein besonderes Erlebnis - nicht nur aufgrund der weiterhin bestehender Maskenpflicht und Abstandsregelung. Aktuell dürfen wir unser Gebäude nur zu 50 % auslasten, was gestern gerade so reichte. Doch schon bald werden Leute auf der Veranda sitzen müssen, um den Gottesdienst zu verfolgen. Doch all dies spielte gestern nur eine untergeordnete Rolle. Wir konnten GOTT endlich gemeinsam wieder ehren und ihn anbeten. Es war ein echtes Freudenfest.

Montag, 28. September 2020

Melusi Newsletter

Ganz frisch: der aktuelle Melusi-Newsletter [nur in Englisch] mit einem kleinen Einblick in die letzten Monate in Melusi und persönlichen Berichten von einigen unserer Mitarbeitern.

Donnerstag, 10. September 2020

Herzlichen Glückwunsch Mama Maria

Als wir heute Vormittag bei Mama Maria vorbeifuhren, war sie ganz überrascht uns zu sehen. Sie war gerade beim Saubermachen ihres Hauses und kümmerte sich nebenbei um einige Nachbarkinder. Um die Mittagszeit wollte sie mit "ihren" Kindern zu einem nahegelegenen Spielplatz laufen, um ihnen etwas Besonderes zu ermöglichen. Ihr Mann hatte für heute einen Gelegenheitsjob gefunden und war nicht Zuhause. Es schien, ein ganz normaler Tag für Mama Maria zu sein.
Erst als sie unsere kleine Gruppe mit einem Kuchen sah, ahnte sie, dass heute ihr Geburtstag ist. Mit Tränen in den Augen und voller Dankbarkeit stand sie da, nahm unsere Glückwünsche entgegen und erzählte tief berührt, wie Jesus ihr Leben vor einigen Jahren grundlegend verändert hat. 
Sie, die früher für's Trinken bekannt war und sich dadurch selber nur wenig um ihre eigenen Kinder kümmerte, ist heute ein echter Engel in ihren Dorf. Jeden Tag passt sie auf 10-20 Kinder aus ihrer Nachbarschaft auf. Zweimal in der Woche kocht sie für bis zu 100 Kinder auf ihrem kleinen Ofen und einer offenen Feuerstelle. In ihrem Haus treffen sie und ihr Mann sich regelmäßig mit einigen Leuten zum Bibellesen und Beten und während wir aufgrund von Corona-Beschränkungen noch immer keine Gottesdienste in Melusi anbieten können, treffen sie sich mit bis zu 40 Leuten einfach in ihrem Haus. Mama Maria ist ein großartiges Zeugnis davon, wie Gott ein Leben grundlegend verändern kann.
Herzlichen Glückwunsch Mama Maria. Es ist ein Vorrecht, dich kennen zu dürfen.


Donnerstag, 3. September 2020

Hunger III.

Mit dem Start einer strikten Corona-Ausgangssperre Ende März hat Melusi angefangen, Bedürftige mit Lebensmittelpaketen zu versorgen. Was anfangs vor allem für unsere Arbeiter und Gemeindefamilien gedacht war, hat sich innerhalb der letzten Monate zu einem großen Projekt entwickelt. Ende August konnten wir wöchentlich mehr als 3000 Menschen helfen. Viele kamen an unsere Tür, um Hilfe zu finden, knapp 200 Lebensmittelpakete haben wir gezielt an Familien in Not geliefert und darüber hinaus noch drei Frauen aus unserer Gemeinde unterstützt, die für unzählige Kinder kochen. Einen kleinen Einblick davon sollen diese Videos vermitteln:

 

 



Sonntag, 23. August 2020

Team Südafrika - Teil II

Team Südafrika - so lautete unser Blogeintrag am 10. März. Im Februar diesen Jahres waren nur drei von unseren Teammitgliedern Südafrikaner: Peter & Angeline [die Mitgründer und Leiter von Melusi] und Bonginkosi, der früher selbst als Straßenkind für ein paar Monate in Melusi gelebt hatte. Anfang März kam nicht nur ein weiteres deutsches Ehepaar [Simon & Saliha] dazu, sondern wir haben auch zum ersten Mal, zwei junge Erwachsene [Sbo und Lungi] aus der Melusi Gemeinde für ein paar Monate mit in unser Team aufgenommen. Unser Gedanke dabei war, in Zukunft nicht immer nur abhängig von ausländischen Mitarbeitern zu sein, sondern ganz bewußt mehr Einheimische mit in unser Team aufzunehmen.

Es war als hätte GOTT dies eingefädelt. Denn nur wenige Wochen später kam Corona nach Südafrika und wir mussten fünf von unseren europäischen Kurzzeitmitarbeiter über Nacht ausfliegen [Blog: "Zum Heulen"]. Anfang August sind dann auch noch Daniel & Elske mit ihren Kindern nach Holland und Simon & Salhia nach Deutschland zurückgekehrt. Obwohl beide nächstes Jahr wieder nach Melusi kommen wollen [falls die Grenzen wieder offen sind und sie ein Visa bekommen], werden sie sie uns für die nächsten Monate fehlen.

