Siyamthanda [Mitte] mit 5 Jahren |
Als die Konferenz endlich beginnt, drängen sich bis zu 500 Jugendliche in dasgroße weiße Zelt auf dem Gelände der Melusi-Gemeinschaft. Sie singen, tanzen, hören gespannt bei den Zeugnissen und Predigten zu, sind tief bewegt von einem Theaterstück, machen gern bei den Spielen zwischen den Gottesdiensten mit und freuen sich, dass es für alle tolles Essen gibt. Es herrscht eine unglaubliche und überwältigende Atmosphäre. Gott ist spürbar da.
So lange Siyamthanda sich
erinnern kann, kommt wöchentlich ein Team von Melusi nach Dlamini, ihre kleinen Hüttensiedlung ohne Strom und
fließend Wasser am Rande von Dundee. Dlamini ist ein Ort der Enttäuschten. Die
meisten Leute zogen aus ländlichen Gegenden nach Dundee, um Arbeit und
Wohlstand zu finden. Doch nur wenige von ihnen haben es geschafft. Viele hausen
in erbärmlichen Lehm- und Blechhütten, kämpfen ums Überleben, sind täglich der
steigenden Kriminalität ausgesetzt und flüchten in Alkohol.
Siyamthandas Mutter war eine
dieser Enttäuschten. Schon als Jugendliche fing sie an, täglich zu trinken.
Auch als sie ihre vier Kinder bekam, änderte sich nichts daran. Für sie als
alleinerziehende Mutter war der Alkohol die einzige Möglichkeit, den Kummer
zeitweise zu vergessen. An vielen Tagen hatte sie nichts, was sie Siyamthanda,
ihrer jüngsten Tochter, zu essen geben konnte. Zu allem Überfluss hatte sie
Siyamthanda bei der Geburt mit ihrem HIV/Aids-Virus angesteckt.
Von Hoffnung und Leben
spricht in Dlamini schon langer keiner mehr – nur die Mitarbeiter von Melusi. Immer wieder besuchen sie
Siyamthanda und ihre Mutter in ihrer kleinen Hütte, bringen ein
Lebensmittelpaket vorbei und beten für sie. Siyamthanda liebt diese regelmäßigen
Besuche, die Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die sie durch das Melusi-Team erlebt, und das fröhliche
Kinderprogramm mitten im Dorf. Für einen Nachmittag in der Woche kann sie
einfach Kind sein, unbeschwert spielen, mit echten Stiften malen, vor Freude tanzen
und singen, der lustigen Handpuppe zuhören, die von Jesus spricht, und mit den
Mitarbeitern für ihre Familie beten.
Anfänglich noch oft
betrunken, fängt Siyamthandas Mutter an, recht regelmäßig zu einer kleinen
Bibelstunde in ihrer Nachbarschaft zu gehen. Ende 2015 nimmt sie Jesus als
ihren persönlichen Retter an, hört auf zu trinken und wird Anfang 2016 in Melusi getauft. Von nun an kommt
Siyamthanda fast jeden Sonntag gemeinsam mit ihrer Mutter nach Melusi zum Gottesdienst. Als es ihrer
Mutter lange Zeit gesundheitlich nicht gut geht und sie zwischendurch wieder
rückfällig wird, sucht Siyamthanda den Kontakt nach Melusi und drängt ihre Mutter, mit ihr in den Gottesdienst zu
gehen.
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