Samstag, 25. April 2020

Lockdown Leben

Seit vier Wochen herrscht Ausgangssperre in Südafrika, seit über fünf Wochen sind die Kinder nicht mehr in der Schule gewesen und für die nächsten Wochen gibt es kaum Aussicht auf Veränderung. Zwar wird die Ausgangssperre ab Anfang Mai leicht gelockert, doch prinzipell bleibt sie weitesgehend bestehend - auf unbestimmte Zeit. 
Dies bedeutet, dass weiterhin jegliche Besuche, Treffen und Veranstaltungen untersagt bleiben, nur ausgewählte Geschäfte und Betriebe wieder öffnen dürfen und das Reisen nur innerhalb des eigenen Bundeslandes teilweise wieder erlaubt sein wird. Wann und wie es mit der Schule weitergehen soll, ist momentan noch nicht absehbar.
 
Diese Situation hat natürlich auch unser Leben ziemlich verändert und eingeschränkt - auch wenn wir uns innerhalb Melusi's weiterhin frei bewegen und treffen. Doch das Melusi Gelände verlassen wir momentan so gut wie nicht mehr.

Für die Kinder beginnt der Tag nun mit einigen Stunden "home schooling". Madeleine ist die Lehrerin und bereitet für alle drei - und manchmal haben wir auch noch einen Gastschüler - den Deutschunterricht der Deutschen Fernschule, einige Aufgaben der südafrikanischen Schule und ein paar Extraaufgaben [Mathe, Videos zur deutschen Geschichte, Leseaufgaben in Englisch und Deutsch] vor. Damit sind sowohl die Kinder, wie auch Madeleine gut beschäftigt. Auch wenn wir schon seit Jahren den Deutschunterricht per Fernschule Zuhause machen, ist dies noch einmal eine ganz andere Erfahrung. 

Aufgrund der eingeschränkten Dienste arbeitet unser Team momentan nur halbtags. Dies gibt uns die Möglichkeit, etwas herunterzufahren und ein Stück zur Ruhe zu kommen. Wir genießen diese spezielle Zeit, spielen ungemein viel als Familie, laden unsere Melusi Freunde zum Essen ein, verfolgen gemeinsam gespannt die Reden des Präsidenten im Fernsehen und machen zusammen Sport. Es geht uns richtig gut und wir sehen es - besonders in diesen Zeiten - als ein großes Vorrecht an, in Gemeinschaft zu leben.

Als Gemeinschaft treffen wir uns nun auch täglich zu einer Gebetszeit. Wir wollen bewusst für unsere Stadt, unsere Gemeinde, unser Land, unsere Regierung und die weltweite Situation eintreten. Besonders schön ist, dass die Kinder dem Beispiel der Erwachsenen folgen und ihre eigene Gebetszeit gestartet haben [auf Initiative von Jo.Ann und ihrer Freundin]. Elisa.Joy liest eine biblische Geschichte vor, die Kinder beten und manchmal wird sogar gesungen. 
Unser Leben im Lockdown hat sich verändert und es gibt so einiges, was wir wirklich vermissen. Doch in allem haben wir unwahrscheinlich viel Grund, GOTT dankbar zu sein.

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