Die letzten Tage hatte ich [Stephan] das
Privileg an einer Konferenz unserer Missionsgesellschaft in
Kapstadt teilzunehmen. Ein wunderschönes Haus, direkt vor uns ein
traumhafter Strand, hinter uns der weltberühmte Chapmans Peak
Drive - eine wahrhaft grandiose Umgebung. Dummerweise wurde nur
am Tag unserer Ankunft der Wasserzähler des Hauses durch die
örtliche Wasserversorgung verändert, da es zu deutlichen
Wassereinschränkungen aufgrund der extremen Dürre in Kapstadt
kommen sollte. Leider lief dabei etwas schief und der veränderte
Wasserzähler lies überhaupt kein Wasser mehr durch. Alles Beschweren half
nichts: wir hatten keinen Tropfen fließendes Wasser für die gesamte Woche.
Was zum
Anfang noch ganz lustig ist, wird spätestens beim Gang zur
Toilette zu einer echten Herausforderung. Die Mitarbeiter des Hauses gaben
ihr Bestes, um jeden Tag wenigstens etwas Wasser für die
Toilettenspülung und das notwendigste anzufahren. Aus der Not heraus habe ich mein
Badezimmer kurzerhand an den Strand verlegt, bin Schwimmen gegangen und habe mich hinterher mit einer großen Schüssel an
einem kleinen Wasserhahn abgeduscht. Das ging ganz gut, hat
aber leider nicht gegen den wachsenden Bart geholfen.
Die Konferenz an sich war richtig schön und
ich durfte tolle neue Beziehungen aufbauen. Doch, was von dieser
Woche vor allem in Erinnerung bleiben wird, ist die Erfahrung,
einen Ozean direkt vor sich zu haben und trotzdem nicht
die Möglichkeit zu besitzen, sich einfach Zähne zu putzen, Hände
zu waschen oder Duschen zu können.
Frisches Wasser ist kostbar.
Man lernt es erst richtig zu schätzen, wenn man es mal nicht
mehr hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen