Montag, 31. Dezember 2012

THANK YOU

Am Ende des Jahres wollen wir ganz bewußt DANKE sagen. DANKE für eure Freundschaft, DANKE für alles Interesse an unserem Leben in Südafrika und unserem Blog [euer Zuspruch ist überwältigend], DANKE für alles Mit-an-uns-Denken, DANKE an alle, die uns dieses Jahr besucht haben [dies war großartig], DANKE für jeden Brief & jede Email & jeden Anruf & jeden Gruß [auch wenn leider aufgrund der südafrikanischen Post nicht alles angekommen ist], DANKE für jedes Gebet [dies ist auf alle Fälle angekommen] und DANKE für alle finanzielle Unterstützung.
Ihr seid für uns sehr wertvoll und eine echte Ermutigung in unser Arbeit in Melusi. THANK YOU.


Mittwoch, 26. Dezember 2012

Ruhige Weihnachten

Irgendwie haben wir uns an Weihnachten bei 35° noch nicht gewöhnt. Es fiel uns dieses Jahr sehr schwer, in "Weihnachtsstimmung" zu kommen, obwohl die Kinder sehr daraufhin gefiebert haben. Letztes Jahr haben wir uns mit der Weihnachtsdekoration und "deutscher Weihnachtskultur" noch deutlich mehr Mühe gegeben, doch dieses Jahr fiel alles etwas kleiner aus.



Schön war vor allem, dass die letzten Tage sehr ruhig waren und wir viel Zeit als Familie hatten. So konnten wir mit den Kindern am 24. Dez einen kleinen Familienweihnachtsgottesdienst feiern - leider hat es mit dem Krippenspiel nicht so geklappt, da Ben.Luca als Joseph schon nach 2 Min ausgestiegen ist - , wir hatten viel Zeit, um die Geschenke auszupacken und wir sind bei unsere Männer vorbei gegangen, um auch ihnen eine Freude zu machen. Gestern waren wir dann als Melusi Gemeinschaft [Team & Residents & Care.Centre Patienten + Mitarbeiter] zusammen an einem See grillen. Alles sehr entspannt und ohne große Aufregung. So haben wir vor allem die Ruhe der letzten Tage sehr genossen und in einer ganz anderen Weise Weihnachten verbracht als wir es von Deutschland aus gewohnt sind.

Sonntag, 23. Dezember 2012

Ein seltener Gast

Aufgrund des sinflutartigen Regens am Donnerstag Nachmittag haben wir dann später einen seltenen Gast auf unserem Weg gefunden. Ein großer Krebs hatte sich verirrt und den Weg zurück in den Damm nicht wieder gefunden. Denn auch wenn wir solche Krebse schon des öfteren am Ozean gesehen haben, so ist dies doch etwas Besonderes, einem hier bei uns in Melusi zu begegnen.


Generell können wir uns aber über zu viele ungewollte Tiere in unserem Haus oder auch im Garten nicht beschweren. Auch wenn die Gefahr besteht - vor allem bei den jetzigen Temperaturen von über 30° - mal auf eine Schlange zu stoßen und wir auch schon zweimal eine Ratte bei uns im Haus hatten, so hält sich doch ungewollter tierischer Besuch im Allgemeinen eher zurück.

Freitag, 21. Dezember 2012

Der Damm ist voll

Nachdem die letzte Regensaison [November - März] fast vollständig ausgefallen ist und Dundee unter der schlimmsten Dürre seit 80 Jahren gelitten hat, können wir uns dieses Jahr über fehlenden Regen nicht beschweren. Vor allem in den letzten Wochen hat es immer wieder ausgiebig geregnet. Gestern schüttete es fast den ganzen Nachmittag - mit dem Ergebnis, dass unser Damm übergelaufen ist. 



Durch das zusätzlich warme Wetter wächst und gedeiht im Moment alles unwahrscheinlich - das Gras, das Unkraut, aber auch Madeleines Gemüsegarten und vor allem ihre Sonnenblumen. Zum Teil überragen sie nun schon die Mauer und sind von der Straße aus sichtbar.

Montag, 17. Dezember 2012

Demütigende Hilfe

Nicht nur seit dem "kaputten Spielzeugauto" beschäftigt uns sehr der Gedanke, was wirkliche Hilfe ist und auch als solche verstanden wird. Denn nicht alles, was wir mit mehr oder weniger guten Intentionen tun, ist vor allem langfristig auch hilfreich. Manchmal schadet wahrscheinlich unsere Hilfe sogar mehr, als das sie nützt. 
Ich bin mir sicher, dass die Kinder, denen wir das kaputte Spielzeugauto geschenkt haben, damit spielen werden. Besser ein kaputtes Auto als gar keines. Irgendwie werden sie es schon nutzbar machen. Also erfüllt das Auto ja zumindestens teilweise seinen Zweck - die Kinder etwas glücklich zu machen.
Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass wir der Familie mit unserem "Geschenk" ausgedrückt haben, dass ein kaputtes Auto für sie gut genug ist. Wir haben ihr sowieso schon stark vorhandenes Gefühl der Minderwertigkeit, damit noch bestätigt. "Unsere Kinder spielen mit dem Auto nicht mehr, aber für euch reicht es alle mal noch." Demütigende Hilfe.
Das Beispiel mit dem kaputten Spielzeugauto ist ziemlich offensichtlich. Doch auch wenn es oft viel subtiler geschieht, so sind die Auswirkungen ähnlich. Wir demütigen oder bestätigen Menschen in ihrer minderwertigen Rolle anstatt ihnen wirkliche Hilfe anzubieten - Hilfe, die ihre aktuelle Not lindert und gleichzeitig ihre Menschenwürde, ihr Selbstbild stärkt und ihnen langfristig hilft, nicht mehr auf "demütigende" Hilfe anderer angewiesen zu sein.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Ein kaputtes Spielzeugauto