Ayanda, Angeline, Sbo, Peter, Geanne, Bonginkosi, Stephan, Madeleine, Lungi [v.l.n.r.]

Umso erfreulicher ist es daher für uns, dass Ayanda, die bisher als Lehrerin in Siyasebenza - unserem Trainingszentrum für Arbeitslose - gearbeitet hat, nun zum Melusi Vollzeitteam dazugekommen ist. Ayanda gehört schon seit sechs Jahren zu unserer Gemeinde, lebt seit zwei Jahren mit in Melusi und gehörte irgendwie sowieso schon mit dazu. 

Durch alle personellen Veränderungen der letzten Monate haben wir seit Jahren das erste Mal ein Team, zu dem mehr Südafrikaner als internationale Mitarbeiter gehören. Tatsächlich sind nur noch Geanne [Holland] und wir übrig geblieben. Daran wird sich - dank Corona und weiterhin geschlossener Grenzen - auch so schnell nichts ändern. Unsere Hoffnung ist, dass vielleicht Anfang 2021 wieder neue ausländische Mitarbeiter unser Team unterstützen. Bis dahin freuen uns über jeden einzelnen unser Südafrikaner und wünschen uns, dass in Zukunft noch viel mehr Einheimische unser Team bereichern.

Dienstag, 11. August 2020

Ein Geschenk des Himmels

Es war ein Geschenk des Himmels: Trotz weiterhin bestehenden strikten Reisebeschränkungen [kein Verlassen des eigenen Bundeslandes, keine Vermietung von Ferienunterkünften...] und anhaltenden Kontaktsperren [jegliche Besuche - auch der eigenen Familien - sind weiterhin untersagt] konnten wir letzte Woche kurzfristig für ein paar Tage wegfahren. Es war unser erster längerer Ausflug als Familie seit Dezember letzten Jahres.
Über eine Bekannte wurde uns ein leerstehendes Haus auf einer Farm in den naheliegenden Drakensbergen angeboten. Gemeinsam mit Geanne - einer Freundin der Familie und Teil unseres Teams in Melusi - haben wir diese Gelegenheit gern genutzt.

Wir waren Wandern, haben die Wintersonne ausgiebig genossen, sind im eiskalten Bergfluß baden geganegn, haben die Abend vorm Kamin verbracht, viel miteinander gespielt, gelesen, gegrillt und einfach mal entsapnnt und etwas Abstand von Melusi gefunden. Auch wenn es nur ein paar Tage waren, so hat uns diese Zeit unheimlich gut getan. Es war wirklich ein Geschenk des Himmels. 
[Mehr Bilder gibt es hier.]

Samstag, 1. August 2020

Das lange Warten auf die Patienten

Die Gesundheitsministerin unserer Provinz KwaZulu-Natal [vergleichbar mit einem Bundesland] hat uns heute nach dreimaliger Ankündigung tatsächlich besucht. Gemeinsam mit der Chefin des Krankenhauses von Dundee und zahlreichen Mitarbeitern des örtlichen Gesundheitsamtes wollte sie sich persönlich ein Bild von unseren Einrichtungen machen, die wir dem Krankenhaus als Quarantäne-Stationen für Covid-19 Patienten angeboten haben.
Sie war sehr zufrieden mit unseren beiden Gebäuden. Doch konnte sie nicht verstehen, warum wir außer den Nebenkosten so gut wie kein Geld für die Nutzung durch das Krankenhaus verlangen. Leider hören wir momentan fast täglich von Regierungsvertretern, die sich durch Korruption im großen Stil an Covid-19 Geldern bereichern. Von daher war sie von unserem Gedanken, die Gebäude fast unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, sichtlich überrascht.


Überrascht sind auch wir, dass unsere Gebäude bisher noch nicht in Anspruch genommen wurden sind. Nur wenige Tage nachdem wir Anfang April durch unseren Bürgermeister angefragt worden, Quarantäne-Stationen anzubieten, waren unsere Gebäude einsatzbereit. Seitdem hatten wir mehrere Delegationen vom Krankenhaus und dem Gesundheitsamt hier, um alles vorzubereiten. Doch bis heute warten wir noch auf einen offziellen Vertrag und die ersten Patienten. Obwohl die Covid-19 Stationen im Krankenhaus momentan fast voll sind, ist bisher nichts passiert. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass sich keiner an Melusi etwas dazuverdienen kann. Wir sind gespannt, ob sich durch den Besuch der Ministerin nun etwas tut und tatsächlich Patienten in Melusi untergebracht werden.

Montag, 20. Juli 2020

Nein, Ja, Vielleicht, Eher doch nicht, Später, Jetzt aber, Bestimmt irgendwann.

