MYC
(Melusi Youth Conference =
Melusi-Jugendkonferenz) prangt in goldenen Buchstaben auf den schwarzen
T-Shirts unserer drei Kinder. Sie tragen sie voller Stolz und unterscheiden
sich dabei nicht von uns und den 80 Mitarbeitern, die während dieser Konferenz
mithelfen. Doch nicht nur äußerlich sind unsere Kinder voll mit dabei. Sie lassen
sich von der allgemeinen Begeisterung anstecken, rennen in großer Freude übers
Gelände, singen lautstark die Lieder mit und genießen den Trubel.
Mittendrin statt nur dabei
Seit 2011 gehören
wir zur Lebensgemeinschaft Melusi in
Südafrika. Wir, das heißt ganz bewusst auch unsere Kinder Elisa-Joy (9), Ben-Luca
(7) und Jo-Ann (4). Von Anfang an war es meiner Frau und mir wichtig, dass wir
nicht nur auf dem Missionsgelände wohnen, sondern dass unsere Kinder ein Teil
der Gemeinschaft und der Arbeit sind. So können sie die Missionsarbeit und den
Dienst an den Ärmsten hautnah miterleben. Für manche Menschen scheint dies das
Letzte zu sein, was sie ihren Kindern wünschen. Wir hingegen empfinden es als
ein echtes Privileg für sie. Unsere Begeisterung überträgt sich auf unsere Kinder;
sie freuen sich mit uns, wenn sich Leute taufen lassen, und genießen es, dass
immer etwas los ist. Doch sie merken auch, dass unser Bemühen um Menschen nicht
immer erfolgreich ist. Als einer unserer wohnungslosen Männer betrunken vor
unserer Haustür stand, weinten Elisa-Joy und Ben-Luca. Er gehörte zur „Melusi-Familie“, sie kannten ihn schon
lange und hatten ihn ins Herz geschlossen. Unsere Kinder sind mittendrin statt
nur dabei. Dies gilt nicht nur für die Sonnenseite der Arbeit.
Dynamisches Team
Eine große
Bereicherung für uns als Familie ist das Melusi-Team.
Wir sehen uns nicht nur als Arbeitskollegen, sondern teilen unser Leben. Das „Wir“
bedeutet zur Zeit 18 Mitarbeiter und neun Kinder im Alter von 0-9 Jahren. In
letzter Zeit sind einige neue Mitarbeiter dazugekommen. Dies wird jedes Mal als
„Familienzuwachs“ gefeiert. Doch zugleich verlassen uns auch wieder Leute und
wir haben schon „Übung“ darin, von guten Freunden Abschied zu nehmen. Dieses
permanente Kommen und Gehen hält unser Team lebendig, bringt viel Dynamik mit
sich und ist doch auch persönlich herausfordernd für uns und unsere Kinder.
Familienleben pflegen
Als Familie
genießen wir es, Teil von Melusi zu
sein. Wir fühlen uns reich beschenkt und können uns momentan nichts Besseres
vorstellen. Doch dieser Dienst als Familie ist nur möglich, wenn wir zugleich
auch unserer Ehe, unseren Kindern und unserer Familie „dienen“. Dies ist in
allem Trubel, im Gemeinschaftsleben und vor allem in der ständigen
Erreichbarkeit auf dem Missionsgelände eine anhaltende Herausforderung. Nicht
immer gelingt es uns, die Bedürfnisse unserer Kinder und unseres Partners im
Blick zu haben. Daher sind uns vor allem die gemeinsamen Mahlzeiten als
Familie, das Zu-Bett-Bringen der Kinder, Familienausflüge und für uns als
Ehepaar Abende zu zweit besonders wertvoll geworden. Dieser „Dienst“ an unserer
Familie ermöglicht es uns, als Familie zu dienen.
[Dieser Artikel wird demnächst in der Zeitschrift "Weltweit" der Missionsorganisation WEC erscheinen.]
ihr seid ne tolle familie und wir freuen uns, dass wir ihr unsre freunde seid.
AntwortenLöschenseid auch weiterhin mit viel gutem versorgt.