Donnerstag, 17. März 2011

Residents

Während Madeleine sich mehr und mehr in das HIV/Aids-Zentrum einarbeitet, bin ich [Stephan] mit den sogenannten "Residents" [Deutsch: Bewohner] beschäftigt. Höchstwahrscheinlich wird dies auch meine Hauptaufgabe in den nächsten Monaten werden.


Die Residents sind max. 12 arbeits- und wohnungslose Männer, die für eine gewisse Zeit in Melusi aufgenommen und betreut werden. Manche bleiben nur wenige Wochen, andere leben  für mehrere Monate bei uns. Sie wohnen in zwei einfach eingerichteten Zimmern und haben einen festgelegten Tagesablauf. 


So muss jeder von ihnen acht Stunden am Tag auf dem Gelände mitarbeiten. Sie sind gut damit beschäftigt, sowohl die gesamten Grünflächen wie auch alle Häuser in Schuss zu halten. Dieses Mitarbeiten ist aber nicht nur eine enorme Hilfe für Melusi, sondern es hilt auch den Männern, wieder einen regelmäßigen Tagesablauf zu haben, einer sinnvollen Arbeit nachzugehen und dies stärkt natürlich auch ihr Selbstwertgefühl. So sind die meisten von ihnen auch dankbar, wieder arbeiten zu können.


Neben dem Arbeitsprogramm werden für die Residents Andachten und Lebenstrainingseinheiten [z.B. Umgang mit Ärger / Sucht / Finanzen ...] angeboten. Dies soll dazu dienen, dass sie hier nicht nur aufgefangen werden, sondern dass sie auch eine neue Perspektive für ihre Zukunft gewinnen. Denn oftmals sind es Männer, die aus sehr kaputten Verhältnissen kommen, suchtkrank sind und  zum Teil jegliche Hoffnung für ihr Leben verloren haben. 


Der Großteil der Männer ist "weiß", was zeigt, dass es nicht nur unter der schwarzen Bevölkerung Not gibt. Generell ist es so, dass bei den Schwarzen "gestrandete" Männer eher noch von ihren Großfamilien mit aufgefangen werden. Auch muss man ehrlich sagen, dass die Lebenserwartung der schwarzen Männer aufgrund der Aids.Problematik nicht so hoch ist und dass es in den Townships wenige ältere Männer gibt.

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