Am Sonntag Abend warteten wir gespannt - wie schon mehrmals zuvor - auf eine Bekanntgabe des südafrikanischen Bildungsministeriums, ob unsere Kinder diese Woche weiterhin in die Schule gehen dürfen oder doch alle Schulen vorübergehend wieder geschlossen werden. In keinem anderen Bereich wird die Überforderung und Hilflosigkeit der Regierung Südafrikas in der Corona Krise so offensichtlich wie im Bereich der Schulen.

Durch eine extrem frühzeitige, strenge und langanhaltende Ausgangssperre wurde die Ausbreitung des Corona-Virus lange hinausgezögert. Doch spätestens seit Anfang Juni trifft die Pandemie Südafrika mit voller Wucht und der Höhepunkt steht wahrscheinlich erst noch bevor. In der letzten Woche hatte Südafrika - gemessen an der Einwohnerzahl und den positiven Testergebnissen - die höchsten Zuwachsraten weltweit. Seit wenigen Tagen gehören wir nun zu den Top 5 Ländern mit den meisten positiv getesteten Corona-Ansteckungen. Vor Südafrika liegen nur noch Länder, die eine weitaus höhere Bevölkerungszahl aufweisen. Es scheint ganz so als sei der Virus völlig außer Kontrolle geraten. Selbst im ländlichen Dundee hören wir nun täglich von Neuinfektionen und auch Leute aus unserer Gemeinde sind mittlerweile betroffen.

Zwar sind keine Veranstaltungen mit mehr als 50 Leuten erlaubt, private Besuche noch immer untersagt und  es gibt weiterhin einige Reisebeschränkungen, ansonsten hat man aber das Gefühl, dass das öffentliche Leben fast normal wieder weitergeht. Nur im Bereich der Schulen herrscht alles andere als Normalität. Seit Wochen wird heftig darum gestritten, wie und wann man die Schulen wieder teilweise oder ganz öffnet. Es ist ein unglaubliches Hin und Her und mittlerweile sieht keiner mehr so richtig durch.
Die Schule unserer Kinder hat im Gegensatz zu anderen Schulen seit zwei Wochen fast alle Klassen wieder zurückgenommen. Doch seit ein paar Tagen gibt es nun erneute Diskussionen um eine vorübergehende Schließung aller Schulen. Da es gestern Abend aber keine Ansage mehr dazu gab, sind Elisa.Joy, Ben.Luca und Jo.Ann heute wieder zum Unterricht gegangen - jedenfalls für die ersten Stunden. Denn zum Mittag wurden wir durch die Schule über den ersten Corona-Fall in Elisa.Joy's Klasse informiert. Damit ist für diese Woche die Schule erst einmal komplett abgesagt und ob unsere Kinder nächste Woche wieder gehen dürfen, weiß heute noch keiner.

Dienstag, 14. Juli 2020

Aufregung am Morgen und viel Frust

Es war gerade 5:30 Uhr als Jessica, die mit zur Melusi Gemeinschaft gehört, bei uns Zuhause an der Tür hämmerte. Sie war an diesem Tag früh unterwegs und bemerkte Licht in der großen Gemeinschaftsküche. Als sie nachsehen wollte, wer schon so zeitig am Arbeiten war, überraschte sie einen Einbrecher, der gerade dabei war, einen Sack mit Fleisch aus unserer Vorratskammer zu entwenden.
Es dauert nur wenige Sekunden und ich rannte los, weckte auf meinem Weg zur Küche schnell noch ein paar Residents als Unterstützung und gemeinsam versuchten wir ihn zu fassen. Madeleine riss noch zwei weitere Mitarbeiter aus dem Schlaf und innerhalb weniger Momente herrschte viel Aufregung in Melusi.
Durch die Dunkelheit konnten wir den Einbrecher leider nicht schnell genung finden und er entkam über den Zaun. Als er uns kommen sah, ließ er seine Beute zurück und verschwand im Morgengrauen. Obwohl wir ihn zu Fuß und mit Auto verfolgten, konnten wir ihn nicht mehr fangen.

Er hatte sich in dieser Nacht wahrscheinlich sehr sicher in Melusi gefühlt. Gegen 2:00 Uhr wurde er von einem unserer Männer auf der Veranda vor ihren Zimmern entdeckt. Er war gerade dabei, nach Zigarettenresten in ihren Aschenbechern zu suchen. Obwohl einige Männer ihn versuchten aufzuhalten, rannte er schnell weg und versteckte sich auf dem Gelände. Sein nächstes Ziel war dann etwas später unsere Küche. Er öffnete mit viel Gewalt zwei Sicherheitstore und verschaffte sich so Zutritt zu unseren Gefriertruhen. Als er gerade mit einem großen Sack Fleisch wieder durch ein Sicherheitstor krabbelte und verschwinden wollte, entdeckte ihn Jessica. 

