Donnerstag, 17. April 2014

Ganz anders

Seitdem wir Anfang März unser neues Gemeindezentrum in Melusi einweihen konnten, kommen fast wöchentlich neue Leute zu den Gottesdiensten. Es ist in jeglicher Hinsicht eine ziemlich bunte Mischung - sowohl was das Alter, wie auch die Lebenssituation und auch die Hautfarbe betrifft. 
Und doch ist die Art der Gottesdienste recht europäisch / westlich geprägt. Der Lobpreis unterscheidet sich wenig von dem, was man aus Deutschland so kennt [nur gibt es nicht die Diskussion, ob und wenn ja, wie viele englische Lieder man im Gottesdienst spielen darf] und auch die Predigt und der Rest des Gottesdienstes ähnelt sehr dem europäischen Muster.

Ganz anders laufen die Gottesdienste in den reinen Zulu-Gemeinden ab. Letzten Sonntag war ich im Anschluß an unseren Gottesdienst eingeladen, in einer Gemeinde zu predigen, mit der wir schon über die letzten Jahre etwas Kontakt hatten. Glücklicherweise gab es jemanden, der mich ins Zulu übersetzt hat. Doch für den Rest des Gottesdienstes war ich auf mich allein gestellt. Auch wenn ich nicht alles verstanden habe, so konnte ich mir doch, so einiges zusammen reimen.
Der erste und auch stärkste Eindruck war, dass alles unglaublich laut ist. Sowohl die Musik, wie auch die lautstarken Rede- und Gesangsbeiträge der unterschiedlichen Leute - man hat alles noch im Ohr, auch wenn der Gottesdienst schon zwei Stunden vorbei ist. Aber auch während der Predigt herrschte eine permante Unruhe: Leute kamen und gingen, Kleinkinder wurden beschäftigt und als Hintergrundmusik spielte jemand passend zu meiner Redelautstärke permanent auf dem Keyboard. Es herrschte wirklich Leben. 
Der Gottesdienst lief in vielen Bereichen ganz ab als unserer. Und doch wirkte es irgendwie nicht fremd. Wir feiern und anbeten halt den gleichen Gott - auch wenn ganz anders.

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