Mittwoch, 29. Mai 2013

Baba M. und sein Haus

"Nichts geht mehr" - unter dieser Überschrift haben wir vor ein paar Wochen davon berichtet, wie schwer es ist, richtig zu Helfen. Baba M. lebte mit seiner Familie in einem Haus, was diesen Namen nicht verdiente. Unwirkliche Lebensbedingungen - vor allem für seine drei Kinder. Doch trotz aller Bemühungen und Hilfen unsererseits schien er nicht wirklich gewillt zu sein, etwas dagegen zu tun. Ein halbfertiges Haus stand monatelang neben seiner Hütte und von uns zur Verfügung gestelltes Material wurde in Bier umgewandelt. Wir fanden ihn mehr und mehr betrunken vor.



Vor zwei Wochen bot sich uns eine Gelegenheit, mit seiner Frau darüber zu reden. Sie wollte das neue Haus fertigstellen, doch hatte selbst keine Möglichkeit dazu. So arbeitete sie letzte Woche vier Tage in Melusi und im Gegenzug haben wir ihr das Haus gestern fertiggestellt. Sogar ihr Mann war nüchtern und hat uns tatkräftig unterstützt.
Als wir heute wieder vorbeikamen, gab es die größte Überraschung. Baba M. - der immer noch nüchtern war - strahlte uns aus einem Erdloch an. Er war gerade dabei, aus den restlichen Platten seiner alten Hütte ein Toilettenhaus zu bauen. Wir mußten ihn dazu nicht auffordern, drängen oder überreden. Es scheint so, als ob die Familie gestern nicht nur ein neues Haus bekommen, sondern dass sich durch unsere Hilfe auch etwas in Baba M. verändert hat.

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