Nur wenige Stunden später entdeckte Jessica denselben Typ plötzlich vor Melusi. Kurzerhand nahmen zwei unserer Mitarbeiter ihn fest und wir brachten ihn zur Polizei. Es war einer unserer jungen Drogenabhängigen, der im Januar für neun Tage in Melusi war und als es ihm besser ging, wieder nach Hause zurückkehrte. Offensichtlich wurde er rückfällig und brauchte Geld, um seine Sucht zu finanzieren. Die meisten Abhängigen werden kriminell und fangen an, zu klauen - zuerst von ihren Familie und danach wo auch immer sich eine Möglichkeit bietet.
Es dauerte knapp 30 Minuten bevor eine Polizeibeamte sich zuständig fühlte, unseren jungen Freund verhaftete und die Augenzeugenaussagen von Jessica und einem unserer Männer aufnahm. Doch unsere Freude über seine Verhaftung währte nicht lange. Die Polizeibeamtin hatte die Zeugenaussagen nicht gut genug geschrieben und so hatte eine Anklage wenig Aussicht auf Erfolg. Er wurde wieder entlassen. Schon am nächsten Tag sahen wir den Einbrecher wieder auf freiem Fuß. Er lachte nur und drohte uns, wieder zurückzukommen. Seitdem herrscht viel Frust - über unseren Freund, über die Polizei und über dem Gefühl, dem ganzen hilflos ausgeliefert zu sein.

Dienstag, 30. Juni 2020

Corona

Seit zwei Tagen hat Südafrika prozentual gesehen mehr Corona-Infizierte als Deutschland. Doch im Gegensatz zu Deutschland steht uns der Höhepunkt der Pandemie wahrscheinlich noch bevor. Durch eine strikte und langanhaltende Ausgangssperre hat die südafrikanische Regierung die Ausbreitung des Virus lange hinauszögern können. Doch seit den ersten größeren Lockerungen Anfang Juni hat sich auch der Virus deutlich schneller ausgebreitet. Momentan werden fast täglich neue Rekordzahlen an Infizierten für Südafrika gemeldet. Auch wenn zuerst vor allem Kapstadt und danach Johannesburg betroffen waren, so ist der Virus nun auch in unserem ländlichen Gebiet gelandet. Heute wurde die Polizeistation von Dundee geschlossen, ein Büro des Bildungsministerium musste schließen, an zwei Schulen in unserem Nachbardorf sind Lehrer infiziert und die Corona-Station im Krankenhaus von Dundee füllt sich zunehmend.
Auch wenn wir nicht in Angst leben, so blicken wir doch mit etwas Sorge auf die nächsten Tage und Wochen. Wie stark wird Dundee und eventuell auch Melusi und die Menschen, um die wir uns kümmern von Corona betroffen sein? Viele unserer Residents leiden unter chronischen Erkrankungen, die Menschen in den Hüttensiedlungen haben nur eingeschränkt Zugang zu Wasser und können sich auch nicht wirklich isolieren. Wir wollen uns nicht vorstellen, was alles passieren könnte und in Panik geraten. Vielmehr achten wir darauf, von unserer Seite aus alle Empfehlungen einzuhalten und gleichzeitig vertrauen wir GOTT, dass ER Seine Hand über uns hält.

Dienstag, 16. Juni 2020

Videoeindrücke


Dieses Video haben wir für die WEC Missionstage zusammengestellt, welche dieses Jahr online stattgefunden haben. Reinschauen lohnt sich.

Montag, 1. Juni 2020

Hunger II.


Nach über zwei Monaten strikten Lockdown gelten seit heute größere Lockerungen in Südafrika und die Wirtschaft fährt langsam wieder an. Doch viele Geringverdiener und Leute mit Gelegenheitsjobs haben ihre Arbeit verloren und wissen nicht, wie es für sie und ihre Familien weitergehen kann.
Nachdem wir vor einigen Wochen angefangen haben, mehrere Familien mit Lebensmitteln zu versorgen, stieg die Nachfrage ständig. Mittlerweile helfen wir wöchentlich mehr als 200 Familien und einigen Einzelpersonen mit Essenspaketen. Tendenz steigend. Außerdem unterstützen wir zwei Frauen aus unserer Gemeinde, die für jeweils über 50 Kinder aus ihrer Nachbarschaft kochen.
Auch wenn viele Arbeitsbereiche von Melusi momentan ausgesetzt sind, so freuen wir uns, dass wir auf dieser Weise Menschen dienen dürfen und ihnen damit nicht nur Essen, sondern auch Gottes Liebe weitergeben können. [Mehr Bilder gibt es hier.]

