Sonntag, 30. Oktober 2011

Mit Gottes Augen sehen

Am Montag habe ich [Stephan] eine Teamandacht zum Thema "Menschen mit Gottes Augen sehen" gehalten. Irgendwie hat mich dieses Thema dann selber die ganze Woche beschäftigt und so habe ich immer wieder gebetet: "Gott, hilf mir zu sehen, was du siehst." Mitte der Woche habe ich mich dann entschieden, über das gleiche Thema auch heute im Gottesdienst zu predigen. Ich fühlte mich schon ganz gut vorbereitet und dachte, es wird mir nicht schwer fallen, darüber zu reden.
Doch dann kam der Freitag und ich war plötzlich stark herausgefordert, Menschen mit Gottes Augen zu sehen. Ich hatte mitbekommen, dass einige "meiner" Männer sich Marihuana besorgt hatten und dies heimlich rauchten. Am Donnerstag bin ich dann in ihr Zimmer, habe das Zeug heimlich mitgenommen und es am Freitag vor der ganzen Gruppe verbrennen lassen. Eigentlich hätten die Betroffenen gleich gehen können. Doch wollte ich ihnen eine zweite Chance einräumen, wenn sie mir ehrlich erklären, wer das Zeug besorgt hat und wer mit involviert war. So hatte ich dann anschließend eine Menge Gespräche. Einer der Jungs log aber konsequent und stand damit vor dem Rauswurf. Leider ist er mir dann aber zuvorgekommen. Er hat noch einen anderen überredet gemeinsam abzuhauen - nicht aber mit leeren Händen. So fehlten plötzlich Werkzeuge, ein Radio und ein Paar teure Turnschuhe.
Als ich dies erfuhr war ich ziemlich ärgerlich. Ich bemühe mich um sie, komme ihnen entgegen, gebe ihnen eine zweite Chance, um dann festzustellen, dass sie mein Vertrauen gnadenlos ausnutzen. Was bedeutet es in diesem Moment, Menschen mit Gottes Augen zu sehen?
So habe ich heute vor allem zu mir selber gepredigt und werde in den nächsten Tagen wahrscheinlich noch öfters beten: "Gott, hilf mir zu sehen, was du siehst."

1 Kommentar:

  1. Hallo Stephan,
    habe mir gerade Deine Predigt vom 01.03.2009 "Mit Gottes Augen sehen" auf meinen MP3 Player gepackt ;-) Segen

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