Mittwoch, 27. März 2019

Im Dunkeln

Nicht ganz so überraschend wie die Schlange, doch genauso wenig willkommen sind die aktuellen Stromabschaltungen in Südafrika. Seit geraumer Zeit wird bis zu dreimal täglich, der Strom für jeweils zwei Stunden abgeschaltet. Gründe dafür gibt es genügend: veraltete Kraftwerke, die dem ansteigenden Strombedarf nicht mehr abdecken können, fehlende Wartung und Instandhaltung des bestehenden Stromnetzes, Fehlplanung, Inkompetenz und Korruption beim Bau neuer Kraftwerke und und und.
So kommt das Leben in Südafrika mehrmals am Tag zum Stillstand: Ampeln funktionieren nicht mehr, viele Geschäfte und Restaurants schließen, Betriebe können nicht produzieren, Behörden arbeiten nicht mehr, in den Abend- und Nachtstunden gibt es keine Beleuchtung. Wohl dem, der sich einen Generator leisten kann. Alle anderen sitezn im Dunkeln.

Mittwoch, 20. März 2019

Überraschungsgast

Ich war gerade auf dem Weg in Elisa.Joy’s Zimmer als sich plötzlich vor mir etwas auf dem Boden bewegte – eine kleine, ziemlich harmlos aussehende Schlange. Auch wenn wir vor allem in den letzten Monaten immer wieder Schlangen in Melusi hatten, war diese doch die erste, die sich in unser Haus verirrte. Noch nie hatten wir wirklich ein Problem mit Schlangen gehabt. 
Wie üblich in diesen Fällen holten wir schnell einen unserer wohnungslosen Männer, von denen manche sehr geübt sind, Schlangen zu entfernen. Doch in diesem Fall entpuppte sich die so harmlos aussehende Schlange als recht gefährlich. Sie schlug mit ihrem Kopf um sich, fuhr einen Stachel aus und traf unseren Helfer in den Daumen. Binnen weniger Minuten wurde es ihm übel und wir mussten ihn sofort in das naheliegende Krankenhaus bringen. Aufgrund der Eile, unseren Helfer so schnell wie möglich zu helfen, töteten wir die Schlange nicht, sondern nahmen sie in einem Beutel mit. Anhand der Art der Schlange entscheidet der Doktor, welches Gegenmittel gespritzt wird. Doch als wir in der Notaufnahme ankamen, interessierte sich keiner so richtig für unseren Patienten und sein kleines "Mitbringsel". Doch als die Schlange sich durch den Beutel gebissen hatte und zu entkommen versuchte, herrschte plötzlich helle Aufregung. Schnell wurde die Schlange von unserem mutigen Helfer getötet und schon bald darauf kam auch der Arzt. Alles ging noch einmal ziemlich glimpflich aus, auch wenn unser Freund und Helfer zwei Tage mit Schmerzen zu kämpfen hatte. 
Nun sind wir noch etwas vorsichtiger geworden und hoffen, dass wir so schnell nicht wieder einen Überraschungsgast bekommen.


Samstag, 2. März 2019

Von null auf 200


Als wir vor acht Jahren nach Melusi kamen, waren Elisa.Joy und Ben.Luca oft die einzigen Kinder im Gottesdienst. Manchmal kam noch eine andere Familie mit zwei kleinen Kindern, aber einen Kindergottesdienst gab es nicht. War ja auch nicht wirklich nötig.
Heute ist die Situation ein "wenig" anders. Nachdem wir in den letzten Jahren schon einen ständigen Anstieg im Kindergottesdienst erlebt hatten, gab es in den letzten Wochen noch einmal einen kräfitgen Schub. Mehr als 200 Kinder kommen momentan zur Melusi Kids Church. Tendenz steigend. 
Die allermeisten Kinder kommen ohne ihre Eltern zum Gottesdienst. Ihre Familien glauben nicht an Jesus und so machen sie sich oft mit ihren Geschwistern oder Freunden allein auf den Weg nach Melusi. Kids Church ist für sie zu einem echten Höhepunkt in der Woche geworden, dass sie auf keinen Fall verpassen wollen.
Wir sind begeistert, aber natürlich auch extrem herausgefordert durch die Anzahl der Kinder. Nicht in unseren kühnsten Träumen hätten wir dies vor acht Jahren für möglich gehalten.