Donnerstag, 21. Mai 2020

Tod

jhsjdb
Gogo Idah mit einem ihrer Urenkel
Mit 90 Jahren ist Gogo Idah - unser ältestes Gemeindemitglied - vor zwei Wochen verstorben. Sie hat in den letzten Jahren gesundheitlich stark abgebaut und so war es letztendlich für sie eine echte Erlösung.
Als ihre Gemeinde waren wir mitverantwortlich für die Trauerfeier, die wie in vielen Familien üblich, in einem kleinen Zelt vor ihrem Haus abgehalten wurde. Natürlich wird man mit dem Thema Tod auf einer Beerdigung stark konfrontiert. Doch diese Beerdigung hat dann doch vieles übertroffen. Nur drei von Gogo Idah's 15 Kindern sind noch am Leben und auch etliche ihrer 48 Enkelkinder und 56 Urenkel sind schon verstorben. Doch selbst bei vielen ihrer Angehörigen, die zur Beerdigung kamen, hatte man das Gefühl, dass sie nur noch wenig Leben und Hoffnung haben. Einige Urenkel rauchten schnell noch Drogen bevor sie den Sarg ihrer Oma trugen, die zwei jüngsten Urenkel liefen völlig verloren herum, da sich keiner um sie kümmerte und viele der älteren Familienangehörigen waren so sehr mit dem traditionellen Ahnenkult beschäftigt, dass sie die Trauerfeier störten, als ich anfing über Jesus zu predigen.
Diese Beerdigung war leider in vielerlei Hinsicht eine Konfrontation mit dem Tod. Unsere Hoffnung und Gebet ist, dass wenigstens die beiden jüngsten Urenkel, die oft mit Gogo Idah nach Melusi zum Gottesdienst kamen, echtes Leben in JESUS finden.

Samstag, 9. Mai 2020

Hunger


Seit dem 26. März gilt in Südafrika eine strikte Ausgangssperre, die zwar am 01. Mai etwas gelockert wurde, doch generell weiterhin Gültigkeit besitzt. Die südafrikanische Regierung versucht alles, um die Folgen eines unkontrollierten Ausbruches von Covid-19 zu verhindern. Von daher ist es momentan nicht abzusehen, wann es zu weiteren Lockerungen kommt. Die Polizei und auch die extra angeforderte Armee tun ihr Bestes, um die Einhaltung der Ausgangssperre durchzusetzen - jedenfalls hört man dies von den größeren Städten. In Dundee war von einer strikten Ausgangsperre in den letzten Tagen nicht mehr viel zu merken. Vor allem seit am Anfang des Monates Sozialleistungen ausgezahlt worden, gibt es überall lange Schlangen vor den Geschäften.
Die Sozialleistungen wurden zwar durch den Staat in der Corona-Krise für sechs Monate angehoben, doch reicht dies trotzdem oft nicht zum Leben. Nur wenige Menschen haben einen festen Job, der ihnen auch in der Krise ein Einkommen garantiert. Viele gehen Gelegenheitsjobs nach oder arbeiten ohne feste Anstellung: die Frauen oft als Haushaltshilfe, die Männer als Gärtner, Bauarbeiter, Autowäscher... . Dabei verdienen sie nur ein sehr geringes Einkommen, was ihnen aber trotzdem hilft, ihre Familie irgendwie zu versorgen. Diese Geringverdiener sind nun von der Ausgangssperre und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen am meisten betroffen. Keine Arbeit, kein Geld. Es bleibt ihnen oft nicht mehr viel zum Essen und Leben.


Auch unser Program "Food for Work" [Lebensmittel für Arbeit] mussten wir leider Ende März vorübergehend einstellen. Die Leute, die in unserem Garten arbeiteten, um Essen für ihre Familien zu verdienen, dürfen nun nicht mehr rein. Trotzdem versorgen wir sie weiterhin mit den dringend benötigten Lebensmitteln. Zweimal wöchentlich kommen sie nun an unser Tor, um ein Essenspaket abzuholen.
Momentan werden es aber immer mehr Leute, die nach Unterstützung fragen. So haben wir vor drei Wochen angefangen, weitere Familien mit Essenspaketen zu beliefern. Dafür haben wir uns eine Sondergenehmigung von der Stadt besorgt, mit der wir nun in die Townships dürfen, um Bedürftige zu versorgen. Was für ein paar wenige Familien angedacht war, hat sich in den letzten Wochen rasant entwickelt. Jede Woche kommen neue Familien dazu, so dass wir nun wöchentlich ca. 110 Familien und ein paar Einzelpersonen versorgen - Tendenz steigend.
Seitdem wir mit der Auslieferung der Extra-Pakete begonnen haben, dürfen wir erleben, wie unterschiedliche Leute uns zum Beispiel mit Maismehl, Spinat, Hühnchenfleisch und anderen Lebensmitteln oder Geld versorgen. Dies ist eine großartige Unterstützung und hilft uns, den Hungrigen zu helfen und ihnen Gottes Liebe ganz praktisch zu zeigen.

Freitag, 1. Mai 2020

Frühsport

Nach fünf Wochen Ausgangssperre gibt es seit heute die ersten Lockerungen. Nicht wirklich viele, aber immerhin. Unter anderem darf man sein Grundstück verlassen, um in der Nachbarschaft Laufen zu gehen oder Fahrrad zu fahren - aber nur von 6:00 - 9:00 Uhr am Morgen [staatlich verordneter Frühsport].
Diese Möglichkeit habe ich [Stephan] heute gleich wahrgenommen und bin auf unseren "Hausberg" gefahren und habe die neue Freiheit und den wunderbaren Ausblick über Dundee genossen.