Samstag, 4. August 2012

Zulu-Beerdigung

Nachdem die "Elefanten-Oma" letzte Woche Sonntag verstorben war, stand heute nun die Beerdigung auf dem Programm. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin von Melusi bin ich [Stephan] hingefahren, um unsere Anteilnahme auszudrücken und etwas mehr über die Zulu-Kultur zu lernen. Es war ein echtes Erlebnis und vieles lässt sich nicht so leicht beschreiben. 
Zuerst trifft man sich auf dem Grundstück und im Haus eines Familienmitglieds, nimmt Abschied vom Verstorbenen, der in einem Zimmer aufgebahrt ist und feiert im Anschluss eine Art Gottesdienst. Als wir dort eintrafen wurde gerade das Essen für die anschließende Feier vorbereitet. Dabei durften wir noch mit ansehen, wie das Fleisch frisch zubereitet wurde. In anderen Worten: die Kuh wurde direkt auf dem Hof geschlachtet.


Nachdem unsere Übersetzerin mich ohne meines Wissens als Pastor vorgestellt hatte, gab es plötzlich kein Zurück mehr für mich. Ich wurde zwischen die beiden Zulu-Pastoren gesetzt und durfte die erste Rede des Gottesdienstes halten. Meine Kollegin, die ihre Gitarre dabei hatte, wurde gebeten, zwei Lieder beizutragen. Es folgten endlose Redebeiträge und zahlreiche Zulu-Gesänge.
Danach ging es gemeinsam zum Friedhof. Da für die zahlreichen Menschen nur begrenzt Autos zur Verfügung standen, war unsere Ladefläche mit einen Mal völlig überfüllt. An der Grabstelle selber gab es nur eine kurze Zeremonie, begleitet von den anhaltenden Wechselgesängen der Frauen. Meine Kollegin durfte auch noch einmal mit ihrer Gitarre ran.
Zum Abschluss der Feier traf man sich wieder im Haus der Familie und es gab reichlich Essen. Reis mit Krautsalat, Roter Beete, Hünchenschenkel und frischem Rindfleisch. Wir erhielten dabei wieder einen Ehrenplatz und saßen mit Familienangehörigen und den Pastoren am Tisch. Nach mehr als vier Stunden neigte sich die Beerdigung dann langsam ihrem Ende zu.

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