Donnerstag, 21. Mai 2020

Tod

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Gogo Idah mit einem ihrer Urenkel
Mit 90 Jahren ist Gogo Idah - unser ältestes Gemeindemitglied - vor zwei Wochen verstorben. Sie hat in den letzten Jahren gesundheitlich stark abgebaut und so war es letztendlich für sie eine echte Erlösung.
Als ihre Gemeinde waren wir mitverantwortlich für die Trauerfeier, die wie in vielen Familien üblich, in einem kleinen Zelt vor ihrem Haus abgehalten wurde. Natürlich wird man mit dem Thema Tod auf einer Beerdigung stark konfrontiert. Doch diese Beerdigung hat dann doch vieles übertroffen. Nur drei von Gogo Idah's 15 Kindern sind noch am Leben und auch etliche ihrer 48 Enkelkinder und 56 Urenkel sind schon verstorben. Doch selbst bei vielen ihrer Angehörigen, die zur Beerdigung kamen, hatte man das Gefühl, dass sie nur noch wenig Leben und Hoffnung haben. Einige Urenkel rauchten schnell noch Drogen bevor sie den Sarg ihrer Oma trugen, die zwei jüngsten Urenkel liefen völlig verloren herum, da sich keiner um sie kümmerte und viele der älteren Familienangehörigen waren so sehr mit dem traditionellen Ahnenkult beschäftigt, dass sie die Trauerfeier störten, als ich anfing über Jesus zu predigen.
Diese Beerdigung war leider in vielerlei Hinsicht eine Konfrontation mit dem Tod. Unsere Hoffnung und Gebet ist, dass wenigstens die beiden jüngsten Urenkel, die oft mit Gogo Idah nach Melusi zum Gottesdienst kamen, echtes Leben in JESUS finden.

Samstag, 9. Mai 2020

Hunger


Seit dem 26. März gilt in Südafrika eine strikte Ausgangssperre, die zwar am 01. Mai etwas gelockert wurde, doch generell weiterhin Gültigkeit besitzt. Die südafrikanische Regierung versucht alles, um die Folgen eines unkontrollierten Ausbruches von Covid-19 zu verhindern. Von daher ist es momentan nicht abzusehen, wann es zu weiteren Lockerungen kommt. Die Polizei und auch die extra angeforderte Armee tun ihr Bestes, um die Einhaltung der Ausgangssperre durchzusetzen - jedenfalls hört man dies von den größeren Städten. In Dundee war von einer strikten Ausgangsperre in den letzten Tagen nicht mehr viel zu merken. Vor allem seit am Anfang des Monates Sozialleistungen ausgezahlt worden, gibt es überall lange Schlangen vor den Geschäften.
Die Sozialleistungen wurden zwar durch den Staat in der Corona-Krise für sechs Monate angehoben, doch reicht dies trotzdem oft nicht zum Leben. Nur wenige Menschen haben einen festen Job, der ihnen auch in der Krise ein Einkommen garantiert. Viele gehen Gelegenheitsjobs nach oder arbeiten ohne feste Anstellung: die Frauen oft als Haushaltshilfe, die Männer als Gärtner, Bauarbeiter, Autowäscher... . Dabei verdienen sie nur ein sehr geringes Einkommen, was ihnen aber trotzdem hilft, ihre Familie irgendwie zu versorgen. Diese Geringverdiener sind nun von der Ausgangssperre und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen am meisten betroffen. Keine Arbeit, kein Geld. Es bleibt ihnen oft nicht mehr viel zum Essen und Leben.


Auch unser Program "Food for Work" [Lebensmittel für Arbeit] mussten wir leider Ende März vorübergehend einstellen. Die Leute, die in unserem Garten arbeiteten, um Essen für ihre Familien zu verdienen, dürfen nun nicht mehr rein. Trotzdem versorgen wir sie weiterhin mit den dringend benötigten Lebensmitteln. Zweimal wöchentlich kommen sie nun an unser Tor, um ein Essenspaket abzuholen.
Momentan werden es aber immer mehr Leute, die nach Unterstützung fragen. So haben wir vor drei Wochen angefangen, weitere Familien mit Essenspaketen zu beliefern. Dafür haben wir uns eine Sondergenehmigung von der Stadt besorgt, mit der wir nun in die Townships dürfen, um Bedürftige zu versorgen. Was für ein paar wenige Familien angedacht war, hat sich in den letzten Wochen rasant entwickelt. Jede Woche kommen neue Familien dazu, so dass wir nun wöchentlich ca. 110 Familien und ein paar Einzelpersonen versorgen - Tendenz steigend.
Seitdem wir mit der Auslieferung der Extra-Pakete begonnen haben, dürfen wir erleben, wie unterschiedliche Leute uns zum Beispiel mit Maismehl, Spinat, Hühnchenfleisch und anderen Lebensmitteln oder Geld versorgen. Dies ist eine großartige Unterstützung und hilft uns, den Hungrigen zu helfen und ihnen Gottes Liebe ganz praktisch zu zeigen.

Freitag, 1. Mai 2020

Frühsport

Nach fünf Wochen Ausgangssperre gibt es seit heute die ersten Lockerungen. Nicht wirklich viele, aber immerhin. Unter anderem darf man sein Grundstück verlassen, um in der Nachbarschaft Laufen zu gehen oder Fahrrad zu fahren - aber nur von 6:00 - 9:00 Uhr am Morgen [staatlich verordneter Frühsport].
Diese Möglichkeit habe ich [Stephan] heute gleich wahrgenommen und bin auf unseren "Hausberg" gefahren und habe die neue Freiheit und den wunderbaren Ausblick über Dundee genossen.