Diese Woche haben wir 16 Gäste aus Durban zu Besuch, die an einem Art "Missionsschnuppercamp" teilnehmen. Die meisten von ihnen waren im September schon mal für ein Wochenende bei uns. Da sie damals ziemlich bewegt waren, von dem was sie hier gehört und gesehen haben, sind sie nun gleich wieder gekommen. Eine der Frauen hat in der Zwischenzeit eine ganze Menge an Seife, Kinderzahnbürsten, Flip Flops, gebrauchter Kleidung, Spielzeug und anderen Geschenken für unsere Familien im Township aufgetrieben. Gestern konnten wir daher jeder Familie zusätzlich zu dem wöchentlichen Lebensmittelpaket noch einen großen Beutel überreichen. Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Als wir in der letzten Hütte waren und unseren letzten Beutel überreichten, befand sich darin ein großes ferngesteuertes Auto - doch ohne Fernbedienung und mit nur drei Rädern. In dem Moment als der Vater das Geschenk auspackte, ist mir ganz anders geworden und ich habe mich ziemlich geschämt. Ist dies unser "Teilen" mit den Armen? Die Kleidung, die wir sowieso nicht mehr tragen, weil sie viel zu alt geworden ist, spenden wir großzügig. Wenn die Kinder ihr Zimmer vor lauter Spielzeug nicht mehr betreten können, sortieren wir gern das alte und kaputte aus, geben es weiter und denken noch, wir haben etwas Gutes getan. Forderte Jesus uns nicht dazu auf: "Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat." [Lk 3.11] Sind wir wirklich bereit von unserem Überfluß abzugeben und das zu teilen, was uns wichtig und lieb ist?

Montag, 10. Dezember 2012

Taufe

Marius [37 Jahre] kam an einem Freitag im September zu uns. Er hatte Glück, denn eigentlich waren alle Betten belegt. Doch da einer unserer Residents gerade im Krankenhaus war, konnten wir ihm ein Bett anbieten. Seitdem sind viele weitere Männer gekommen und die meisten von ihnen auch wieder gegangen. Doch Marius blieb.
Er ist erst 2,5 Monate hier in Melusi, doch in dieser Zeit hat sich in seinem Leben schon viel verändert. Nicht nur, dass er leidenschaftlich in unserem Gemüsegarten arbeitet und dort richtig "aufblüht", sondern er hat vor allem GOTT wiedergefunden.


Gestern hat Marius sich nun taufen lassen. Ein Schritt des Gehorsams, wie er selber sagt. Er ist in einer "christlichen" Familie aufgewachsen. Doch sein Vater war ein Alkoholiker. Obwohl er sehr darunter gelitten hat, hat er mit 19 Jahren selber angefangen, heftig zu trinken. Irgendwann war Marius am Ende - physisch und psychisch. In dieser Zeit fing er an, nach GOTT zu fragen und ihn zu suchen. Er verließ seine kleine Hütte, in der er lebte und war für Monate im Land unterwegs. Er lief und trampte von Stadt zu Stadt, schlief unter Büschen und auf Polizeirevieren und landete irgendwann in Melusi. Hier hat Marius aber nicht nur einen Platz zum Wohnen und Arbeiten gefunden, sondern vor allem GOTT. 

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Sommerferien

Morgen nur noch einmal zwei Stunden Kindergarten, dann haben unsere Großen das erste Mal Sommerferien. Nach einem Jahr Dundee Pre.Primary freuen sie sich nun auch auf die viele Zeit zu Hause, auf das Spielen mit Mama und auf ihre Freunde in Melusi.


Rückblickend können wir sagen, dass sich dieses Jahr mehr als gelohnt hat. Beide sprechen schon ein relativ gutes Englisch, haben erste Freunde gefunden und total viel dazu gelernt. Wir sind sehr zufrieden mit dem Kindergarten. Für Elisa.Joy war es bereits der Dritte und wir würden sagen mit Abstand auch der Beste. Für sie wird es morgen aber der letzte Tag, da sie ab Januar das offizielle Vorschuljahr, in der Schule machen wird, wo sie im Januar 2014 eingeschult werden soll. Wir sind gespannt. Doch erst einmal können unsere Kids ihre Ferien genießen.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Ein Elefant kommt angerannt

Im Gastbeitrag von unseren Freunden ist es schon angeklungen, dass wir gemeinsam auf Safari waren. Für uns war es nicht das erste Mal und doch ist es immer wieder beeindruckend, "Afrikatiere" aus nächster Nähe zu beobachten. Spannend wurde es vor allem als ein Elefant, an dem wir vorbeifahren wollten, plötzlich den Ast in seinem Maul fallen ließ, in unsere Richtung drehte und die Straße blockierte. Uns blieb nicht anderes zu tun, als schnell den Rückwärtsgang einzulegen und das Weite zu suchen. Doch wir werden wiederkommen. Ganz bestimmt.