Montag, 27. April 2015

Freedom Day

21 Jahre ist es her, dass der Traum Nelson Mandela's in Erfüllung ging: Freie Wahlen für alle Bürger Südafrika's. Nicht, dass es zuvor keine freien Wahlen gab, jedoch war der Großteil der Bevölkerung faktisch davon ausgeschlossen. Dies änderte sich mit den Wahlen am 27. April 1994. Daher gilt dieser Tag bis heute als der Geburtstag des neuen Südafrika. 
Leider ist nicht vieles, von dem Mandela noch geträumt hat, bis heute umgesetzt. Ein friedliches und respektvolles Miteinander der unterschiedlichen Volksgruppen, Versöhnung zwischen den verschiedenen Rassen und ein echtes Miteinander scheinen noch weit entfernt zu sein.
Ganz ehrlich haben wir das Gefühl, dass die Spannungen im Land eher zunehmen und durch einige Politker bewußt angeheizt werden. So wurde die Aussage des Zulu Königs: "Ausländer sollten ihre Sachen packen und nach Hause gehen" von einigen Radikalen gern aufgegriffen und als Vorwand genommen, schwarzafrikanische Ausländer anzugreifen. Dies hat weltweit derart für Empörung gesorgt, dass man nun mit aller Macht versucht, Ausländer - jedenfalls schwarze - als Brüder darzustellen.
So konnte man in der letzten Zeit von verschiedenen Seiten hören, dass nicht andere Afrikaner die Feinde Südafrika's sind, sondern die Weißen. Ihre Landung im Jahre 1652 wird als Ursache allen Übels dargestellt. Wenn öffentlich über die heutigen Probleme Südafrika's diskutiert wird, werden immer die Landung der Weißen und das System der Apartheid als Gründe für die heutige Misere hervorgehoben. 
Natürlich war das System der Apartheid menschenverachtend und hat sehr viel Schaden angerichtet und Vertrauen zerstört. Doch an den alten Wunden festzuhalten und mit Macht, die Enteignung der Weißen voranzutreiben, ist auch kein Weg, der zu echtem Frieden und Freiheit führt. 
Nelson Mandela hatte sehr wohl Recht als er als sagte, dass es ein langer Weg bis zur Freiheit ist ["Long walk to freedom" / Nelson Mandela's Autobiographie]. Ein Weg, der letztendlich nur über Versöhnung führen kann.

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