Mittwoch, 29. April 2020

Samstag, 25. April 2020

Lockdown Leben

Seit vier Wochen herrscht Ausgangssperre in Südafrika, seit über fünf Wochen sind die Kinder nicht mehr in der Schule gewesen und für die nächsten Wochen gibt es kaum Aussicht auf Veränderung. Zwar wird die Ausgangssperre ab Anfang Mai leicht gelockert, doch prinzipell bleibt sie weitesgehend bestehend - auf unbestimmte Zeit. 
Dies bedeutet, dass weiterhin jegliche Besuche, Treffen und Veranstaltungen untersagt bleiben, nur ausgewählte Geschäfte und Betriebe wieder öffnen dürfen und das Reisen nur innerhalb des eigenen Bundeslandes teilweise wieder erlaubt sein wird. Wann und wie es mit der Schule weitergehen soll, ist momentan noch nicht absehbar.
 
Diese Situation hat natürlich auch unser Leben ziemlich verändert und eingeschränkt - auch wenn wir uns innerhalb Melusi's weiterhin frei bewegen und treffen. Doch das Melusi Gelände verlassen wir momentan so gut wie nicht mehr.

Für die Kinder beginnt der Tag nun mit einigen Stunden "home schooling". Madeleine ist die Lehrerin und bereitet für alle drei - und manchmal haben wir auch noch einen Gastschüler - den Deutschunterricht der Deutschen Fernschule, einige Aufgaben der südafrikanischen Schule und ein paar Extraaufgaben [Mathe, Videos zur deutschen Geschichte, Leseaufgaben in Englisch und Deutsch] vor. Damit sind sowohl die Kinder, wie auch Madeleine gut beschäftigt. Auch wenn wir schon seit Jahren den Deutschunterricht per Fernschule Zuhause machen, ist dies noch einmal eine ganz andere Erfahrung. 

Aufgrund der eingeschränkten Dienste arbeitet unser Team momentan nur halbtags. Dies gibt uns die Möglichkeit, etwas herunterzufahren und ein Stück zur Ruhe zu kommen. Wir genießen diese spezielle Zeit, spielen ungemein viel als Familie, laden unsere Melusi Freunde zum Essen ein, verfolgen gemeinsam gespannt die Reden des Präsidenten im Fernsehen und machen zusammen Sport. Es geht uns richtig gut und wir sehen es - besonders in diesen Zeiten - als ein großes Vorrecht an, in Gemeinschaft zu leben.

Als Gemeinschaft treffen wir uns nun auch täglich zu einer Gebetszeit. Wir wollen bewusst für unsere Stadt, unsere Gemeinde, unser Land, unsere Regierung und die weltweite Situation eintreten. Besonders schön ist, dass die Kinder dem Beispiel der Erwachsenen folgen und ihre eigene Gebetszeit gestartet haben [auf Initiative von Jo.Ann und ihrer Freundin]. Elisa.Joy liest eine biblische Geschichte vor, die Kinder beten und manchmal wird sogar gesungen. 
Unser Leben im Lockdown hat sich verändert und es gibt so einiges, was wir wirklich vermissen. Doch in allem haben wir unwahrscheinlich viel Grund, GOTT dankbar zu sein.

Mittwoch, 15. April 2020

Corona-Lockdown

So langsam gewöhnen wir uns an die neue Situation, die Ende März auch plötzlich in Südafrika Realität wurde: Corona-Ausgangssperre. Die ersten Infizierten gab es Anfang März und schon zwei Wochen später hat die Regierung strikte Maßnahmen ergriffen: alle Schulen wurden geschlossen, jegliche Versammlungen mit mehr als 100 Leuten untersagt und die Einreise nach Südafrika deutlich verschärft.
Nur eine Woche später wurde dann eine 3-wöchige landesweite Ausgangssperre angekündigt, die mittlerweile um zwei Wochen bis Ende April verlängert wurde. Nichts geht mehr. Kein öffentliches Leben, die meisten Geschäfte und Betriebe geschlossen, keine Reisen oder Besuche mehr möglich, der komplette Flugverkehr wurde eingestellt - außer zum Einkaufen von Lebensmitteln oder zum Arztbesuch darf man das eigene Haus oder Grundstück eigentlich nicht mehr verlassen. 
Auch wenn nicht alle Südafrikaner diese Ausgangssperre ganz ernst nehmen - wir sind immer wieder überrascht, wie viele Menschen trotzdem noch unterwegs sind -, so haben wir praktisch alle Arbeitsbereiche von Melusi - außer dem Wohnprojekt für obdachlose Männer - vorübergehend auf Eis gelegt oder stark eingeschränkt. Obwohl unsere Food-for-Work [Essen für Arbeit] Leute nun nicht mehr im Garten arbeiten können, dürfen sie weiterhin bei uns vorbeikommen und ein Lebensmittelpaket abholen. 
Doch nicht nur sie sind bedürftig. Durch die Ausgangssperre haben viele ihren kleinen Job verloren und wissen nicht mehr, von was sie leben sollen. Daher beantragen wir momentan eine Genehmigung, die uns erlauben wird, unterwegs zu sein und Lebensmittel an Bedürftige auszugeben.
Auch wenn die Zahlen der Erkrankten bisher immer noch überschaubar sind, so weiß doch keiner richtig, wie sich die Situation in Südafrika weiterentwickelt. In allem schauen wir aber, wie wir gerade auch in dieser Zeit, Gottes Liebe weitergeben geben und Menschen in Not dienen können.

