Montag, 27. Januar 2020

Gemüsesegen

Der gute Regen der letzten Wochen füllt nicht nur langsam unseren Teich, sondern trägt auch dazu bei, dass wir momentan so viel Gemüse in unserem Garten ernten, wie noch nie. Auberginen, Chillies, Zucchinis, Salat, Paprika, Gurken, Blumenkohl, Spinat, Möhren, Weißkohl - jeden Tag wird geerntet und es scheint trotzdem kein Ende zu nehmen. Unser Melusi Küchenteam kommt kaum noch hinterher, alles Gemüse zu verarbeiten, für das gemeinsame Mittag vorzubereiten oder einzufrosten. Manchmal hat man momentan das Gefühl, dass unser Mittagessen vor allem aus Gemüse und unterschiedlichsten Salaten besteht. Viel gesünder kann man wirklich kaum essen.


Doch nicht nur wir sind durch das viele Gemüse reich beschenkt, sondern natürlich auch unsere ca. 15-20 Food-for-Worker, die vormittags bei uns arbeiten, um sich ein Lebensmittelpaket zu verdienen. Neben Brot und Meismehl, welches sie täglich von uns bekommen, gehört nun auch ein reichhaltiges Angebot an Gemüse dazu. Vor allem Spinat und Weißkohl sind dabei der Renner.
Darüber hinaus können wir zur Zeit jede Woche ein Altersheim, ein Frauenhaus, ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung, eine andere Gemeinde und eine "Suppenküche" für Kinder mit unserem Gemüse beschenken. Wir sind reich gesegnet und dürfen diesen Segen gern weitergeben.

Montag, 20. Januar 2020

Ein weinender Farmer II

Januar 2019
Vor genau einem Jahr besuchten wir einen Farmer aus unserer Gemeinde, um für ihn zu beten ["Ein weinender Farmer"]. Die über Jahre anhaltende Dürre hatte ihn extrem zugesetzt. Es drohte ihm ein weiterer totaler Ernteausfall und damit ein enormer finanzieller Verlust. 
Noch bevor wir überhaupt beten konnten, fing unser Freund an zu weinen. Er war am Ende seiner Kräfte und wußte einfach nicht mehr weiter. Das einzige was helfen würde, wäre ausreichend Regen. Doch die Aussichten waren nicht gut und letztendlich kam auch nur sehr wenig. Es war ein weiteres verlorenes Jahr.

Januar 2020
Letzte Woche waren wir wieder zum Beten auf die gleiche Farm eingeladen. Wieder stand vor uns ein weinender Farmer. Doch dieses Mal war er nicht überwältigt von der Trockenheit und dem drohenden Ernteausfall, sondern von Gottes Güte. Mit bewegenden Worten erzählte er uns, wie Gott ihn und seine Familie durch die letzte Zeit getragen hat und wie viel Regen sie dieses Jahr geschenkt bekommen haben. Mit Tränen in den Augen und Dankbarkeit in seinem Herzen zeigte er uns seine grünen Felder und den übervollen Teich. Kein Vergleich zu letztem Jahr. GOTT hat ein großer Wunder vollbracht.

Donnerstag, 16. Januar 2020

Einhundertzweiundfünfzig

Wir lagen noch im Bett als am Neujahrsmorgen gegen 9:00 Uhr unser Telefon klingelte. Ich wurde gerufen, da ein junger Mann aufgenommen werden wollte. Er war im Dezember schon mal dagewesen und hatte nach Hilfe gefragt. Doch über Weihnachten haben wir in Melusi keine Drogenabhängigen aufgenommen und so wurde er auf das neue Jahr vertröstet. Zu unserer großen Überraschung stand er pünktlich am 01. Januar 9:00 Uhr vor unserer Tür.

Er war damit definitv der erste in diesem Jahr. Doch schon in der ersten Januarwoche kamen noch fünf weitere Drogenabhängige dazu. Es scheint so weiterzugehen, wie schon das ganze letzte Jahr. 
Als wir vor neun Jahren nach Melusi kamen, hatten wir etwas mehr als 50 wohnungslose Männer in unserem ersten Jahr hier. Nun hat sich diese Zahl fast verdreifacht [152 Männer haben in 2019 für ein paar Tage, Wochen oder Monate in Melusi gewohnt]. Waren es früher vor allem ältere Alkoholiker, die von der Straße zu uns kamen, ist die Anzahl der Drogenabhängigen in den letzten beiden Jahren drastisch gestiegen. 75% der zunehmend jüngeren Männer, die zu uns kommen, sind nun drogenabhängig [vor allem Heroin]. Wir haben viel dazu lernen müssen und unser Program hat sich weiterentwickelt. Doch in allem ist unsere Berufung gleichgeblieben: Wir sind hier, um Menschen in Not zu dienen, ihnen Gottes Liebe weiterzugeben und sie zu einem Leben mit JESUS einzuladen. Dies wollen wir von ganzem Herzen tun - egal, wie viele Männer dieses Jahr um Hilfe fragen.