Montag, 17. Februar 2014

Care.Centre Alltag

Seit nun einem Monat ist unserer HIV/Aids Care.Centre nach einer halbjährigen Pause wieder geöffnet. Langsam spricht sich dies auch herum, so dass es wieder mehr Patienten werden. Heute konnten wir zwei neue Patienten aufnehmen und in den nächsten Tage könnten es noch mehr werden. Viele von ihnen sind nicht nur HIV+, sondern leiden auch unter Tuberkulose. Dies hat zur Folge, dass sie jegliches Gewicht verlieren und oft nur noch Haut und Knochen sind. So haben wir momentan eine junge Frau [25 Jahre], die gerade noch 28 kg wiegt oder ein relativ großer Mann kam mit 30 kg zu uns. Ein unvorstellbarer Anblick.

Und doch liegt oftmals die größte Herausforderung für uns nicht im Umgang mit unseren Patienten, sondern mit den Care.Givern. In den letzten Jahren haben wir jährlich 15-20 einheimische Personen zu Pflegehilfskräften ausgebildet, um ihnen anschließend bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Doch dieses Jahr haben wir keinen neuen Kurs gestartet, sondern auf bereits von uns ausgebildete Care.Giver zurückgegriffen. Unsere Hoffnung dabei war, dass es dadurch zum Start etwas einfacher wird.
Doch diese Rechnung ist nur zum Teil aufgegangen. Pausenlos sind unsere drei Krankenschwestern am Erklären und Reden - doch nur mit bedingtem Erfolg. Bevor die Patienten Essen bekommen, nehmen sich unsere Care.Giver immer erst einmal selber eine große Portion. Dass die Patienten regelmäßig zu trinken benötigen, ist nur schwer verständlich. Dass Waschlappen nach der Benutzung in die Wäsche kommen und nicht in die eigene Tasche, haben einige auch noch nicht ganz verstanden - ganz abgesehen von Eigeninitiative und Fleiß zu sprechen.

Doch gibt es auch immer wieder Lichtblicke und so freuen wir uns über jeden neuen Patienten, jedes Kilo, das sie zunehmen, jedes wiederkehrende Lächeln auf ihren Gesichtern und jeden Care.Giver, der mit Freude seinen Dienst tut.

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