Montag, 30. März 2020

DANKE Sophie

Die Tränen des Abschieds sind mittlerweile getrocknet. Trotzdem fühlt es sich immer noch seltsam an und wir vermissen unsere fünf Kurzzeitmitarbeiter, die vor wenigen Tagen aus Melusi abreisen mussten - allen voran natürlich Sophie. Sie war über 2,5 Jahre Teil des Melusi Teams und in dieser Zeit ist sie auch Teil unserer Familie geworden. Daher ist es Zeit, DANKE zu sagen.

DANKE Sophie. Danke für alles. Danke, dass du auf mich aufgepasst hast. Du warst meine beste Freundin. Danke für die Übernachtungsparties. Ich habe mich immer gefreut, wenn du zum Abendbrot zu uns gekommen bist. Danke, dass du zu meinem Schulanfang gekommen bist und dass du noch zu meinem 8. Geburtstag da warst.
Du warst wie eine zweite Mama für mich. Es fehlt mir schon jetzt, nach der Schule dich in deinem Haus zu besuchen. Ich werde dich vermissen. Deine Freundin Jo.Ann

DANKE Sophie, dass wir immer so schöne "sleep-overs" [Übernachtungsparties] bei dir haben konnten. Auch das gemeinsame Monopoly Spielen hat total Spass gemacht. Danke für all die tollen Geschenke, die du mir gemacht hast.
Liebe Sophie, danke dass du wie eine große Schwester warst und die Tomatensoße für die Nudeln mit viel Zucker gekocht hast. Danke, dass du mit mir Thabo gelesen hast und deine Kinderschokolade und Salami mit uns geteilt hast. Dich zu Ärgern hat mir immer sehr viel Freude gemacht - mit dir konnte ich viel Spass haben. Ich vermisse dich. Dein Ben.Luca

DANKE Sophie, dass du wie eine große Schwester für mich warst - auch wenn ich bald größer sein werde als du. Danke für all die tollen Erinnerungen, die coolen Übernachtungen, die unzähligen Leseabende in meinem Zimmer, das gemeinsame Filmschauen und die vielen Kichermomente. 
Du bist eine wirklich super Nutella-Freundin. Du bist sehr lieb, cool und einfach genial. Ich werde dich und unsere ständige Schokoladenesserei sehr vermissen. Ich habe dich ganz doll lieb. XOXO deine Elisa.Joy
DANKE Sophie, dass du durch deine Zeit in Melusi Teil unserer Familie geworden bist. Danke für dein Vertrauen und die vielen Gespräche, die wir haben durften. Danke auch für die unzähligen Abende, an denen du auf unsere Kinder aufgepasst hast. 
Danke für deine Fürsorge (dass du schon Nudeln mit Tomatensoße gekocht hast als wir aus dem Urlaub zurückkamen). Danke für dein Mitdenken und Mitplanen [Soll einer von uns die Chapel putzen? 😏] Wir haben uns auch ohne Worte verstanden und das werde ich vermissen.
Big Hug. Madeleine


DANKE Sophie. Auch wenn du mir immer wieder versichert hast, dass du nichts gemacht hast [I did nothing.], so wirst du definitiv in unseren Erinnerungen bleiben. Natürlich nicht so sehr wegen dem, was du gemacht hast [I did nothing.], sondern wegen deiner lieben Art. Du warst wirklich eine großartige Bereicherung des Melusi Teams und unserer Familie. Und ganz nebenbei habe ich mich natürlich immer gefreut, wenn du den Abwasch für mich gemacht hast.
Es ist komisch, dass du nun so plötzlich gehen musstest und irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. Wir vermissen dich. Dein Stephan

Dienstag, 24. März 2020

Zum Heulen

Natürlich haben auch wir die "Corona"-Nachrichten der letzten Wochen sehr genau verfolgt. Zuerst Asien, dann Europa und seit Anfang März auch [Süd-]Afrika. Auch wenn sich der Virus noch verhältnismäßig langsam bei uns ausbreitet [oder nachgewiesen wird], so steigt doch die Unsicherheit und die damit verbundene Angst - vor allem aufgrund der Nachrichten aus Europa - rasant an.
Vor zehn Tagen hat die südafrikanische Regierung erste strikte Maßnahmen zur Eindämmung des Virus verkündet: keine Versammlungen mit mehr als 100 Personen, Schulen wurden geschlossen, Reisebeschränkungen verordnet und und und. Daraufhin haben wir die meisten unserer Arbeitsbereiche vorübergehend gestoppt: keine Kidsclubs, kein Melusi United Fußball, keine Bibelstunden, keine Gottesdienste, keine Jugendfreizeiten und auch kein MYC 2020 [Jugendkonferenz].


