Mittwoch, 11. Februar 2015

Wasser

Seit Monaten kommt es in ganz Südafrika zu regelmäßigen Stromabschaltungen, da der staatliche Stromversorger den steigenden Strombedarf nicht mehr gerecht werden kann. Dies liegt nicht nur daran, dass mehr und mehr Haushalte an das Stromnetz angeschlossen werden, sondern vor allem daran, dass über die letzten 20 Jahre keine neuen Kraftwerke gebaut und die bestehenden Anlagen nicht ausreichend gewartet wurden und nun im großen Stil ausfallen.
Vor allem die sowieso schon schwächelnde Wirtschaft trifft dies hart, da es oft zu unplanmäßigen Produktionsausfällen kommt und vieles einfach still steht. Es gibt zwar eine Website, auf der man sich über die aktuellen Stromabschaltungen informieren kann, doch leider kommt es häufig vor, dass die Pläne kurzerhand geändert werden. So kann es passieren, dass man fünf Minuten nachdem man sich versichert hat, dass es heute Strom gibt, plötzlich im Dunkeln sitzt. Für wie lange es keinen Strom geben wird, kann man dann leider nur nicht mehr auf der Website nachsehen, da ja die Computer und das Internet brach liegen.

Auch wenn das Abschalten des Stromes unschön ist, so kann man sich doch damit als Privatperson noch recht gut arrangieren. Doch seit einigen Wochen kommt es auch immer wieder zu Abschaltungen des Wassers. Wir waren davon bisher nur an zwei Tagen für jeweils mehrere Stunden betroffen. Doch andere Stadtteile Dundee's hatten über Wochen jewils nur zwei Stunden pro Tag Wasser. In der Nachbargemeinde wurden nun bereits Schulen geschlossen, da es die gesamte nächste Woche kein Wasser geben soll. 
Natürlich ist der mangelnde Regen ein Hauptgrund für die Wasserknappheit. Doch kommt es dummerweise regelmäßig vor, dass die Pumpem und Wasserleitungen kollabieren, da sich in den letzten Jahren niemand für deren Instandhaltung verantwortlich gefühlt hat.
Wie weit wir in Zukunft von den Wasserabschaltungen betroffen sein werden, wird sich noch zeigen. Es ist jedenfalls deutlich unangenehmer ohne Wasser dazustehen als ohne Strom. Das Geschirr bleibt stehen, der Tisch dreckig, die Klospülung funktioniert nicht mehr, keine Möglichkeit zum Hände waschen, keine Dusche nach einem heißen Sommertag ... 
Besonders ärgerlich ist es dann noch, wenn die Putzfrau den sowieso schon knappen Vorrat an gekauften Trinkwasser zum Spülen des Geschirrs nimmt. Naja, jedenfalls hatten wir saubere Teller für die nächste Mahlzeit.

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