Sonntag, 14. April 2019

Hühnerbeine

Mit einem Mitarbeiter saß ich in einem kleinen Restaurant direkt an der Hauptstraße von Dundee. Es war Mittagszeit und viele Schüler hatten offensichtlich Pause und liefen vorbei. Unser Tisch war direkt an einem großen Fenster und so konnten uns die Vorübergehenden beim Essen zusehen. Immer wieder erkannten mich Jugendliche, winkten uns kurz zu und liefen weiter. 
Während wir noch im Gespräch vertieft waren, kamen drei weitere Jugendliche vorbei. Sie blieben stehen, schauten uns freundlich an und riefen mir immer wieder "Pastor" zu. Als ich schon dachte, dass sie nun endlich weitergehen, kamen zwei von ihnen plötzlich herein und stellten sich an unseren Tisch. Etwas überrascht fragte ich, was sie von uns wollten. Mit einer Handbewegung zeigten sie auf unsere Teller und die nicht ganz säuberlich abgegessenen Hühnerbeine - für uns nur noch Knochen, für sie eine Delikatesse. Als ich ihnen zunickte, griffen sie schnell zu und fingen noch beim Herauslaufen aus dem Restaurant an, voller Freude an den Hühnerknochen zu knabbern.
Manchmal braucht es wirklich nicht viel, um jemanden glücklich zu machen.

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