Schon allein diese Entscheidungen sind uns schwer gefallen. Doch viel schlimmer kam es ein paar Tage später, als wir durch die deutsche Botschaft informiert wurden, dass unsere Kurzzeitmitarbeiter aufgrund des drohenden Zusammenbruchs des internationalen Flugverkehrs so schnell wie möglich das Land verlassen sollen. Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen. Noch am selben Abend [oder besser gesagt Nacht] konnten wir - GOTT sei Dank - Flugtickets für fünf unserer Mitarbeiter für den nächsten Tag buchen. Ihnen blieben dann nur wenige Stunden, um ihre Sachen zu packen. Denn schon am nächsten Morgen hieß es, Tschüß zu sagen.


Ganz erhlich: es fühlte sich an wie eine Beerdigung. Wir haben schon viele Mitarbeiter über die Jahre verabschiedet, aber einen so emotionalen Abschied haben wir noch nie erlebt. Keiner war wirklich darauf vorbereitet und dass sie letztendlich über Nacht gehen mußten, machte alles noch schlimmer. Es war einfach zum Heulen - für die fünf und für den Rest der Melusi Familie.

Dienstag, 10. März 2020

Team Südafrika

In den letzten Jahren bestand unser Team vor allem aus internationalen Freiwilligen - vorwiegend aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und manchmal auch aus Australien. Im Februar 2020 kamen nur drei von 13 Vollzeitmitarbeitern aus Südafrika. Natürlich haben wir zusätzlich eine ganze Menge an Einheimischen, die sich in gewisser Weise in die Arbeit von Melusi mit einbringen. Sie sind in vielerlei Hinsicht unverzichtbar und übernehmen mehr und mehr Verantwortung.

Melusi Team November 2019

Doch um in Zukunft nicht immer nur abhängig von ausländischen Freiwilligen zu sein und bewußt mehr Südafrikaner mit einzubeziehen, haben wir nun erstmals zwei junge einheimische Erwachsene mit in unser Team aufgenommen.
Wenn auch nicht zum Team, so gehörten Jack und Lungi schon seit Jahren zu Melusi. Lungi lernte Melusi als Kind durch einen Kidsclub in ihrem Dorf kennen und Jack hat Melusi durch unser Fußballprogramm kennen gelernt. Beide sind in den letzten Jahren nicht nur älter geworden, sondern auch geistlich gewachsen. Sie gehörten fest zu unserer Jugendgruppe, waren im Gottesdienst beteiligt und halfen beim Kidsclub in ihren Dörfern. 


Wir haben sie nun bewußt eingeladen, für mehrere Monate einen "Kurzzeiteinsatz" in Melusi zu machen, unsere Lebensgemeinschaft zu bereichern und unser Team zu verstärken. Wir sind begeistert, dass sie sich auf dieses Abenteuer einlassen [Leben & Arbeiten in einem eher europäisch geprägten Team] und wünschen uns, dass diese Zeit für sie persönlich unwahrscheinlich bereichernd wird. Vor allem wünschen wir uns aber, dass dies nur der Anfang ist und in Zukunft mehr Einheimische Teil unserer Gemeinschaft und unseres Teams werden.

Man darf sich ja auch mal eine Pause können - Jack beim "Arbeiten"

Mittwoch, 4. März 2020

350m mehr Sicherheit

Das Melusi Gelände ist ein echter Segen: mehr als 5 Hektar groß, wunderschön mit Gärten und Wiesen und auch noch zentral gelegen zwischen dem Stadtzentrum Dundee's und dem größten Township [Siedlung der Schwarzen außerhalb der Stadt aus Zeiten der Apartheid]. Doch die Größe des Geländes und die damit verbundene ca. 1000 Meter Grundstücksgrenze bereitete uns in den letzten Jahren oft Probleme. Zu alt und löchrig war unser Zaun, der einen Großteil des Geländes begrenzte. Immer wieder nutzten in der Vergangenheit unsere Residents den kaputten Zaun als eine Gelegenheit, sich mal unerlaubterweise vom Grundstück zu entfernen. Und auch ungebetene Gäste nutzen in der Nacht oft den Zaun - oder was davon noch übrig war - als einen guten Einstieg auf unser Gelände. 


Um für etwas mehr Sicherheit in Melusi zu sorgen, haben wir in den letzten Monaten mit viel Mühe und Einsatz einen 350 Meter langen neuen Zaun errichtet, der nun hoffentlich nicht mehr so schnell überwunden werden kann. Natürlich hat es wieder einmal viel länger gedauert als gedacht. So brauchte allein die Firma, die für uns die Zaunfelder herstellte, drei Anläufe bis sie es endlich hinbekamen, uns Zaunfelder zu liefern, die nicht schief waren.
Doch nun ist dies erst einmal geschafft und der Zaun steht. In den nächsten Monaten werden wir noch weitere 180 Meter Zaun aufstellen. Dann klappt es hoffentlich ohne größere Probleme. [Fotoalbum]