Donnerstag, 13. Dezember 2012

Ein kaputtes Spielzeugauto

Diese Woche haben wir 16 Gäste aus Durban zu Besuch, die an einem Art "Missionsschnuppercamp" teilnehmen. Die meisten von ihnen waren im September schon mal für ein Wochenende bei uns. Da sie damals ziemlich bewegt waren, von dem was sie hier gehört und gesehen haben, sind sie nun gleich wieder gekommen. Eine der Frauen hat in der Zwischenzeit eine ganze Menge an Seife, Kinderzahnbürsten, Flip Flops, gebrauchter Kleidung, Spielzeug und anderen Geschenken für unsere Familien im Township aufgetrieben. Gestern konnten wir daher jeder Familie zusätzlich zu dem wöchentlichen Lebensmittelpaket noch einen großen Beutel überreichen. Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Als wir in der letzten Hütte waren und unseren letzten Beutel überreichten, befand sich darin ein großes ferngesteuertes Auto - doch ohne Fernbedienung und mit nur drei Rädern. In dem Moment als der Vater das Geschenk auspackte, ist mir ganz anders geworden und ich habe mich ziemlich geschämt. Ist dies unser "Teilen" mit den Armen? Die Kleidung, die wir sowieso nicht mehr tragen, weil sie viel zu alt geworden ist, spenden wir großzügig. Wenn die Kinder ihr Zimmer vor lauter Spielzeug nicht mehr betreten können, sortieren wir gern das alte und kaputte aus, geben es weiter und denken noch, wir haben etwas Gutes getan. Forderte Jesus uns nicht dazu auf: "Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat." [Lk 3.11] Sind wir wirklich bereit von unserem Überfluß abzugeben und das zu teilen, was uns wichtig und lieb ist?

1 Kommentar:

  1. stephan, du sprichst mir aus dem herzen!! wie oft erleben wir das auch hier in t. beim sortieren! manche leute spenden dinge, die nur noch mülltauglich sind. Kaputte, dreckige kleidung oder spielzeug. da frag ich mich auch manchmal, aus welchem grund sie diese dinge weitergeben...
    judith m.

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