Sonntag, 2. Oktober 2011

Wohnwagenmann

Heute habe ich [Stephan] einen ehemaligen Resident in der Statd besucht. Er hat vor drei Monaten eine Arbeit in einem Supermarkt gefunden. Dort ist er nun verantwortlich den gesamten Müll des Lagers zu entsorgen und ordentlich aufzuräumen - nicht unbedingt die beste Arbeit und absolut untypisch, dass diese Arbeit ein Weißer tut. Leider ist sein Gehalt auch super gering [ca. 175 € monatlich], so dass er sich keine eigene Wohnung leisten kann. Daher wohnt - oder besser gesagt - haust er nun in einem alten, heruntergekommen und dreckigen Wohnwagen. 
In den letzten Tagen ging es ihm nicht so gut und er war nicht auf Arbeit. Da wir dies mitbekommen haben, bin ich heute einfach mal bei ihm vorbei gefahren. Es war mein erster Besuch im Wohnwagen. Er hat sich gefreut mich zu sehen, auch wenn er doch recht überrascht war. Viel hat er geschimpft über seine Arbeit, über die Schwarzen und die Inder, die ihn als Weißen behandeln wie einen Schwarzen und und und. 
Doch plötzlich fing er an, aus seiner Vergangenheit zu erzählen - von seiner größten Schuld, die er vor 15 Jahren begangen hat und an die er bis heute jeden Tag denken muss. Nie zuvor hat er uns gegenüber dies erwähnt oder überhaupt über seine Vergangenheit geredet. Unser Gespräch bekam dadurch eine ganz andere Tiefe und ich konnte am Ende für ihn beten.
Nächste Woche will er seinen Job kündigen und am liebsten weit weglaufen. Doch seine Probleme werden ihn verfolgen. So hoffe und bete ich, dass GOTT ihn findet und er Vergebung und Frieden erfahren kann.

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