Samstag, 23. Januar 2021

Kleines Haus, große Freude

Mama Maria und Baba Eric wurden 2010 aus ihrem ursprünglichen Dorf in eine "Übergangssiedlung" umquartiert. Das damalige Versprechen war, dass die Regierung ihnen ein neues Haus in ihrem eigentlichen Dorf baut und ihnen dann kostenfrei zur Verfügung stellt. Gestern war es nach elf Jahren Warten und unzähligen gebrochenen Versprechungen und Enttäuschungen tatsächlich soweit: sie haben die Schlüssel für IHR Haus bekommen. GROSSE FREUDE.


Der Staat Südafrika hat seit vielen Jahren ein großes Entwicklungsprojekt laufen, in dem jedes Jahr tausende Häuser gebaut werden, die dann an Menschen gegeben werden, die bisher in Lehm- oder Blechhütten gewohnt haben. Über die letzten 25 Jahre hat dies wirklich zu einer großen Verbesserung der Wohnsituation für viele Menschen geführt.
Doch leider kommt es dabei immer wieder zu Korruption: die Aufträge für den Bau der Häuser werden unter der Hand gegen viel Geld vergeben, Häuser können nicht fertig gestellt werden, da die Gelder mißbraucht worden sind und nicht immer bekommen wirklich die Ärmsten die Häuser, sondern immer wieder auch Leute, die bereit sind zu bezahlen oder die richtigen Kontakte haben.

Für Mama Maria und Baba Eric ist nach vielen Jahres des Warten nun ihr Traum in Erfüllung gegangen. Endlich müssen sie nicht mehr bei jedem Regen, um den Bestand ihrer Lehmwände fürchten. Endlich haben sie fließend Wasser, eine Dusche und sogar eine richtige Toilette in ihrem Haus. Und sollte die Regierung Wort halten, werden sie noch dieses Jahr an das Stromnetz angeschlossen.
Auf alle Fälle ziehen sie mit fünf Kindern, um die sie sich kümmern in den nächsten Tagen in ihr neues Haus. Ihren kleinen Kindergarten und die Kinderspeisung wird Mama Maria in ihrem alten Haus vorerst aber weiterführen.

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